Da wird wahrscheinlich jeder seine Präferenzen haben.
Zustimm.
(…)
Auch ich stimme da zu. Im Grunde sollte es ja andertsrum laufen. Zuerst sollte man sich fragen, was man denn aus seinem Tagesprofil herauslesen will und dann ergibt sich die Diagrammform daraus automatisch.
Leider begnügen sich manche auch nur mit "schönen Kurven" auch wenn sie keine Aussagekraft haben. Andere können von Haus aus mit Diagrammen wenig anfangen. Ich hörte mal von jemand, dass man aus einer Tabelle aus Zahlen besser lesen könne.
Hmmmm, na ich weiß nicht …
Weil mir die Vorgaben vor vielen Jahren alle nicht gefielen, habe ich mir meine Diagramme selbst erstellt, was mir keine großen Schwierigkeiten machte, weil es ein Teil meines Berufes war, Qualitätsaussagen mit Diagrammen bildlich darzustellen.
Ich zeige hier mal alte Tagesprofile, die aber im Prinzip immer noch so aussehen.
Hier habe ich einfach einige Profile aufeinander gelegt. Ich begnüge mich da auf insgesamt 9 Messungen je Tag.
Wie man sehen kann, kann man da nicht sehr viel sehen.
Erst die Statistik ermöglicht es ein System aus einem Zahlenfriedhof zu erkennen.
Ein entscheidender Unterschied zu den bisher gezeigten Diagrammen:
Ich arbeite NICHT mit dem Median weil ich von dem hier überhaupt nichts halte, sondern berechne jeweils den Mittelwert zu den einzelnen Ereignissen (oder Uhrzeiten).
Würde ich auf ein einzelnes Tagesprofil mit Korrekturen reagieren, könnte man die ganze Statistik vergessen, weil dann die Werte keiner Normalverteilung mehr entsprechen würden.
So schaue ich mir aber das Mittel meiner Tagesprofile über einen begrenzten Zeitraum an, in dem nahezu gleiche Bedingungen herrschten.
Ich kann mir das leisten bzw. bei mir funktioniert das.Ähnlich wie bei den blauen Bändern erstelle ich dann auch Streubereiche. Bei mir errechnen sie sich aber nicht aus den Extremwerten sondern aus der Standardabweichung. Warum? Das ist nicht so schnell zu erklären. Nur so viel vielleicht: Ausreißer werden so gefiltert.
Wenn ich jetzt weiß, welche Teile des Tagesprofils Nüchternwerten und welche PP-Werte darstellen, kann ich mir Gedanken machen, wo ich mit Insulin und BE (und Sport) etwas verbessern könnte. Dies ist mein einziger Grund, Tagesprofile zu betrachten. Inzwischen haben verschiedene Programme (mein Diabetologe arbeitet mit Diabass) sehr ähnliche Kurvendarstellungen.
Ein Wort noch zu Tortengrafiken. Es ist mir gleich, was andere davon halten. Bei politischen Wahlen mögen sie schon gut sein. Hier für Tagesprofile sind sie mehr als ungeeignet. Eine Torte setzt voraus, dass man Messwerte klassifizieren muss. Das sind "Häufchen", die mehr oder weniger willkürlich gesetzt werden. Begnügt man sich mit: zu niedrig, in Ordnung und zu hoch, hat man bei Werten um die willkürlich gesetzten Toleranzgrenzen ein undurchsichtiges Graufeld, welches Entscheidungen erschwert. Erhöht man hingegen die Klassenzahl (=Häufchen) wird die Torte unübersichtlich. Die einzig vernünftige Darstellungsart für Häufigkeiten ist das Histogramm. Hier zeigt sich in den allermeisten Fällen eine Glockenform, Gaußsche Verteilung nach dem Entdecker dieser Gesetzmäßigkeit benannt. Auch hier wird klassifiziert, jedoch nach mathematischen Regeln. Je mehr einzelwerte, desto mehr Klassen.
Hier habe ich meine Verteilung von mehreren Messwerten aufgezeichnet.
Dieses Diagramm zeigt mir an, wo die meisten meiner BZ-Werte liegen, wie häufig ich was messe und ob es Ausreißer gibt, die bei meiner Betrachtung aufgeklammert werden sollten.
Das sind also meine Tagesprofile. Wie schon gesagt arbeitet mein Diabetologe mit ganz ähnlichen Kurven. Wir haben meist eine sehr große Übereinstimmung. Nicht gezeigt habe ich den Langzeitverlauf. Hier geht es aber nur um das Tagesprofil.