Autor Thema: Meine Diabetes-Tasche ...  (Gelesen 19375 mal)

Offline Joerg Moeller

  • Administrator
  • Special Member
  • *****
  • Beiträge: 16968
  • Country: de
  • Ohana heißt "Familie"...
    • Diabetesinfo
  • Diabetestyp: DM 1
  • Therapie: Insulin-Pumpe
Re: Meine Diabetes-Tasche ...
« Antwort #10 am: Oktober 24, 2018, 17:43 »
Die Boxen sehen klasse aus! :super:
Aber von Dextro-Energen bin ich nicht so der Fan. Zum einen kann es mit zittrigen Fingern (haben manche bei einer ordentlichen Hypo) ziemlich schwierig werden das Zellophan zu entfernen. Und zum anderen werden die mit der Zeit ganz schön hart.

Wenn es bei mir Traubenzucker sein muss (eher sanfte Hypos kann ich auch mit einem Löffel Marmelade beheben), dann nehme ich lieber die Glucotabs: https://www.diashop.de/glucotabs-traubenzucker-nachfuellbox-geschmacksrichtung-orange-50-tabletten.html
Gibt es auch als Röhrchen mit 10 Tabs.

Die mit Orangengeschmack sind lecker (die gibt es auch in anderen Geschmacksrichtungen), man kann sie gut kauen und sie sind leicht BE-rechenbar (3 Stück = 1 BE)

Viele Grüße
Jörg
Meine Seite über Diabetes: http://www.diabetesinfo.de/
Meine Facebook-Seite: https://www.facebook.com/Diabetesinfo.de/

Offline Gyuri

  • Special Member
  • *****
  • Beiträge: 3634
  • Country: de
  • I Got The Blues
  • Diabetestyp: DM 2
  • Therapie: Insulin-Pen
Re: Meine Diabetes-Tasche ...
« Antwort #11 am: Oktober 24, 2018, 21:58 »
So, dann will ich mal ein paar technische Tipps geben ;)

Zuerst empfehle ich mal die Beschaffung einer „genauen“ Waage. Mit so einer Waage kann man VORHER schon mal schauen, wie viele Stück Süßigkeit aus Traubenzucker o.ä. auf ein Gewicht kommen, welches dann 1 BE entspricht … oder … je nachdem wie man rechnen will … wie man auf 10 bis 12 Gramm Kohlenhydrate kommt.
Mein heimlicher Favorit in Sachen Geschmack sind Brausestückchen, wohl wissend, dass da immer nur ein kleinerer Teil Traubenzucker drin ist (20%). Aber so genau nehme ich es sowieso nie. 8)

Ich habe z.Zt. Brause-Bärchen im Haus. Auf der Packung ist zu lesen, dass in jeweils 100g Bärchen 94 g Kohlenhydrate stecken. Lege ich 4 Bärchen auf die Waage, erhalte ich 12,29 g (= 11,55 g Kohlenhydrate oder ca. 1 BE)



Derartige Kohlenhydrate gönne ich mir, wenn es mir nicht so sehr auf Genauigkeit ankommt … also fast immer.  :baeh:

Sind meine Frau und ich unterwegs, wird weniger gerechnet sondern „geklauter“ Traubenzucker aus der Diab-Praxis konsumiert. Der ist mit 1/2 BE beschriftet.



;) Die Nummer von Teublitz rufe ich aber nicht an … da kennt man mich überhaupt nicht.


Und jetzt kommt eine pfiffige Idee von mir.
Ersonnen habe ich das, als ich noch viel weniger über Diabetes wusste, mich aber um meine Frau sorgte, weil man ihr damals schon etwas über die Gefahren einer Hypo erzählte.
Wohl gemerkt: Sie wurde damals erst mit Glucobay und später mit Glucophage (=Metformin) therapiert.  :balla:
Aber sie hatte öfter mal Unterzucker-Erscheinungen. Dann konnte sie ihren mitgeführten Traubenzucker nicht mehr auspacken. War ich zugegen, konnte ich das tun.
Für den Fall, dass sie aber ohne mich an den Traubenzucker ran musste, klebte ich mit Tape je zwei Platten Traubenzucker so zusammen, …



… dass die Laschen am Tape kleben blieben wenn man die beiden Platten trennte.



So bringt jeder Zitterer sicher die Verpackung einer BE auf. Ich zittere auch ohne Unterzucker (essentieller Tremor) habe das Paket aber noch nie gebraucht. Meine Frau war Berufskraftfahrerin und hatte solche, von mir präparierte Päckchen immer im Auto.  Sie mussten leider immer wieder neu geklebt werden. Ihre Kollegen naschten alles weg was im Auto lag. Wenigstens wurde so der Traubenzucker nie alt.  :zwinker:
Gruß vom Gyuri
„Miss alles, was sich messen lässt,
und mach alles messbar,
was sich nicht messen lässt.“

Archimedes

Offline Floh

  • Sr. Member
  • ****
  • Beiträge: 516
  • Country: de
  • Diabetestyp: DM 1
  • Therapie: Insulin-Pumpe
Re: Meine Diabetes-Tasche ...
« Antwort #12 am: Oktober 25, 2018, 12:20 »
Typ 2 halt  ;D

Noch nie nen richtigen Unterzucker gehabt.

Es ist völlig egal, dass man die Verpackung nicht aufbekommt, weil man die Packung in der Mitte durchbrechen und sich dann mit Plastikfolie in den Mund schieben kann. Dann kauen (mit Folie), die entstehenden Brösel durch weiteres Kauen etwas einspeicheln und schlucken. Danach Plastikfolie ausspucken oder nächstes Teil einwerfen. Reihenfolge egal.

Pffft ... ihr wart einfach noch nicht verzweifelt genug  ;D

Offline Andi

  • Android-Smartphone-Fan
  • Special Member
  • *****
  • Beiträge: 7587
  • Country: de
  • Oben ohne find ich gut
  • Diabetestyp: DM 1
  • Therapie: Insulin-Pen
Re: Meine Diabetes-Tasche ...
« Antwort #13 am: Oktober 25, 2018, 15:08 »
Pffft ... ihr wart einfach noch nicht verzweifelt genug  ;D


WAAAAAAAAHHHHHHHH  ;D ;D ;D ;D ;D ;D

Hab schon lang nimmer so gelacht ... vielen Dank für die kurze Story  :super:
.                                                       ,---> SiDiary ==> Bericht ist für den DOC
FSL3 ---> JugGluco ---> xDrip ---{
                                                        `---> GARMIN Fenix6PRO ==> BZ Live ist für mich! ;D

Offline Oggy

  • Administrator
  • Special Member
  • *****
  • Beiträge: 48781
  • Country: de
  • Diabetestyp: DM 3
  • Therapie: Insulin-Pen
Re: Meine Diabetes-Tasche ...
« Antwort #14 am: Oktober 25, 2018, 15:10 »
Es wird erst eng, wenn man die Dextros irgendwie rausgefumelt hat und im Anschluss die Täfelchen wegschmeißt und die Folie in den Mund steckt :heilig:
Allesschonpassiert :pfeif:
Gruß Oggy   DM 3c, HbA1c 5,9

https://www.startpage.com

Fehler sind was für Anfänger - ich bin Profi und verursache Katastrophen

Offline Dirk B.

  • Sr. Member
  • ****
  • Beiträge: 679
  • Country: de
  • Diabetestyp: DM 2
  • Therapie: Insulin-Pen
Re: Meine Diabetes-Tasche ...
« Antwort #15 am: Oktober 25, 2018, 19:14 »
Typ 2 halt  ;D

Noch nie nen richtigen Unterzucker gehabt.

Es ist völlig egal, dass man die Verpackung nicht aufbekommt, weil man die Packung in der Mitte durchbrechen und sich dann mit Plastikfolie in den Mund schieben kann. Dann kauen (mit Folie), die entstehenden Brösel durch weiteres Kauen etwas einspeicheln und schlucken. Danach Plastikfolie ausspucken oder nächstes Teil einwerfen. Reihenfolge egal.

Pffft ... ihr wart einfach noch nicht verzweifelt genug  ;D


Plastik einfach mitessen. Auf mehr oder weniger kommt es nun auch nicht mehr an  :wech:https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/98687/Mikroplastik-in-menschlichen-Stuhlproben-nachgewiesen


LG

Dirk
ICT - Metformin - Hühnersuppe

Offline Gyuri

  • Special Member
  • *****
  • Beiträge: 3634
  • Country: de
  • I Got The Blues
  • Diabetestyp: DM 2
  • Therapie: Insulin-Pen
Re: Meine Diabetes-Tasche ...
« Antwort #16 am: Oktober 26, 2018, 00:41 »
Typ 2 halt  ;D

Noch nie nen richtigen Unterzucker gehabt.
(…)
;D
Das ist keine Frage des Typs (na ja - vielleicht doch indirekt) sondern eine Frage der Wahrnehmung im Vorfeld einer Hypo.  :dozent:

Ich bemerkte meine Hypos allesamt BEVOR es echte Hypos waren und ich konnte IMMER etwas dagegen tun.
Na jaaaaaa … ein paar mal bemerkte ich es zwar "rechtzeitig" unternahm aber nicht sofort etwas, weil ich mir einbildete, noch genügend Zeit für Gegenmaßnahmen zu haben.
  • Auf dem Weg vom 2.Stock in den Keller um vor dem Essen Getränke zu holen. Bis ich wieder oben war sagte mein BZ-Messgerät 42mg/dl.
  • Im kranken Haus verpasste ich den Kuchen zum Kaffee, hatte aber schon gespritzt. Ich hätte mir (wie immer) sehr gut selber helfen können. Aber die Stationsschwester war gerade im Zimmer und hängte mich sofort an einen Glukose-Tropf.  :balla:
  • Ich spürte bei harter Gartenarbeit "Unterzucker", wollte die Arbeit aber noch beenden bevor es dunkel wurde. Als ich dann zum Abendessen ging war ich schon bei (ich glaube) 50mg/dl. Ich spritzte dann nichts mehr zum Abendessen.  :nein:
  • Mein Frühstück fiel etwas geringer aus als sonst, ich schwamm aber meine 12 Bahnen. Mit der Erschöpfung merkte ich leichten Unterzucker. Ich wollte zwar raus aus dem Hallenbad, wollte aber auf die Entspannung im Whirlpool nicht verzichten. Dort bekam ich dann plötzlich den Tunnelblick und starken Schwindel. Schnell raus und getestet: 38mg/dl!
    Was tun? Normal wollte ich noch zum Duschen … das ließ ich aber bleiben und zog mich nur schell an um außerhalb des Bades einen Schokoriegel aus dem Automaten zu ziehen. Danach ging ich zu Fuß ca. 300 Meter in die nächste Metzgerei um mir eine Leberkäsesemmel zu gönnen.  :burger:
    Erst danach war mir wohler und der Zucker wieder im "Normbereich". So traute ich mich dann erst wieder mit dem Auto zu fahren.
  • alle anderen Fälle, an die ich mich erinnere, waren noch harmloser.  :smoking:
Niemals war ich jemals in einer Situation, aus der ich nicht selbst wieder raus gekommen wäre. Das müsst ihr mir nicht glauben … so war das aber immer.
Meiner Frau musste ich schon öfter helfen. Im Nachhinein war das aber auch immer harmlos.

Inzwischen hatte ich zuhause ein paar Begebenheiten mit Unterzucker, die ich mit dem Libre überwachen konnte. Meist waren es nur "Fehlmessungen" weil blutige Gegenmessungen meist bessere Ergebnisse erbrachten und mir mein Gefühl immer relative Entwarnung gab.
Gerade heute früh gegen 4 Uhr scannte ich 60mg/dl, spürte aber nur wenig. Die Blutige Messung ergab dann 67mg/dl, also nur geringfügig mehr. Das war dann für mich Grund für ein vorgezogenes Frühstück  :lecker: mit verringerter Insulinmenge.

btw: Wieso sollte ich die Verpackung mit essen? So eilig war es nie, dass ich die paar Sekunden zum Auspacken nicht noch gehabt hatte. Und direkt angewiesen auf Traubenzucker war ich noch nie. Ein Teelöffel Honig den ich immer zuhause habe hilft auch schnell genug.
Gruß vom Gyuri
„Miss alles, was sich messen lässt,
und mach alles messbar,
was sich nicht messen lässt.“

Archimedes

Offline LordBritish

  • Global Moderator
  • Special Member
  • *****
  • Beiträge: 5831
  • Country: de
  • Diabetestyp: DM 1
  • Therapie: Insulin-Pumpe
Re: Meine Diabetes-Tasche ...
« Antwort #17 am: Oktober 26, 2018, 06:54 »
Typ 2 halt  ;D

Noch nie nen richtigen Unterzucker gehabt.
(…)
;D
Das ist keine Frage des Typs (na ja - vielleicht doch indirekt) sondern eine Frage der Wahrnehmung im Vorfeld einer Hypo.  :dozent:

Das ist sehr individuell und abhängig von mehreren Umständen Bewegung usw. wie schnell der betreffende Handeln sollte.
Es macht schon einen größeren Unterscheid ob es ein CGMS/FGM Wert ist oder ein Blutzucker und ob zuvor viel Bewegung war.

Grundsätzlich ist eine Hypo eine Notsituation für den Körper und aus eigener Erfahrung kann ich nur sagen sofort handeln und besser schnell wirkende KH wie TZ.

Viele Grüße
Markus


Offline Kladie

  • Special Member
  • *****
  • Beiträge: 1152
  • Country: de
  • Diabetestyp: DM 2
  • Therapie: Insulin-Pen
Re: Meine Diabetes-Tasche ...
« Antwort #18 am: Oktober 26, 2018, 09:26 »
Hallo,

zwar habe ich fast überall TZ rumliegen aber ich bin noch nie in einer Situation gewesen wo ich auf ihn angewiesen war.

Einen gravierenden Unterschied sehe ich aber bei T1 / T2 denn die BZ Veränderungen sind beim T1 um einiges schneller als beim T2. Auch ein T2 sollte was gegen Unterzucker tun aber wie Gyuri schon schrieb bleibt in den allermeisten Fällen genug Zeit um etwas zu essen und gegenzusteuern.

Z. B. spritze ich morgens auch bei 80 mg/dl noch meine normalen 15 IE Humalog und warte mindestens eine halbe Stunde bis zum Frühstück. Allerdings bin ich vorsichtiger und messe nach einer halben Stunde wie sich der BZ verändert hat. Meist hat sich der BZ aber kaum gesenkt und ich kann den SEA noch ein wenig ausweiten.
Das kann ich aber nur machen weil ich meinen Diabetes sehr genau kenne und selbst ich rate jedem davon ab es ebenfalls in dieser Form zu machen.

Zitat
orginal Gyuri:
Na jaaaaaa … ein paar mal bemerkte ich es zwar "rechtzeitig" unternahm aber nicht sofort etwas, weil ich mir einbildete, noch genügend Zeit für Gegenmaßnahmen zu haben.
Genau das ist das Problem was ich immer beachten muss denn nachlässig werden darf man nicht.

Zum Thema:
Ich habe eine Handtasche, die ich immer dabei habe. Da ist außer den notwendigen Diabeteutensilien auch noch jede Menge anderer Kram drin. Mir sind die Blicke von anderen egal auch wenn ich etwas "blöd" mit dem Täschchen aussehe.

Offline Floh

  • Sr. Member
  • ****
  • Beiträge: 516
  • Country: de
  • Diabetestyp: DM 1
  • Therapie: Insulin-Pumpe
Re: Meine Diabetes-Tasche ...
« Antwort #19 am: Oktober 26, 2018, 09:49 »
Wir sind so ein ganz kleines bisschen vom Thema abgeglitten, aber es ist grad so lustig - da sollten wir weiter machen :)

Ich fand Gyuris Beispiele toll. Bei einigen denk ich mir immer "das ist ja völlig irre", bei anderen "ja genau, so seh ich das auch". Hier im speziellen: Ich stimme völlig mit "Kuchen verpasst, schon gespritzt, kein Grund zur Panik" überein. Vor allem, weil Kuchen eh sakrisch schnell den BZ anhebt und das Insulin nicht hinterherkommt .. da kann ich auch irgend etwas anderes schnell wirksames essen.

"Schwimmen, UZ, dann erst anziehen, dann Schokoriegel (so etwa das zweit-langsamste was mir gerade einfällt), dann Leberkässemmel (so richtig mit Fett und damit vielleicht noch ein wenig langsamer als der Schokoriegel)" könnte ich NIE machen. Da würde ich auch nach dem Schwimmende durch Muskelauffüllen vermutlich dermaßen sauber umfallen, das geht nicht.

Ist aber schon spannend. Beim Essen beklage ich mich normalerweise darüber, dass das Essen viel zu schnell wirkt und das Insulin blöd ist und nicht mithalten kann. Beim Unterzucker ärger ich mich schon drüber, dass Gummibärchen zu langsam wirken und gemahlener Traubenzucker in Wasser schneller wäre. Biologische Systeme sind doof. Ich möchte meinen Blutzucker bitte elektrisch geregelt.