Es ist ja nicht so, dass ich die Vorzüge einer kontinuierlichen Messung nicht zu schätzen wüsste. Ich kann aber darauf verzichten, weil ich mein "Gefühl" immer wieder auf die Probe stelle, indem ich Tagesprofile erstelle und schaue ob sich nichts großartig verändert.
Heute ist wieder so ein Messtag und heute gab es einen Vorfall, bei dem ich im Nachhinein sagen kann, mit Libre wäre mir das nicht passiert.
…
12:09 BZ 93mg/dl 12 IE Apidra (wie immer) Mittagessen
-nach dem Essen einen Mittagsschlaf gemacht und die pp-Messung verpasst
14:51 BZ 97mg/dl - also nichts besonderes, na ja vielleicht hätte ich ein paar BE mehr vertragen?
- egal - ich fuhr mit der Frau zum Einkaufen.
Dann im Laden bemerkte ich: "Oops ich muss jetzt doch im Unterzucker sein … aber plötzlich gewaltig
15:30 BZ 47mg/dl Hätte ich ein Libre, hätte es vielleicht andere Werte gemessen.
Das ist aber gar nicht so wichtig! Viel wichtiger wäre gewesen: wie hat sich mein BZ von 12:00 bis 15:15 Uhr verändert?
Hätte ich das gewusst, wäre mir klar gewesen, dass die 97 um 14:51 nicht statisch waren, sondern eine Momentaufnahme auf einer abschüssigen Bahn.
Ich wäre dann nicht so ohne weiteres ins Auto gestiegen.Zur Beruhigung der Gemüter kann ich aber versichern, dass zu keinem Zeitpunkt Gefahr im Straßenverkehr bestand, weil ich erst so gegen 15:20 in den Unterzuckerbereich kam.
GEFÜHLSMÄSSIG!
Im Auto habe ich immer eine größere Menge Traubenzucker und eine Brotzeitbude war auch in der Nähe in der ich vor der Weiterfahrt noch eine Breze (=langsame BE) mit Leberkäse aß, bevor ich mich wieder ans Steuer setzte.
17:59 BZ159mg/dl - also etwas zu hoch für vor dem Abendessen, was sich aber erklärt, weil ich für die ca. 4BE Brotzeit nichts gespritzt hatte.
Merke:
Nicht der absolut gemessene Wert ist wichtig, sondern was sich verändert bzw. verändern könnte. Und dazu können alle Messverfahren recht sein, auch wenn es grundsätzliche Abweichungen zwischen den Systemen gibt. Man muss halt immer wissen, was man mit einem Messergebnis/einer Messreihe anfangen will.