Es ist ja nicht so, dass ich jetzt richtig beleidigt bin. Mir ist schon lange klar, dass man es als Querdenker nicht immer leicht hat, verstanden zu werden. Aber ein kleinwenig bin ich schon verärgert, wenn man mir aufträgt, erst mal Grundwissen nachzulesen. Mir ist schon klar, dass die Leber "eiserne" Reserven anlegt. Ich sprach aber ganz bewusst von Reserven, die sich das Hirn u.U. anlegt.
Wie ich zu dieser "unerhörten" Behauptung gelangte, will ich gern noch einmal Stellung nehmen. Ich war heute bei meinem Diabetologen und fragte ihn noch mal. Er konnte sich sofort erinnern und bekräftigte das, was ich hier schon schrieb. Nur eines war anders: Es ging
nicht um Sportler, sondern um Diabetiker wie du und ich. Erfahren hat das mein Arzt bei einem Kongress. Grund dieser Erkenntnis war damals eine vorhergegangene amerikanische Studie, bei der (sehr) kranken Typ2 Diabetikern SCHNELL der HbA1c-Wert gesenkt wurde und die daraufhin zum Teil verstarben, woraus man schloss, dass es besser sei, diesen Langzeitwert besser höher zu halten. Das dass Blödsinn sei und diese Studie anfechtbar, darüber war man sich im Klaren und untersuchte daraufhin Patienten, die praktisch ständig niedere Zuckerwerte und, damit verbunden, auch einen niedrigen HbA1c-Wert hatten. Und genau bei denen konnte man Zuckerdepots im Hirn ausmachen. .....
Irgend welche Publikationen konnte mir mein Diabetologe nicht nennen; als sehr eingespannter Arzt hat er für Forschungsarbeiten nicht so viel Zeit wie er gerne hätte. Es gelte aber in "seinen" Fachkreisen als hinlänglich bekannt.
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Und jetzt zu meinen "waghalsigen" Versuchen.
Ich habe das alles meinem Diabetologen erzählt und er hat ganz bestimmt nicht die Hände über dem Kopf zusammengeschlagen.
Anhand von seinen Diagrammen (die ich identisch selbst erstellen kann), haben wir das weitere Vorgehen besprochen.
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Ab dem 24.5.2014 musste ich ohne Lantus klar kommen. Da man am Verlauf des täglichen Mittelwerts erkennen mag, dass sich da einiges verbessert hat, kann meine Spritzerei nicht ganz so falsch gewesen sein. Ein ärgerlicher Fehler mag der typisch zu hohe pp-Wert nach dem Frühstück sein. Ich schob das auf das Fehlen meiner Basalversorgung in der Nacht. Abends mehr zu pritzen wäre aber auch nicht günstig wegen der dann vielleicht zu niedrigen Nachtwerte. Ich meinte, vielleicht sollte ich statt Lantus abends z.B. Levemir in geringer Dosis spritzen ....
Deutlicher kann man das an den Tagesprofilen der letzten 4 Wochen erkennen ....
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(der heutige Tag ist hier noch nicht richtig eingetragen)
.... oder vielleicht übersichtlicher noch nach dem statistisch gemittelten Profil
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Mein Arzt überlegte etwas und meinte dann: "Probieren Sie es einfach mal weiter nur mit Novorapid." Für meine meist recht gleichmäßigen BE ersann er dann einen neuen Spritzplan (einfacher als meiner) und für den hohen PP-Wert nach dem Frühstück empfahl er 30 Minuten SEA. Kein Wort wurde über die vier Messwerte in dem Zeitraum unter 50 mg/dl verloren. Das sind einfach ein paar "Ausreiser" wie sie manchmal kommen (seltener als welche nach oben) und überhaupt nicht gefährlich, wenn man sowieso schon das Messgerät ständig bereit liegen hat um die Wirkung einer Strategieändung zu überwachen.
Ach ja, wen es interessiert:
Im ersten Quartal 2014 lag mein Langzeitwert bei 6,8%.
Anfang des zweiten Quartals wurde 7,2% festgestellt.
Weil sich aber einiges geändert hat, wurde gestern noch mal Blut genommen und siehe da: 5,4%
Ich gebe selbst wirklich nicht viel drauf, kann diesen Trend aber in etwa am Verlauf der gemittelten Tageswerte bestätigen.