Autor Thema: Diabetesbetreuung in Berlin  (Gelesen 9802 mal)

Offline Andreas

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Diabetesbetreuung in Berlin
« am: Juli 21, 2005, 11:58 »
Ich wohne seit vier Jahren in Berlin und berate mich mit meinem Hausarzt und Internisten, der sehr verständnisvoll (er weiß aus eigener Erfahrung worüber er spricht) und liebenswürdig mit unendlich viel Zeit für mich da ist.
Allerdings zeitweise auch zu lieb: Für meine Einstellungs-Probleme (HbA1c war vor zwei Monaten 8,2) wegen absolut unrhythmischer Tagesabläufe (Mittagessen fällt immer wieder aus oder ist um 15 Uhr, Abendessen mal um 17 Uhr, mal um 23 Uhr usw) und viele, viele Essen in verschiedenen Kantinen hat er zu viel Verständnis und meint, dass ginge dann halt nicht besser.
Seit dem 8,2-Schock habe ich selbständig meine Therapie umgestellt: Mit SiDiary habe ich endlich die Motiviation, meine lückenlos Werte zu dokumentieren (Nebeneffekt: aus Angst schlechte Werte zu importieren berechne und wiege ich meine Essen viel gründlicher, mache mir viel mehr Gedanken um die richtige Insulindosis, messe öfter), im Forum habe ich die Lösung für meine Probleme am Ende des Tages gefunden (das gegen Mitternacht gespritzte Lantus wirkt bei mir wohl nicht 24 Stunden und ich habe eine zusätzliche Basisdröhnung am frühen Abend eingeführt) und ein umfangreiches Sportprogramm mit inzwischen ca. 50-60 km Joggen in der Woche trägt auch Früchte, nicht nur beim Gewicht... Jedenfalls wurde diese Woche ein HbA1c von 7,0 gemessen (da hängt noch etwas vom 8.2 mit drin), SiDiary gibt als errechneten Wert der letzten 6 Wochen 5,9 an.
Also eigentlich ist alles auf dem richtigen Weg.

Dennoch ist mein Problem, das ich letztlich ganz auf mich allein gestellt bin, die komplette Therapie gestalte ich eigentlich selbst, zündende Ideen kommen eigentlich nicht.

Diese Woche habe ich mir das riesige Diabetes Centrum Dr. Austenat angesehen (http://www.diab-berlin.de/) und weiß nicht recht, was ich davon halten soll: Perfekt organisiert, riesig groß, eigenes Labor --- aber vielleicht auch zu anonym?
Jedenfalls war die Ärztin - beim nächsten Mal kann ich durchaus auch einen anderen Arzt erwischen - mit meinen gesammelten Daten der letzten zwei Monaten etwas überfordert. Einige Hinweise zum Sport (aber nichts wirklich neues) und die Empfehlung, mich eine Woche in die Nachtklinik des Instituts zu legen (dann wäre abends mehr Zeit die Werte des Tages zu besprechen, außerdem würde nachts alle zwei Stunden gemessen --- nur: nachts und morgens ist mein Zucker absolut stabil, teilweise etwas zu niedrig, aber kein Grund für eine so dichte Nachtkontrolle), das war's.
Irgendwie habe ich das Gefühl, dass das auch nicht das Richtige ist.

Es gibt doch gezuckerte Berliner ;) hier im Forum: Wo seid Ihr in Behandlung, könnt Ihr mir etwas raten oder empfehlen? Wer betreut kompetent, mit phantasievollen Ideen und neuestem medizinischen Wissen?

:hilfe:

Vielen Dank für Eure Antworten,
Andreas
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Offline Joerg Moeller

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Re: Diabetesbetreuung in Berlin
« Antwort #1 am: Juli 21, 2005, 13:40 »
Erstmal Glückwunsch zu deinem neuen Weg mit Diabetes umzugehen :prost:

Das erfordert schon einiges an 'innerem Schweinehund' niederringen, und du bist ja auch direkt belohnt worden. Ich kann mir auch vorstellen, daß du dich jetzt besser und leistungsfähiger fühlst als vorher mit den 8,2

Zur Frage selber: ich kenne Fr. Dr. Austenat nicht persönlich, habe aber ihr Buch  über CSII in meinem Bücherschrank und finde es hervorragend und sehr kompetent geschrieben. Wie sie mit Patienten umgeht kann ich nichts sagen, aber ihre Fachkompetenz steht für mich völlig außer Frage.

Dann habe ich mal auf einem Symposium Dr. Ruhnau erlebt. Mir hat er gefallen, weil er kein Blatt vor den Mund nahm und zu Kritikern der Insulinanaloga dieselbe Meinung hatte wie ich. (Z.B. daß die Verschlimmerungen von Netzhautschädigungen unter Lantus wohl eher auf eine zu agressive Therapie als auf Lantus selbst zurückzuführen sind und einige viel zu früh die Pferde scheu gemacht haben)
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Re: Diabetesbetreuung in Berlin
« Antwort #2 am: Juli 21, 2005, 14:23 »
Zur Frage selber: ich kenne Fr. Dr. Austenat nicht persönlich, habe aber ihr Buch über CSII in meinem Bücherschrank und finde es hervorragend und sehr kompetent geschrieben. Wie sie mit Patienten umgeht kann ich nichts sagen, aber ihre Fachkompetenz steht für mich völlig außer Frage.
Naja, Frau Dr. Austenat praktiziert ja (leider) nicht mehr selber, sie selbst werde ich also vermutlich nie sehen. --- Sie hat halt einen riesen Komplex aufgezogen: Über 4 Etagen (Privatklinik, Spezialklinik, Privat-Ambulanz, Normale Ambulanz) und in vier, fünf oder sechs Behandlungszimmern (in jedem wartet ein Arzt) werden in 12 Minuten-Einheiten computer-verteilt Patienten durchgeschleust (und das nur in der normalen Ambulanz, der Computer weist wohl zu, zu wem man kommt: so werden auch längere Besprechungen aufgefangen à la "Herr xyz, bitte Behandlugnszimmer 4!"). Dazu werden in separaten Räumen noch Blutdruck und Gewicht, sowie Laborwerte (Blutzucker, HbA1c, Urin usw.) ermittelt (vor diesen Untersuchungen hatte ich noch keinen Arzt gesehen!). Wenn ich zu einem Arzt komme, sieht er diese Werte auf seinem PC. --- Allerdings wird das Personal sicherlich nach ihren Maßgaben arbeiten, und das wäre dann ja nicht so schlecht, wenn sie gut ist.

Zitat
Dann habe ich mal auf einem Symposium Dr. Ruhnau erlebt. Mir hat er gefallen, weil er kein Blatt vor den Mund nahm und zu Kritikern der Insulinanaloga dieselbe Meinung hatte wie ich. (Z.B. daß die Verschlimmerungen von Netzhautschädigungen unter Lantus wohl eher auf eine zu agressive Therapie als auf Lantus selbst zurückzuführen sind und einige viel zu früh die Pferde scheu gemacht haben)
Zu Dr. Ruhnau werde ich mal im Netz suchen... Aber Jörg, sag mal - off topic - was Du mit der zu agressiven Therapie meinst, bisher dachte ich immer, das Netzhautschäden durch erhöhte Blutzuckerwerte entstehen, sind auch niedrige Werte gefährlich?

Danke für Deine Antwort, Andreas
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Offline Joerg Moeller

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Re: Diabetesbetreuung in Berlin
« Antwort #3 am: Juli 21, 2005, 15:08 »
Naja, Frau Dr. Austenat praktiziert ja (leider) nicht mehr selber, sie selbst werde ich also vermutlich nie sehen. --- Sie hat halt einen riesen Komplex aufgezogen:...

Das klingt wirklich nicht sehr einladend. Wie gefällt es dir denn da?

Zitat
Aber Jörg, sag mal - off topic - was Du mit der zu agressiven Therapie meinst, bisher dachte ich immer, das Netzhautschäden durch erhöhte Blutzuckerwerte entstehen, sind auch niedrige Werte gefährlich?

Nicht generell, aber man sollte gerade bei vorbestehenden Netzhautschäden (Retinopathie) vorsichtig sein, wenn man einen längere Zeit schlecht eingestellten BZ senken will.
Geht man zu aggressiv vor kann es bis hin zu Netzhautablösungen kommen.

Ist also einer ständig mit Werten um die 300 rumgelaufen, dann sollte man für die Anfangszeit erstmal einen Zielwert um die 200 einplanen. Und den dann so nach und nach auf Normalniveau absenken. 6-8 Wochen würde ich mir da schon Zeit nehmen.
Daher sollte auch jeder bei Therapiebeginn erstmal zum Augenarzt und eine Funduskopie (Hintergrundspiegelung) machen lassen.
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Re: Diabetesbetreuung in Berlin
« Antwort #4 am: Juli 21, 2005, 16:36 »
Danke für die schnelle Antwort zur Retinopathie (habe Gott sei Dank noch keine Spätschäden).

Das klingt wirklich nicht sehr einladend. Wie gefällt es dir denn da?
Genau das kann ich nach einmal nicht wirklich sagen, jedenfalls war der erste Besuch dort nicht so, dass ich sage: Da bin ich in Zukunft optimal aufgehoben.
Eigentlich bin ich ja ein Fan von perfekt organisierten Praxen mit allen technischen Möglichkeiten... aber wie gesagt, die Anonymität hat mich sehr verschreckt, wenn ich beim nächsten Mal einen anderen Arzt erwische, erkläre ich alles von vorne, die Ärztin hatte keine wirkliche Energie, den SiDiary-Ausdruck zu verstehen (z.B. die letzte Woche einmal Tag für Tag zu analysieren), das blieb alles sehr pauschal.
Herausgeredet hat sie sich mit ihrer Tages- bzw. Nachtklinik, ich solle mich einweisen lassen und da wäre abends alle Zeit der Welt den Tag zu besprechen, in der normalen Sprechstunde wäre dafür eigentlich keine Zeit (Termine gibt's übrigens kruzfristigst). --- Das heißt doch, das ich für das Tagesgeschäft in diesem Diabetes-Center keinen Ansprechpartnerhaben werde, es sei denn, ich lasse mich bei Problemen einweisen. (Vielleicht wollen Sie auch nur ihre Betten füllen? - Sie haben halt neu gebaut.)
Zu meiner Frage, ob bei viel Sport "Levimir" günstiger wäre ...
     - weil nicht wie "Lantus" als Depot im Unterhautfettgewebe bevorratet, sondern im Blut (ich habe nämlich den Eindruck, dass Lantus bei Sport schneller abgebaut wird: ich muss trotz Basalreduktion um ein Viertel während dem Sport wie wild essen (bei 25 km Joggen z.B. 13 BE), anschließend scheint es signifikant "kürzer" zu wirken (in diesem Beispiel minus vier Stunden) -
... sagte die Ärztin, dass sie sich das vorstellen könne. Ich könne mir ja überlegen, ob ich umsteigen wolle. Also: ich kann mir das überlegen, von ihr keine Empfehlung, nix. Hm... ich hätte ja schon gerne einen Standpunkt gehört.
Mir scheint, dass, wenn ich dort bliebe, ich weiterhin meine Diabetes-Einstellung mehr oder weniger selbst mache (seit dem Weckruf 8,2 tue ich das ja auch mit Erfolg).

Was meinst Du, Jörg, ist es zu früh, nach einem Mal dem DC Austenat (DC = Diabetes-Center) den Rücken zu kehren... beim nächsten Mal teilt mich der Computer ja vielleicht einem anderen Arzt zu...  ;)

Habe nach Runauh gegoogelt: über seine Praxis gibt es nichts (außer Adresse und den Namen der Ärztin, mit der er zusammen arbeitet), aber viele  Zitate über Lantus (Dr. Runauh ist absolut überzeugter Lantus-Fan) und einen interessanten Lebenslauf, der Kompetenz verspricht. Vielleicht ist er ja eine Alternative.

Aber vielleicht gibt's in Berlin ja noch andere Möglichkeiten... und Empfehlungen aus eigenen Erfahrungen im Tagesgeschäft.
« Letzte Änderung: Juli 22, 2005, 09:23 von Andreas »
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Offline reschmieba

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Re: Diabetesbetreuung in Berlin
« Antwort #5 am: Juli 22, 2005, 08:10 »
Hallo,

ich bin bei Frau Dr. Wunderlich im Emil-von-Behring-Krankenhaus und habe hervorragende Erfahrugen gemacht. Aber vielleicht hat ja noch jemand eine Meinung zu ihr oder weitere Tips.

War einmal für eine Zweitmeinung bei Prof. Pfeiffer vom Benjamin-Franklin-Krankenhaus. Schien mir sehr kompetent, etwas distanziert. Vielleicht wollte er sich aber auch nicht in eine gute Therapie einmischen. Er war allerdings so distanziert, daß ich bis heute (ca. 1 Jahr) kein Testergebnis und auch keine Rechnung bekommen habe.

Gruß,
reschmieba

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Re: Diabetesbetreuung in Berlin
« Antwort #6 am: Juli 22, 2005, 13:30 »
@reschmieba:

Danke für den Tip.

Habe mir auf der Website die Abteilung Innere (www.helios-kliniken.de) angesehen, sagt natürlich nicht viel, aber macht keinesfalls einen schlechten Eindruck.

Sammel noch ein wenig Empfehlungen... Leider liegt Zehlendorf so gar nicht auf meinen "normalen" Wegen, aber für eine gute Betreuung könnte man ja auch mal einen Umweg machen!

Gruß, Andreas
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Offline Joerg Moeller

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Re: Diabetesbetreuung in Berlin
« Antwort #7 am: Juli 22, 2005, 13:41 »
...die Ärztin hatte keine wirkliche Energie, den SiDiary-Ausdruck zu verstehen (z.B. die letzte Woche einmal Tag für Tag zu analysieren), das blieb alles sehr pauschal.
Herausgeredet hat sie sich mit ihrer Tages- bzw. Nachtklinik, ich solle mich einweisen lassen und da wäre abends alle Zeit der Welt den Tag zu besprechen, in der normalen Sprechstunde wäre dafür eigentlich keine Zeit

Das glaube ich ihr schon. Sie bekommen von den Kassen ja nur eine Pauschale, und da muß das dann irgendwie schon passen.

Zitat
... sagte die Ärztin, dass sie sich das vorstellen könne. Ich könne mir ja überlegen, ob ich umsteigen wolle. Also: ich kann mir das überlegen, von ihr keine Empfehlung, nix. Hm... ich hätte ja schon gerne einen Standpunkt gehört.

Das verstehe ich. Du bist dir unsicher und ihre Antwort hat dir auch nicht mehr Sicherheit gegeben. Es war zwar fachlich korrekt (jeder regiert halt anders; ich weiß von Leuten, bei denen Levemir in etwa so wirksam ist wie Wasser), aber sie hätte dir ja ruhig signalisieren können, daß du bei Problemen während des Ausprobierens dort jederzeit einen Ansprechpartner findest. Vielleicht war sie noch nicht erfahren genug; vielleicht hatte sie auch nur einen schlechten/stressigen Tag.

Zitat
Mir scheint, dass, wenn ich dort bliebe, ich weiterhin meine Diabetes-Einstellung mehr oder weniger selbst mache (seit dem Weckruf 8,2 tue ich das ja auch mit Erfolg).

Das denke ich auch, aber das ist auch eigentlich gut so. Ich sehe den Arzt weniger als Übervater, als vielmehr den Coach, der mir bei Problemen ein paar neue Impulse gibt. Vielleicht ist dir das im Moment nicht ganz geheuer, aber das wird sich legen. Du bist doch eh schon sehr aktiv geworden, wie allein schon deine Teilnahme hier beweist.

Zitat
Was meinst Du, Jörg, ist es zu früh, nach einem Mal dem DC Austenat (DC = Diabetes-Center) den Rücken zu kehren... beim nächsten Mal teilt mich der Computer ja vielleicht einem anderen Arzt zu...  ;)

Ja, ich denke es ist zu früh. Gerade beim nächsten Mal kannst du ja sehen, inwieweit sich deine Befürchtungen bestätigen. Und dann kannst du immer noch schauen, ob sich nicht doch was besseres findet, das mehr deinen Bedürfnissen entspricht.

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Re: Diabetesbetreuung in Berlin
« Antwort #8 am: Juli 25, 2005, 19:36 »
Moin Andreas,

Es gibt doch gezuckerte Berliner ;) hier im Forum: Wo seid Ihr in Behandlung, könnt Ihr mir etwas raten oder empfehlen? Wer betreut kompetent,
mit phantasievollen Ideen und neuestem medizinischen Wissen?

... sieht blendend aus, kennt immer die neuesten Jokes und die Arzthelferinnen spielen im Wartezimmer miit den Patienten Doppelkopf? 

Mal scharf nachdenken.  :kratz:

Aber Scherz bei Seite.  :zwinker:

Also ich bin auch bei Austenat? Wo ich heute seit langem mal wieder war. Als Austenat noch in der Dudenstraße siedelte,
war das bei mir um die Ecke, so dass ich dort meist die Rezepte und Laborwerte machen ließ.

Heute war ich mal da um mir eine Einweisung zur dörflichen Insulinpumpenschulung geben zu lassen. Meine Akte hatten sie
nun schon in's Archiv gestaubt.

Ansonsten sieht mich wg. Diabetes eigentlich kein Arzt.

Früher, so 86/87, war ich mal vorübergehend, vor Austenat, bei Prof. Meissner in Moabit. Der hatte die Praxis von einem
Diabetologen übernommen, als der in Rente ging, welcher selber seit Kindheit/Jugend Diabetiker und recht bekannt war.
Komme leider nicht mehr auf den Namen, hatte ihn aber auch noch kennen gelernt.
Kenne Leute die dort sind und sich sehr positiv geäußert haben. Ich war auch zufrieden, allerdings noch zu
Zeiten, als Pumpen (noch) kein wirkliches Thema waren.

Prof. H.-P. Meissner
Alt-Moabit 101 B
10559 Berlin
Tel.: (0 30) 3 92 20 28
 
Falls es an Deinen Wegen liegt rufe doch einfach mal an und frage, wie es dort aktuell mit Pumpenbetreuung aus-
sieht. Dann ggf. einfach mal testen, ob dir die Praxis zusagt.
   
Gruß
Joa
Typ 1 seit 85;  Pumpe seit 1988; P 754/Apidra

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Re: Diabetesbetreuung in Berlin
« Antwort #9 am: Juli 25, 2005, 21:39 »
... sieht blendend aus, kennt immer die neuesten Jokes und die Arzthelferinnen spielen im Wartezimmer miit den Patienten Doppelkopf?

Ja, Joa, Du bist der Einzige, der weiß, was ich wirklich möchte...  :D

Nach Moabit verschlägt's mich auch nicht so oft, aber die Entfernung geht gut: 8,1 km von mir zu Hause (Grenze Neukölln/Kreuzberg) bis dahin ist ja für Berliner Verhältnisse ein Fahrrad-Katzensprung!

Also, im Moment tendiere ich dazu - wie von Jörg empfohlen - Austenat eine zweite Chance zu geben; wenn sich dann mein erster durchwachsener Eindruck nicht bessert, sehe ich mir mal Prof. Meisner an.

Aber vielleicht erwarte ich auch zu viel von meinen Ärzten... In meiner ersten Diabetes-Einweisung sagte der Arzt zu mir: "In 5 Tagen wirst Du mehr über die Krankheit wissen, als 98% aller praktizierenden Ärzte!" - Irgendwie erschreckend, aber es hat sich immer wieder bestätigt. --- Und das heißt natürlich auch: Ich bin für meine Einstellung selbst verantwortlich und kann es ja auch (und Du, Joa, scheinst diese Verantwortung ja auch schon lange übernommen zu haben).

Vielen Dank für die Tipps, Andreas


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