Autor Thema: Messergebnisse FreeStyle Libre  (Gelesen 28737 mal)

Offline Frau_Holle

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Re: Messergebnisse FreeStyle Libre
« Antwort #10 am: Februar 07, 2015, 18:23 »
abbott ist eh "knauserig", was Testgeräte angeht

Ich hatte ein Insulinx von meiner Arztpraxis erhalten - also nicht von abbott selbst - und da ich das Gerät registrieren ließ, war ich davon ausgeschlossen, von abbott ein anderes Gerät zum Testen zu bekommen. Wurde abgelehnt mit der Begründung, ich hätte ja schon ein Insulinx.



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Liebe Grüße
Manuela





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Offline LordBritish

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Re: Messergebnisse FreeStyle Libre
« Antwort #11 am: Februar 07, 2015, 20:38 »
Klingt nicht plausibel: man kann ja mit dem Libre auch konventionell den Blutzucker messen. Warum sollte Abbott noch andere Geräte verschenken?

Würde ich auch so sehen, ein konventionelles Messgerät ist beim Libre gleich mit eingebaut.

Grüße
Markus

Offline Kladie

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Re: Messergebnisse FreeStyle Libre
« Antwort #12 am: März 30, 2015, 11:33 »
Gestern habe ich meinen 10. Sensor in Betrieb genommen. Schon die erste Messung schätzte ich als zu tief ein aber da ich im normalen Bereich war, verzichtete ich auf eine Kontrollmessung.

Heute morgen zeigte ein Scan 68 mg/dl an und der Verlauf in der Nacht sogar noch tiefere Werte. Also habe ich einen Blutstropfen als Kontrolle geopfert. Dummerweise hat das Libre keinen Meßstreifen erkannt und ich musste das Contour XT benutzen. Der Wert von 107 mg/dl war wieder im Normalbereich. Also habe ich wie gewohnt 10 IE gespritzt und abgewartet bis ich frühstücken konnte.
Ein wenig verunsichert habe ich nach meiner üblichen Stunde SEA nochmal gemessen mit dem Scanergebnis 57 mg/dl und danach normal gefrühstückt.

Eine halbe Stunde nach den Frühstück ergab ein Scan dann 95 mg/dl (trendpfeil übrigens waagerecht) und die Kontrollmessung 141 mg/dl

Ein Anruf bei Abbott wegen dieser Problematik ergab, dass ich ein neues Meßgerät und einen Ersatzsensor zugeschickt bekomme. Beruhigen kann mich das allerdings nur bedingt.
Glücklicherweise bin ich stabil eingestellt und verfalle nicht in Panik selbst wenn ich gar nicht mehr messen könnte. Bei anderen Diabetikern könnte ich mir schon vorstellen, dass sie sowas nicht so locker verdrängen. Außerdem bin ich heute wieder froh kein Type 1 Diabetiker zu sein denn so kann man mit tiefen BZ Werten nur als Type 2 umgehen.

Offline Jochen

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Re: Messergebnisse FreeStyle Libre
« Antwort #13 am: April 07, 2015, 12:58 »
Vielleicht noch eine interessante Info:

Abbott arbeitet an einer Android App, um den Libresensor per NFC abfragen zu können. Dann wird das Meßgerät nicht mehr benötigt, da die Bedienung des Touchscreens unzulänglich ist. Als Ausgleich soll es für alle, die ein Starterset gekauft haben ein Freestyle Precision Neo geben um die Kontrollmessungen vornehmen zu können.

Ich hoffe es stimmt!

Interessant wäre auch, ob SiDiary Android Libre und NFC fähig gemacht wird.
Ist dazu etwas bekannt?

Offline Kladie

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Re: Messergebnisse FreeStyle Libre
« Antwort #14 am: August 04, 2015, 14:10 »
Hallo,

jetzt will ich doch noch mal auf die Messgenauigkeit des Libre eingehen.
Heute habe ich den 2. Sensor hintereinander reklamiert. Das wäre jetzt der 4. Sensor der seit Okt. 2015 ausgetauscht wird. Außerdem habe ich nun auch schon meinen 3. Scanner.
Bis auf den letzten Sensor - auf den ich gleich näher eingehe - haben die Sensoren fast immer zu niedrige Werte angezeigt. Wenn dies bekannt ist kann man sich darauf einstellen und ist kein Problem auch wenn die absoluten Werte nicht genau stimmen. Die ersten 3 Sensoren wurden ersetzt, weil die Abweichung mehr als 30 - 50% gegen die Streifen-Kontrollmessung betragen hat. Es ist schon dumm wenn 40 mg/dl beim scann angezeigt werden und die Kontrollmessung dann mehr als 90 mg/dl anzeigt. Da die Sensoren aber normal ganz gut arbeiten und die Ausreißer problemlos ersetzt werden habe ich das Libre weiter benutzt. Es gibt schließlich weitere Vorteile dieses Systems.

Der letzt Sensor fiel aber aus dem Rahmen. Zuerst konnte ich annehmen der Sensor arbeitet zufriedenstellend da die Ergebnisse im Rahmen meiner Erwartungen waren. Deshalb habe ich das Libre auch nicht angezweifelt als es Nachts über mehrere Stunden BZ >200 mg/dl anzeigte. Ich wusste, dass ich eine Infektion hatte (mein Auge ist stark angeschwollen) und so nahm ich das auch noch hin. Vorgestern jedoch zeigte es 280 mg/dl an, ohne dass ich etwas gegessen hatte. Daraufhin spritzte ich 15 IE Humalog. Da der BZ innerhalb einer Stunde nur bis 200 mg/dl sank spritzte ich nochaml 10 IE. Auch damit ging er nur bis 160 mg/dl zurück und ich gönnte mir nochmal 8 IE. Damit kam ich dann irgendwann auf etwas über 100 mg/dl und ich ging schlafen.
Heute morgen zeigte das Libre wieder recht hohe Werte an und ich spritzte 15 IE um nach einer Stunde zu frühstücken. Dieser SEA ist bei mir normal. Zum Frühstück zeigte das Libre dann 98 mg/dl an und ich war zufrieden. Leider hatte ich aber Probleme die Zeitung zu lesen und es fühlte sich wie UZ an. Erst jetzt entschloss ich mich eine Kontrollmessung durchzuführen und diese zeigte dann 29 mg/dl an.
Es gab also erst mal Traubenzucker und ich scannte erneut mit einem Ergebnis von 93 mg/dl. Ich war richtig erschrocken. Nach dem Frühstück klappte es mit dem Zeitunglesen wieder besser und ich scannte erneut. 160 mg/dl mit Pfeil steil nach oben. Die Streifenmessung ergab aber nur 92 mg/dl.
Damit war dieser Sensor für mich nicht mehr nutzbar. Das Telefonat mit der Hotline brachte mir einen erneuten Ersatz. Der Gesprächspartner meinte dann aber das Libre ist kein Ersatz für ein normales BZ Messgerät was mich doch verwundert denn in der Werbung wird klar gesagt man kann zukünftig auf das Fingerstechen verzichten kann. Da wird Abbott anscheinend doch vorsichtiger in seinen Aussagen.
Lt Aussage der Hotline kann der Sensor auch leiden wenn die BZ Änderungen zu schnell erfolgen. Das war ja bei mir der Fall aber es überrascht mich trotzdem. Mir wurde auch erklärt warum das so ist aber ich kann es ohnehin nicht verstehen. Ist aber interessant wenn es so sein sollte.

Jetzt bin ich ehrlich gesagt etwas unsicher wie es weitergeht. Das Libre hat sicher Vorteile aber so leichtfertig in einen UZ geschickt zu werden wenn man sich aufs Libre verlässt kann nicht gut sein.
Bin ich eigentlich der einzige, der solche Probleme hat?

Offline Alf

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Re: Messergebnisse FreeStyle Libre
« Antwort #15 am: August 04, 2015, 15:04 »
Nein ich hatte zwischendurch auch 3 Sensoren, die rel. reproduzierbar 20-30 zu wenig angezeigt haben (die ersten 3 waren tipptopp mit Abweichungen bis max. 15 mg/dl). Ich habe das aber nicht reklamiert, weil es zuverlässig zu wenig war und ich mich drauf eingestellt hatte. Es war für mich eher ein psychologisches Moment, da man permanent bei LO schon ins Schwanken gerät, ob man mal ne Hypo-BE drauf isst oder ob es eigentlich 'ne 70 aus Kapillarblut ist, die -wenn sie nicht weiter fällt- mich genaugenommen überhaupt nicht juckt. 2 dieser Sensoren sind mir dann aber auch vom Arm gefallen, was für mich das eigentliche Problem war und deswegen habe ich nat. auch reklamiert.

Jetzt habe ich den 2. Sensor hintereinander, der extrem genau läuft. Den ersten hatte ich gesetzt und wurde mit einer Blutfontaine belohnt, direkt ein Blutgefäß getroffen. Die ersten Stunden hat er nur Schrott angezeigt (Sensorfehler oder nur Lo) aber ab dem nächsten Morgen wirklich größtenteils identische Werte.

Bei diesem Sensor bin ich dem Rat gefolgt, ihn schon einen halben - bis einem Tag vorher zu setzen, ohne ihn direkt zu scannen. Hatte ihn also wieder spät abends geschossen und erst am nächsten Morgen aktiviert. Läuft bis jetzt ebenfalls beeindruckend genau.

Grundsätzlich würde ich aber niemals massiv Insulin geben oder massenhaft Hypo-BEs schlucken, wenn mir die Werte suspekt vorkommen, ohne eine zusätzliche Kontrollmessung. Abbott empfiehlt das ja ohnehin und dann das im Libre-Lesegerät verbaute BZ-Messgerät (das ist meine ich eine Insulinx-Einheit) bei Abweichungen zum Sensor. Letztlich müsste man nat. gegen ein Laborgerät gegenmessen aber wer hat das schon greifbar.

Sind wir mal ehrlich: Bei den erlaubten Toleranzen ist mir der absolute Wert nicht soo wichtig. Der Pfeil des Libre ist mir am wichtigsten und der ist sehr zuverlässig und passt immer zu meiner Wahrnehmung (die -toitoitoi- bei mir zuverlässig funktioniert, sowohl für Hypo-Situationen als auch bei steiler Flankensteilheit und auch bei Hyper-Situationen)!

Wenn mir Werte suspekt vorkommen, messe ich mit einem Streifen gegen und ansonsten mache ich das jeden morgen einmal, um zu schauen, ob der Sensor noch im normalen Fahrwasser läuft.

Ich habe aber def. 2 Sensoren lang gebraucht nicht in Hyperaktivität zu verfallen und immer sofort (über-)reagieren zu wollen! Letztlich ist es wichtiger die Begleitumstände des Wertes zu hinterfragen als den absoluten Wert des Libres und da ist der zusätzliche Pfeil ein wichtiger Indikator, der das Gesamtbild abrundet:

Wenn ich weiss ich habe am Abend beim Grillen massenhaft FPEs geschluckt, habe ich null Problem bei einem nächtlich erhöhten Wert mit steigendem Pfeil entsprechendes Insulin (trotz Ruhezustand in der Horizontalen) zuzuführen.
Weiss ich, dass ich nur schnellwirksame KHs intus habe und sehe, dass der Pfeil am Libre zusätzlich schon wieder runter zeigt, gibt's jetzt sogar auch mal ne Cola (da hatte ich tatsächlich neulich die erste "echte" Cola seit 20 Jahren. Hat zum K*tzen geschmeckt aber den Zweck erfüllt ;D)

Ich komme gut zurecht damit und möchte ihn nicht mehr missen...  :rotwerd:
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Offline Kladie

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Re: Messergebnisse FreeStyle Libre
« Antwort #16 am: August 04, 2015, 20:41 »
Hallo Alf,

ich hatte wohl etwas zu kompliziert geschrieben.
Fakt ist, dass ich morgens bei gemessenen 136 mg/dl 15 IE spritze und dann mit einem SEA 60 Min. frühstücke. Die gemessenen 136 mg/dl waren aber in Wirklichkeit nur ca 60 mg/dl was mich dann zum Frühstück auf 29 mg/dl absinken ließ.
Ich betrachte schon lange nicht mehr die absoluten Werte des Libre und reklamiere nur bei besonders großen Diskrepanzen.

Es hat sich aber wohl erledigt denn der neue Sensor den ich heute gesetzt habe, ist mir nach nur 5 Stunden Tragezeit einfach vom Arm gefallen. Ich mache mit dem Libre erst weiter, wenn die Qualität sich entscheidend verbessert. Der Unsicherheitsfaktor ist mir mittlerweile zu hoch wenn ich immer bangen muss ob mit dem Sensor wirklich alles OK ist. Glücklicherweise bin ich nicht (mehr) auf ihn angewiesen. Jetzt bin ich erst mal frustriert

Offline Joerg Moeller

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Re: Messergebnisse FreeStyle Libre
« Antwort #17 am: August 05, 2015, 12:03 »
Ich finde man kann eh nicht sagen "das misst zu hoch/zu niedrig".

Das ist als wenn ich einen Passanten frage wie weit es zum Bahnhof ist. Wenn der sagt "3 Kilometer" kann ich die Genauigkeit nur beurteilen, indem ich mit geeigneten Instrumenten selber nachmesse. Aber nicht, indem ich mir eine neue Schätzung von einem zweiten Passanten hole.

Vor allem wenn man noch die Lagtime berücksichtigt, also den zeitlichen Unterschied zwischen Glucosegehalt im Blut und im Interstitium.

Deswegen finde ich den Ansatz von Alf, da nicht allzuviel Wert auf den konkret angezeigten Wert zu legen, schon goldrichtig.
Und im Zweifelsfall hätte bei mir immer das Körpergefühl das letzte Wort.

Viele Grüße,
Jörg
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Offline Kladie

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Re: Messergebnisse FreeStyle Libre
« Antwort #18 am: August 05, 2015, 13:59 »
Ja Jörg da hast du nicht ganz Unrecht. Aber ich behaupte ja auch nicht, dass es falsch misst sondern nur, dass es weniger im Vergleich zu Streifen anzeigt.

Wenn ich dann bei deinem Beispiel bleibe und jemanden nach der Entfernung zum Bahnhof frage, dann ist es für mich nicht relevant ob es 2,8, 3 oder 3,2 km sind aber ich kann wenigstens abschätzen ob ich den Weg zu Fuß gehen kann oder mir besser ein Taxi nehme. Wenn der Passamt dann 3 km sagt und in Wirklichkeit sind es mehr als 10 km dann kann ich doch sagen, diese Auskunft ist jenseits von gut und böse.
So ist es auch mit dem Libre. Vergleichsmessungen aus scannen und Blutstropfen haben mir schon sehr oft angezeigt dass der scanner gerne weniger Blutzuckerkonzentrationen anzeigt. Absolut ist mir der Wert schnuppe. Wenn aber 93 mg/dl angezeigt werden und ich bemerke UZ Symtome die vom Blutstropfen mit 29 mg/dl bestätigt werden, dann kann ich gleich auf die Messungen verzichten.

Interessant fand ich aber die Aussage, dass durch kräftige BZ Schwankungen in kurzer Zeit der Sensor Schaden nehmen kann. Das soll mit den verwendeten Enzymen zusammenhängen. Ich wäre neugierig Beispiele dafür zu bekommen.
Vielleicht ist es aber auch eine Sondersituation weil ich zur Zeit eine Infektion habe die mit Antibiotika behandelt wird und meinen BZ auf fast 300 mg/dl hochgebracht hat. Da habe ich das erste mal über 30 IE Insulin gespritzt ohne was zu essen - also korrigiert wie ein Type 1. Dummerweise habe ich mich dann am nächsten Morgen immer noch zu sehr aufs Libre verlassen.

Offline pfaelzer

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Re: Messergebnisse FreeStyle Libre
« Antwort #19 am: August 05, 2015, 14:36 »
Meine Meinung ist, wenn ich das alles so lese, dass dieses System noch in den "Kinderschuhen" steckt und bei Weitem noch nicht ausgereift ist. Ich denke, man hat es jetzt auf den Markt geworfen, damit die Kosten für die  Entwicklung sich langsam armotisieren. Momentan möchte ich das Libre nicht geschenkt!

pfaelzer
Zu viel Sorge um die Gesundheit ist auch eine Krankheit.