Eine ICT ist eine Trennung der verschiedenen Insuline:
- Basalinsulin (langwirkendes Insulin): das braucht man immer, auch wenn man nichts isst, weil die Leber auch immer Glucose abgeben muss (z.B. die roten Blutkörperchen können nur daraus ihre Energie beziehen). Außerdem wird es als Regelhormon im Körper rund um die Uhr benötigt.
Korrekturbolus (schnell- und kurzwirkendes Insulin): das wird nur dafür verwendet um einen zu hohen BZ wieder abzusenken. Wird meist in 'Regeln' angegeben, z.B. 1,7er-Regel bedeutet, daß eine Einheit Insulin den BZ um 1,7mmol/l senkt. Das berechnet sich dann so: (Aktueller BZ minus Ziel-BZ) geteilt durch Korrekturregel. Wenn man z.B. morgens eine 1,7er Regel hat und einen Zielwert von 5,5, dann gilt bei einem aktuellen BZ von 8,9: (8,9-5,5)/1,7 = 3,4/1,7 = 2. Man muß sich also für die 8,9 dann 2 IE Bolusinsulin spritzen, um auf 5,5 zu kommen.
Zu welcher Tageszeit man welche Korrekturregel hat muß man individuell austesten!
Mahlzeiteninsulin (schnell- und kurzwirkendes Insulin): das wird nur dafür verwendet, damit der BZ durch das Essen nicht zu stark ansteigt. Dafür gibt es BE-Faktoren. Wenn ich morgens z.B. einen Faktor von 2,5 habe, dann muß ich für jede BE (Broteinheit = 12 Gramm Kohlenhydrate) 2,5 Einheiten Bolus spritzen. Bei 3 BE (z.B. ein Brötchen mit Marmelade) brauche ich dann also 3x2,5=7,5 IE
Zu welcher Tageszeit man welchen BE-Faktor hat muß man individuell austesten!
Und dann kommt das Frühstück: Brötchen mit Marmelade und mein BZ vor dem Frühstück ist 8,9.
Ich brauche dann also 2 IE Korrektur plus 7,5 IE für das Essen = 9,5 IE Gesamtbolus.
Wie gesagt: wann man was braucht kann man erst ausrechnen, wenn man ausgetestet hat, wie der individuelle Bedarf für diese Tageszeit ist. (Da im Tagesverlauf die Aktivität der Hormone schwankt, die die Insulinwirkung beeinflussen, ist das nämlich fast nie für den ganzen Tag dasselbe.
Und das, was ich hier in kurzer Form widergegeben habe, sollte dir dein Diabetesteam im Rahmen einer Schulung vermitteln.
Viele Grüße,
Jörg