Bei mir war die Umstellung schon ein Kampf.
Die Frage steht ja im Raum, ob eine Umstellung von einem Analogon oder einer analogen ICT-Konfiguration auf Normalinsulin überhaupt etwas bringt. Also letztlich, wieviel Sinn macht eine Umstellung überhaupt?
Bei den von Teupe beobachteten Umstellungen Analog- auf Humaninsulin kam es zu keiner Senkung der gemessenen AK-Level.
Was wohl für AK-typisch, an derer Polyklonalität (Kreuzreaktivität) liegt. Die Biester erkennen zumeist auch ähnliche Strukturen an anderen Insulinmolekülen.
Dass unter Analoga ein höheres Level an AK möglich ist, scheint mir schlüssig. Typ 1 korrespondiert ja grundsätzlich auch mit Immunreaktionen auf das Eigeninsulin (IAA). Das wäre dann schon mal eine vorhande B-Zell-Variante, die produzieren immer nur einen spezifischen AK, wenn sie mit dem Antigen (Auslöser) in Kontakt kommen. Das Antigen ist dann das Eigeninsulin (Humaninsulin).
Macht das Immunsystem nun ein Analogon anhand seiner abweichenden Struktur als fremd aus, kann es wohl eine weitere Linie von B-Zellen geben, die auf das Analogon abzielen, aufgrund von Kreuzreaktivität aber auch auf Oberflächenteile (Epitope) des Humaninsulins reaktiv sein können.
Sehr wahrscheinlich, so denke ich mir, kann dann auch das Humaninsulin die AK-Produktion dieser B-Zellen aktivieren.
Das AK-Level bliebe dann, wo es war. Und so scheint es wohl auch meist zu sein? Allerdings kommt es vereinzelt wohl auch vor, dass das Level sinkt.
Für mich wäre die Schlussfolgerung, dass es primär darauf ankommen dürfte, das Risiko zu mindern, dass durch immer neue Antigene (=neu gebastelte Analoga) die Wahrscheinlichkeit erhöht wird, dass die Anzahl der B-Zelllinien (
Auch Klonelinien genannt) sich vermehrt.
Grade für ICT-ler vielleicht einen längeren Gedankengang wert? Klappt es mit Lantus nicht so recht, wird Levemir probiert, dann Tresiba, dann das neue Basal-Analogon das Lilly entwickelt, dann .... .
Und wenn die Krankenkasse des persönlichen Vertrauens mal wieder neue Rabattverträge mit anderen Herstellern verhandelt hat, dann wird halt die Gemeinschaft der Versicherten mal eben von Analogon X auf Analogon Y umgestellt.
So rein betriebswirtschaftlich gesehen.
Von den schönen neuen schnellen Analoga, die noch so in der Pipeline warten, Smart Insulin und Co, mal abgesehen.
Was halt auffällt ist, dass niemand bislang dieses bunte Treiben wirklich in Frage stellt. Na gut, Ausnahmen bestätigen die Regel.
Alleine, dass man irgendwie genötigt ist, sich darüber mal einen Kopf zu machen, was dann irgendwann ggf. mal dazu führen kann, dass die Sache im individuellen Stoffwechsel aus dem Ruder läuft, scheint mir auf alle Fälle das Papier wert, das mit dem Insuliner dafür verdruckt worden ist.
Gruß
Joa