Hallöchen,
der Therapieweg der für einen passend ist, wird der Arzt mit dir ( also dem Patienten) und der Diabetesberaterin gemeinsam feststellen. Sofern es ein Typ2 Diabetes ist. Das kann sein, muss aber nicht. Sollte alos erst mal abgeklärt werden.
Die Basistherapie ist Ernähtungsumstellung und Bewegung, ist das nicht mehr ausreichend, gibt es unterschiedlich wirkende Medikamente, die eingesetzt werden können. Und schliesslich ist da noch das Insulin, das unterstützend oder ersetzend gespritzt wird.
Jeder dieser Wege hat Vor und Nachteile. Ernährung und Bewegung, halt die Umstellung und die Zeit einplanen können.. nicht so ein grosses gesundheitliches Risiko, sofern die Zuckerwerte im Rahmen bleiben.
Tabletten, preisgünstig, können gezielt eingesetzt werden, halten das Gewicht in Grenzen belasten aber oft Magen/Darm/Leber. Insulin ist teuer, hat aber weniger Nebenwirkungen als Tabletten und man ist flexibler.
( Bewegung ist übrigens in jedem Fall günstig)
Die Krankenkassen habes es natürlich gern, möglichst wenig Geld aus zu geben. Darum wird meist versucht er den günstigen Weg ( die Basis) zu nehmen. Aber nicht immer ist das auch sinnvoll, siehe oben.
Ich würde auch den Weg zum Diabetologen vorschlagen. Keine Sorge die beissen nicht
Ja wie war das bei mir: erst mal mit Tabletten, ging mir damals ziemlich mies, weil ich die Tabletten nicht gut vertrug. Damals habe ich mich mit Händen und Füssen gegen Insulin ( also spritzen) und den Diabetologen gewehrt. Ich wollte meine Hausärztin und ( ich weiss nicht) vielleicht ein Wunder.
Dann musste ich wegen einer anstehenden OP "vorrübergehend" spritzen. Das war der Horror für mich am Anfang! Ich habe das nicht so leicht weg gesteckt wie du.. Ich sass stundenlang in der Praxis um diese Nadel in mich hinein zu bekommen. Gleichzeitig habe ich auch dieses Forum gefunden, und mir wurde Mut zu gesprochen. Trotzdem wollte ich dannnach der Op gleich wieder Tabletten nehmen. Tja und dann... meine Blutzuckerwerte wurden besser, fast gut, mir ging es besser.. mehr Energie, keine Magen/Darmbeschwerden mehr, und trotz der Schmerzen nach der OP ging es mir viel besser als vorher. Kurz und gut, ich habe das Insulin nicht mehr hergegeben. Zwischenzeitlich habe ich dann einen kurzen Ausflug noch mal zurück zu Tabletten gemacht. Bin aber doch wieder beim Insulin.
Ja ich hatte das auch am Anfang, das ich unsicher und zittrig war beim spritzen, hatte auch dauernd blaue Flecken( kommt jetzt auch mal vor, aber eher selten) . Es geht relativ schnell und man findet die Stellen wo es nicht so "piekt" und es nicht so blaue Stellen gibt. Man wird einfach sicherer im Umgang... wie mit fast allem was man länger macht.
Man muss nicht unbedingt in den Bauch spritzen, es gehen auch die Oberschenkel zum Beispiel. Aber das ist eher schmerzhafter ( mehr Nervenenden) jedenfalls ist das bei mir so. Und in den "Hüftspeck" kann man auch spritzen, wenn man denn gelenkig genug ist:) .
Also keine Panik, alles ist nicht so schlimm wie es scheint und mit dem nötigen Wissen, alles auch "lebbar"
Schulungen zahlt die Krankenkasse und bei Insulintherapie auch die nötigen Nadeln und Teststreifen. Und was man sonst braucht.
Messgeräte bekommst du beim Hersteller meist geschenkt, Ärzte dürfen das soweit ich weiss nicht mehr, bin ich aber nicht sicher. Einfach per Mail oder Telefon die Hersteller kontaktieren, die schicken dir ein Messgerät zu, da sind dann meist 10 Teststreifen bei, zum ausprobieren. Die Krux ist nämlich nicht das Messgerät, sondern die Teststreifen, wurde ja schon gesagt.
Also erst mal ins Telefonbuch schauen, oder in der Nachbarschaft nach einem Diabetologen fragen ( oder hier im Forum schauen, da gibt es glaube ich Vorschläge ) dort einen Termin machen. Und dann weiter sehen.
Und falls du Zeit und Lust hast, schau doch im Thread " meine Geschichte" vorbei, da findest du einige Geschichten von Leuten, denen es nicht anders ging mit der Diagnose als dir.
Ich dachte auch meine Welt geht unter... aber nein , im Gegenteil ich habe dieses Forum und mit ihm tolle Leute kennen gelernt
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. Das möchte ich auf gar keinen Fall missen. So gesehen hat aus heutiger Sicht mein Diabetes auch was gutes gebracht.
Wenn du noch Fragen hast, scheu dich nicht sie zu stellen, eine Antwort gibt es hier fast immer.
Liebe Grüsse Vera
( puhh was für ein Roman.. ich bin halt eine Sabbeltante)