Autor Thema: DMP - welche Erfahrungen habt ihr gemacht?  (Gelesen 10520 mal)

Metalhepchen

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DMP - welche Erfahrungen habt ihr gemacht?
« am: September 23, 2015, 13:30 »
Hallo liebe Diabetes-Erfahrene,

da ich von meinem Diabetologen eher wenig bis keine Aufklärung und Beratung rund um das Thema DM erhalte, möchte ich gern über meine Krankenkasse am DMP 'Diabetes mellitus Typ 2' teilnehmen.

Habt ihr euch dort auch eintragen lassen? Welche Erfahrungen habt ihr mit diesen Programmen gemacht? Habt ihr davon profitiert und seid zufrieden gewesen?

Vielen Dank für eure Antworten.

Liebe Grüße,
Metalhepchen.

Offline Tarabas

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Re: DMP - welche Erfahrungen habt ihr gemacht?
« Antwort #1 am: September 23, 2015, 15:38 »
Zum ersten: Dein DiaDoc ist aber fürs DMP registriert? Weil das geht nur über einen DiaDoc (oder einen koordinierenden (Haus)arzt).

Ansonsten: naja, also bislang hab ich noch nicht wirklich viel von meinem DMP gemerkt. Bei meiner Krankenkasse habe ich eine Ernährungsberatung bei einer internen Stelle dort bekommen. Das geht aber auch ohne DMP oder überhaupt Diabetes.

Mein DiaDoc müßte im DMP eigentlich vorgegebene, strukturierte und evaluierte Schulungen anbieten, die aktuelle Schulung sieht aber nicht danach aus.

Vielleicht haben ja andere noch positivere Erfahrungen gemacht, würde ja gerne wissen, was ich durch das DMP so alles einfordern können könnte.

Typ 2 - Janumet 50/1000 - fiasp und Levemir - Freestyle Libre

Offline Kladie

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Re: DMP - welche Erfahrungen habt ihr gemacht?
« Antwort #2 am: September 23, 2015, 15:59 »
Hallo Metalhepchen,

als das DMP eingeführt wurde habe ich meinen behandelnden Arzt gefragt ob wir uns beteiligen sollten. Er meinte das sei nicht notwendig, da ich ein gewissenhafter Diabetiker wäre und keine Erinnerungen bräuchte wann was wie gemacht werden sollte. Außerdem wäre es viel Aufwand für ihn und das würde sich für ihn auch nicht wirklich lohnen.
Bisher bin ich tatsächlich sehr gut ohne DMP zurecht gekommen. Meine vierteljährlichen Blutuntersuchungen und die Augenarztbesuche halte ich ein. Wenn ich Fragen habe oder Beratung benötige gehe ich auch zwischendurch zu ihm. Ansonsten bin ich Autodidakt und spare so dem Gesundheitswesen einiges an Kosten.

Allerdings sah und sehe ich viele, zumeist ältere Leute die hoffnungslos mit dem Diabetes überfordert sind. Die werden durch das DMP an die Hand genommen und finden es recht hilfreich. Auch die KKs freuen sich über viele Teilnehmer, da sie dadurch zusätzliches Geld erhalten. Im Prinzip also eine Win-Win Situation.
Schaden tut es nicht aber es bedeutet auch viel Aufwand weil alles und jedes genau dokumentiert werden muss.

Offline Frau_Holle

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Re: DMP - welche Erfahrungen habt ihr gemacht?
« Antwort #3 am: September 23, 2015, 17:53 »
Aufgrund eines Arztwechsels bin ich momentan ohne DMP. Der Termin für die Bürokratie ist erst im nächsten Quartal. Da ich derzeit nicht im DMP bin, fiel die augenärztliche Untersuchung spartanisch aus. Die Augendruckmessung fiel aus - ich hätte sie alternativ selbst bezahlen können. Einer der Sehtests am Gerät, der sonst immer gemacht wurde, wurde nicht gemacht. Die Arzthelferinnen gaben mir zu verstehen, dass es mit DMP besser sei.

Manche Krankenkassen zahlen die Teilnahme an Schulungen nur dann, wenn man im DMP eingeschrieben ist.


Meine Hausärztin/Fachärztin für innere Medizin darf diverse DMP anbieten:


    DMP Asthma und COPD - DMP Asthma verantwortlicher Arzt
    DMP Asthma und COPD - DMP COPD verantwortlicher Arzt
    DMP Diabetes Typ 2 - verantwortlicher Arzt
    DMP Koronare Herzkrankheit (KHK) - Hausarzt

Obwohl sie DMP für Typ 1er nicht anbieten darf, kann ich die Quartalsuntersuchungen auch bei ihr machen lassen.
*****************************************
Liebe Grüße
Manuela





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Offline Gyuri

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Re: DMP - welche Erfahrungen habt ihr gemacht?
« Antwort #4 am: September 23, 2015, 19:34 »
Als DMP für Diabetes Typ2 eingeführt wurde, wurde meine Frau von (vermutlich) Typ1 vom Diabetologen auf Typ2 umbenannt. So konnte sie teilnehmen.
btw: ich glaubte sowieso nie, dass sie Typ 1 war, aber der Doc hat ja immer Recht.  :zwinker:

Meine Krankenkasse wollte damals, dass ich mich auch anmelde und ich tat es dann mit Widerwillen. Irgendwann bekam ich ein Schreiben, dass ich mich neu anmelden müsse.  :balla: Mein Hausarzt (über den das lief) hätte nicht die Untersuchungen bestätigt. Hat er aber nachweislich. Die haben das nur irgendwie liegen gelassen.  :patsch:
Mein Hausarzt erklärte mir, was da alles damit zusammen hängt und dass ich von der Versorgung her überhaupt keinen Vorteil hätte. Er, der Hausarzt achte sowieso schon darauf, dass ich alle Untersuchungen erhalte, die ich brauche. Ich stellte also keinen neuen Antrag.

Das erzählte ich dann meinem Diabetologen. "Na ja!" meinte er, "Um mit ihrer Krankenkasse besser abrechnen zu können, müssten Sie schon im DMP sein." Was soll’s? Ich unterschrieb dann beim Diabetologen einen neuen Antrag. Das hätte ich besser nicht tun sollen.

Es wurde dann ein "Hausarztmodell" eingeführt, das Hausärzte fördert, die sich um alle Überweisungen kümmern. Mein Nachteil: ich muss immer Überweisungen vom Hausarzt holen und kann nicht auf eigene Faust zu anderen Ärzten gehen. Der Vorteil: der Hausarzt bekommt mehr Geld und kümmert sich um alles.

Der Antrag für das Hausarztmodell wurde jedoch abgelehnt.  :kreisch: Ich hätte ja bereits einen Hausarzt, es wurde mein Diabetologe benannt.  :balla: Ich hätte also wegen jeder Überweisung zum Diabetologen (ca. 15km entfernt) müssen, auch wenn ich zu meinem Hausarzt wollte. Was damals für mich wichtig war: Mein Hausarzt macht noch Hausbesuche und ist auch mal nachts erreichbar. Mein Diabetologe wäre sicherlich nicht in der Nacht zu mir gekommen.

Nur weil ich DMP beim Diabetologen beantragte konnte ich meinen Hausarzt nicht als Hausarzt benennen. Die Ärzte einigten, dass ich einen "Arztwechsel" unternehme, den Hausarzt als Hausarzt benenne und mich für DMP beim Hausarzt anmelde. So muss ich halt jedes Quartal dem Diabetologen einen Überweisungsschein vom Hausarzt geben.  :lachen:

Das einzige, was ich durch DMP habe, sind hin und wieder so komische Informationsblätter von der kranken Kasse, die immer direkt im Papiermüll landen. Der Informationsgrad käme fast an das heran, was man in einem Diabetikerforum erfahren kann, wenn man alle Beiträge aufmerksam liest.

Ich behaupte mal: DMP nützt nur der Krankenkasse. Ich habe nichts davon, außer, dass ich meinem Diabetologen eine Freude bereite.  :zwinker:


btw: Ich wusste gar nicht, dass es auch  "DMP Koronare Herzkrankheit (KHK)" gibt.  :super:  Muss ich mal meinen Hausarzt fragen, ob er einen Vorteil hätte, wenn ich mich dafür anmelde.
Gruß vom Gyuri
„Miss alles, was sich messen lässt,
und mach alles messbar,
was sich nicht messen lässt.“

Archimedes

Offline Klimbim2012

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Re: DMP - welche Erfahrungen habt ihr gemacht?
« Antwort #5 am: September 23, 2015, 21:50 »
Ich erinnere mich noch daran,
das ich bei der Diabetesberatung das Teil unterschrieben habe!

Und dann immer darauf gewartet habe,
das ich Post von meiner KK mal bekomme,
oder sonst was gutes ist .... ?!

Ich denke ich habe viel gelernt bei meiner Schulung,
habe eine Sehr Sehr gute Diabetologin, die alle Untersuchungen macht,
ggf. auch 2 mal, z. B. weil ich Ihr meinen Bauch oder Füsse nochmal zeigen möchte,
Sie hat immer ein offenes Ohr und Zeit für mich, und das ist mir wichtig!

Den Augenarzt - Termin mache ich immer selber 1/2 JAHR IM voraus.
Und merkwürdige ist, Augenarzt genügt Krankenkarte und Diabetologe braucht Überweisung,
aber mir solls egal sein, und da ich ja regelmäßig bei meinem Internisten/Hausarzt bin, ist es auch kein Problem eine Überweisung
zu bekommen!

Ja Anfangs habe ich auch die netten Tipps von meiner KK bekommen,
bis ich denen mal mitgeteilt habe, Sie bräuchten mir nicht jedes Jahr das Merkblatt
über richtiges Blutdruckmessen schicken  :kreisch: .... müsste jetzt bald wieder kommen!

Eigendlich habe ich da keinen Nachteil durch, - doch der Vorteil läuft an mir vorbei!

Wenn ich was will was ich nicht bekomme, - wird es wohl so bleiben,
das viel geschrieben und telefoniert wird!

Auch das werde ich dann wieder wohl mit der KK erleben,
wenn ich meinen Rehasport-Zettel von meiner Diabetologin bekomme,
und die KK diesen genehmigen muss .....
Doch das hat mit dem DMP nicht zu tun!

 :banane: :wech:
Gruss KB

Feststellung: 2005 Hämochromatose ( Eisenspeicherkrankheit ), 09/2012 Diabetes 1, 2, oder 3 ... ob es stimmt oder nicht, das sagt Euch das Licht.

Techn.: Windows11; Firefox; SiDary; Insulin; FSL3

Metalhepchen

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Re: DMP - welche Erfahrungen habt ihr gemacht?
« Antwort #6 am: September 24, 2015, 16:15 »
Hallo Tarabas,

ja, der Diabetologe auf jeden Fall. Bei meinem Hausarzt habe ich nächste Woche einen Termin und wir werden klären, ob eine Teilnahme sinnvoll für mich ist.

Schulungen wurden mir bis jetzt ja gar keine angeboten, weil meine Ernährung angeblich "so toll" ist. Trotzdem habe ich aber Fragen. Falls ich endgültig keine geförderte Maßnahme erhalte, muss ich eben die Ernährungsberatung selbst zahlen.

Wünsche dir viel Erfolg in deinem DMP.

Viele Grüße,
Metalhepchen.

Metalhepchen

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Re: DMP - welche Erfahrungen habt ihr gemacht?
« Antwort #7 am: September 24, 2015, 16:21 »
Hey Kladie,

vielen Dank für deine Antwort. Dann ist also die genaue Absprache mit meinem Hausarzt schon erstmal sinnvoll.

Hab vielen Dank,
Metalhepchen.

Metalhepchen

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Re: DMP - welche Erfahrungen habt ihr gemacht?
« Antwort #8 am: September 24, 2015, 16:26 »
Hallo Manuela,

danke für deine Antwort.

Die Unterlagen zum DMP bekomme ich von meiner Krankenkasse geschickt, dann schaue ich es mir genau an und hoffe, dass dort auch die "Leistungen" beschrieben sind. Falls nicht, kann ich mich, bis zum Termin  bei meinem Hausarzt nochmal an die Servicestelle meiner Krankenkasse hier vor Ort wenden.

Alles Gute dir,
Metalhepchen.

Metalhepchen

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Re: DMP - welche Erfahrungen habt ihr gemacht?
« Antwort #9 am: September 24, 2015, 16:35 »
Hey Gyuri,

laut Internetauftritt und Beschreibung der DMP bei meiner Krankenkasse, gibt es sogar eines für Typ 1 und eines für Typ 2. Und ja, es gibt auch für manche Krebserkrankungen oder auch für COPD DMP...

Ich merke schon, bei dir war das ein ganz schönes Chaos. Das ist natürlich schade...

Auf meinen Hausarzt kann ich mich verlassen. Er unterstützt mich wirklich toll. Nur der Diabetologe ist eher so mittel, nach meinem Empfinden. Über ihn nehme ich auf keinen Fall teil. Ich weiß nur nicht, ob mein Hausarzt dann meine vierteljährlichen Messung der Hba1c-Werte noch abrechnen kann. Hm. Aber das weiß er schon...

Ich weiß eigentlich - auch durch meinen Beruf - ziemlich viel über Ernährung. Aber spezielle Fragen ergeben sich bei einer solchen Erkrankung immer.

Ich wünsche dir viel Erfolg im DMP "Koronare Herzkrankheit".

Viele Grüße,
Metalhepchen.