Autor Thema: BZ-Messgerät  (Gelesen 23131 mal)

Offline Nordseekueste

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Re: BZ-Messgerät
« Antwort #20 am: April 22, 2014, 10:12 »
Wenn die Werte so daneben liegen dürfen mit diesen Schätzeisen, wie will man dann jemals wissen, ob man mit seinen Werten nicht doch die Nierenschwelle überschreitet? Das wäre doch aber ein extrem wichtiger Wert.

Hallo AmeLei,

die Nierenschwelle ist nicht in Stein gemeißelt, sie liegt bei ca. 160-180 mg/dl und kann dann auch noch unterschiedlich in Abhängigkeit vom Alter, Medikamenteneinnahme, Schwangerschaft usw. sein.

Ziel sollte sein, mit dem "Schätzeisen" die BZ-Werte im Blick zu haben und das als Hilfe zu nehmen, die Therapie, Einstellung usw. anzupassen.

Darum ist es auch unsinnig, Geräte zu vergleichen. Es sei denn, man merkt sich, dass man bei Gerät A einen Wert von 150 mg/dl korrigiert, bei Gerät B aber nicht, weil Gerät B höher misst. Umgekehrt eben auch bei niedrigen Werten, 80 mg/dl bei Gerät B würde möglw. schon einen Schluck Saft fordern, 80 mg/dl gemessen mit Gerät A nicht unbedingt.

Offline Frau_Holle

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Re: BZ-Messgerät
« Antwort #21 am: April 22, 2014, 10:26 »
Für die Ermittlung des BZ werden in "meinem" Diabetes-Arzt-Labor keine Teststreifen benutzt. Es wird - wie in meinem Beitrag geschrieben - ein Glasröhrchen mit dem Fingerkuppenblut gefüllt. Man braucht daher auch einen entsprechend großen Blutstropfen. Deswegen gehe ich nach wie vor davon aus, dass ich auf die Genauigkeit des Ergebnisses zählen kann.
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Liebe Grüße
Manuela





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Offline Joerg Moeller

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Re: BZ-Messgerät
« Antwort #22 am: April 22, 2014, 11:31 »
Hallo

ich gehe schon davon aus, dass das Gerät in der Praxis geeicht ist, da wird mein Hba1c Wert ja auch mit festgestellt.
Das dürfte ein Irrtum sein.

Wieso? Kennst du ihre Praxis?

Du wärst erstaunt was so alles möglich ist. Wir hatten auf unserer Intensivstation aug ein Gerät, daß mit einer Blutprobe ein gutes Dutzend Parameter erfassen konnte.
Und diese Geräte werden regelmässig geeicht...

Viele Grüße,
Jörg
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Offline Hexe

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Re: BZ-Messgerät
« Antwort #23 am: April 22, 2014, 16:08 »
Hallöchen,

ich werde einfach mal nachfragen beim nächsten Mal :) und besser aufpassen.
Normal erzähle ich mit der Diab- Beraterin die Labor macht, und achte nicht so genau darauf welches Blut wohin kommt.

Liebe Grüsse Vera
Typ2  zur Zeit Toujeo, Jardiance, Novorapid

Offline Gyuri

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Re: BZ-Messgerät
« Antwort #24 am: April 23, 2014, 21:05 »
(…)
Der HbA1c-Wert ist etwas ganz anderes als der Blutzucker und muss ganz anders gemessen werden. Falls es tatsächlich ein Gerät geben sollte, das beide Parameter erfasst, müssten beide Messgrößen gesondert geeicht bzw. kalibriert werden.
(…)
Bei einer Eichung oder Kalibrierung wird nichts "geheimnisvolles" gemacht, sondern ALLE zu messende Parameter gesondert überprüft. Der Sensor für eine HbA1c-Ermittlung kann nicht der gleiche sein, wie der zur Blutzuckermessung.

Ich weiß auch, dass es hie und da Labore gibt, die entsprechend eingerichtet sind, z.B. in Krankenhäusern. Aber die meisten Praxen haben nur ein kleines spezifisches Equipment das in aller Regel NICHT kalibriert wird und lassen  ein großes Blutbild meist extern erstellen.

So Geräte mit Glasstäbchen kenne ich auch. Hierbei tritt genau der Fall ein, dass es eine ganz andere Messmethode ist, die nicht mit Einweg-Teststreifen arbeitet. Ich wiederhole mich jetzt um es verständlich zu machen:
  • Es gibt systematische Maßabweichungen, die praktisch immer gleich sind und mit denen gerechnet werden kann, wenn man sie kennt.
  • Es gibt zufällige Maßabweichungen, die in Größe und Richtung von Messung zu Messung verschieden ausfallen können. Sie machen eine Einzelmessung ungenau, weil man nie weiß woran man ist.
  • Wer sein Schätzeisen mit einem noch so genauen Laborgerät (von dessen Genauigkeit ich nicht überzeugt bin) EINMALIG vergleicht, weiß weder etwas von einer systematischen noch von einer zufälligen Abweichung. Bestenfalls kann er sagen, dass immerhin ein Ergebnis raus kommt.
Das Schätzeisen kann nur so genau sein, wie seine Teststreifen. Mit einem weiteren Streifen kann aufgrund der zufälligen Abweichungen wieder etwas ganz anderes raus kommen und das "Laborgerät" wird auch nicht sooooo genau sein, dass man dessen Abweichungen 100% vernachlässigen könnte.

Und nur am Rande noch ein weiterer Gedanke!
"Richtige" Labore arbeiten aus gutem Grund mit Blut aus der Vene, was auch zu etwas anderen Ergebnissen führen kann. Es wäre aber Quatsch dieses Blut mit dem BZ-Schätzeisen gegen zu messen (was auch schon mal angeboten wurde), außer man man entschließe sich, immer Blut aus der Vene zu nehmen.  :staun:
Gruß vom Gyuri
„Miss alles, was sich messen lässt,
und mach alles messbar,
was sich nicht messen lässt.“

Archimedes

Offline Trüffel

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Re: BZ-Messgerät
« Antwort #25 am: April 25, 2014, 08:30 »
Popcorn bitte!!!

Viele Grüße
Trüffel
Wenn Fleisch und Wurstwaren bei uns mittlerweile billiger angeboten werden als Hundefutter,
muss man sich schon fast nicht mehr wundern, dass man für den Preis auch Hundefutter bekommt.  Adi Sprinkart

Offline Joa

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Re: BZ-Messgerät
« Antwort #26 am: April 26, 2014, 15:34 »
Ich weiß auch, dass es hie und da Labore gibt, die entsprechend eingerichtet sind, z.B. in Krankenhäusern. Aber die meisten Praxen haben nur ein kleines spezifisches Equipment das in aller Regel NICHT kalibriert wird und lassen  ein großes Blutbild meist extern erstellen.
Die Qualitätssicherung für Blutzuckermessgeräte (POCT) wie Laborgeräte,  die diagnostischen Zwecken dienen, erfolgt im Rahmen von Ringversuchen nach der Rilibuäk (Richtlinie Bundesärztekammer).

Zitat
Und nur am Rande noch ein weiterer Gedanke!
"Richtige" Labore arbeiten aus gutem Grund mit Blut aus der Vene, was auch zu etwas anderen Ergebnissen führen kann.
Bezogen auf das Gehirn liegt der Unterschied bei 10mg/dl arteriell vs. venös.
Der Unterschied zwischen linker und rechter Armvene mag schon mal größer ausfallen.

Dass Labore meist aus venösen Blutproben bestimmen liegt wohl daran, dass alleine zur Bestimmung eines BZ-Wertes nur selten die Venen angezapft werden?

Zitat
Es wäre aber Quatsch dieses Blut mit dem BZ-Schätzeisen gegen zu messen (was auch schon mal angeboten wurde), außer man man entschließe sich, immer Blut aus der Vene zu nehmen.  :staun:

Diese Aussage erschließt sich mir nicht, denn dann wäre auch die Verwendung einer Kontrolllösung Quatsch.

Einen Eindruck, wie absolut richtig ein Vergleich mit einem Labor- oder POCT- Gerät (Point Of Care Testing) einzuschätzen ist, kann man z.B.  aus >diesem PDF< gewinnen.  ;)

Gruß
Joa
« Letzte Änderung: April 26, 2014, 23:55 von Joa »
Typ 1 seit 85;  Pumpe seit 1988; P 754/Apidra