So, hier bin ich wieder.
Momentaner Stand:
links beginnende Arthrose im Daumen, dadurch im "Mittelgelenk" (Daumengrundgelenk) nahezu völlig steif.
rechts Schnappdaumen
Ich bin im Dezember zu einem Heilpraktiker (HP) mit osteopathischer Ausbildung. Er untersuchte meine Hand gründlich, "knetete" an meiner Hand rum und es knirschte im Daumensattel(?)gelenk.
Seiner Meinung nach war dort wahrscheinlich Arthrose mit im Spiel. Er zweifelte an der ursprünglichen Diagnose eines reinen Schnappdaumens des HA. Er "schnappe" ihm auch nicht genug, zudem war er im Endgelenk auch fast völlig steif.
Ich liess mich vom HA zum Chirurgen überweisen - der Heilpraktiker meinte, ein Röntgenbild wäre hilfreich.
Auf die Frage des Chirurgen, warum ich zu ihm komme, sagte ich Schnappdaumen.
Er berührte kurz meinen Daumen, fragte, ob ich ihn bewegen könne und staunte dann, dass das Grundgelenk fast völlig steif war. Er sagte immer wieder ungläubig zu seiner zufällig im Raum anwesenden Arzthelferin: "Schauen sie mal, die Frau kann den Daumen nicht mehr bewegen."
Dann wies er an, ein Röntgenbild zu machen. Darauf sei absolut keine Arthrose erkennbar, so der Chirurg. Ich bekam eine Überweisung ins Klinikum wegen Untersuchung/OP.
Der Heilpraktiker/Osteopath konnte auf dem Röntgenbild nicht alles klar interpretieren. Ihm fehle die Routine beim Lesen... Er meinte, es wären weiße Punkte in Gelenknähe. Das könnten kleinste Knochen sein (viele Menschen haben zusätzliche winzige Knochen), oder Arthrose Ablagerungen. Außerdem war auf dem Bildausschnitt leider nicht das Sattelgelenk mit drauf.
Nun gut, er suchte im Telefonbuch einen anderen Chirurgen, in dessen Eintrag auch Kinderchirurgie vermerkt war. Ärzte, die Kinder behandeln, würden genauer arbeiten - meinte der HP.
Also ging ich dort hin. Der Arzt kam ins Behandlungszimmer und fragte, was los sei... Ich sagte, dass ich einen Schnappdaumen hätte und er sah sich den Daumen kurz an. Also ich meine er berührte ihn auch kurz. Genauer untersucht hat er ihn mit seinen Händen definitiv nicht.
Ich erzählte weiter, dass sich der HP sich nicht sicher wäre, ob Arthrose mit im Spiel sei. Er hätte das gerne geklärt.
Was der Arzt dann sagte, machte für mich zunächst keinen Sinn: "Wie alt sind sie? Oder bei Frauen fragt man ja eher nach dem Jahrgang."
Ich verstand die Frage bzw. den Sinn nicht und blieb stumm.
Er suchte in seinen Unterlagen nach meinem Geburtsjahr, dann meinte er: "Was ist das denn für eine Frage? Das ist doch klar, dass das nicht sein kann!
Ich schaute Löcher in die Luft, nahm das alles irgendwie wahr und irgendwie auch nicht. Ich verstand das nicht sofort und überlegte mit meinem gelähmten Verstand.
Was sagte der Chirurg eben? Meint er, dass ich aufgrund meines Alters keine Arthrose haben kann?
Ich war so baff, dass ich nichts mehr sagen konnte. Meine Mundwinkel gingen nach unten und ich sackte gefühlsmäßig ab - in ein tiefes Loch.
Der Chirurg redete weiter, versuchte meine Angst zu mildern. Er sagte, dass er schon Kinder mit Schnappfingern operiert hätte. "Das haben ja schon ganz Junge.
Lassen Sie sich draußen gleich einen Termin für die OP geben."
Ich saß immer noch bewegungsunfähig und in Gedanken abwesend da. Ich hatte das unangenehme Gefühl, er nimmt mich nicht als Person wahr!
Worte brachte ich auch keine aus mir raus.
Er bemerkte das und ruderte etwas zurück indem er sagte: "Sie brauchen vielleicht noch etwas Zeit. Rufen sie in ein paar Tagen einfach an."
Dann ging ich raus, ließ die Situation nochmal Revue passieren. Was war passiert, was hatte er gesagt, gemeint, getan?
Der HP schaute irritiert, als ich ihm begeisternd sagte, es gebe einen Chirurgen in BI, der kann anhand des Geburtsjahres Krankheiten ausschließen. Der braucht nicht mal eine Glaskugel oder Kaffeesatz! Toll, nicht?!
Leider schlugen alle Versuche des HPs nicht an und er sagte, er könne jetzt nichts mehr machen.
Dann schmerzte der Daumen der bisher gesunden rechten Hand immer mehr. Genau an der Stelle, wo der kranke Daumen der linken Hand auch schmerzte.
Zum Glück habe ich aber eine Handchirurgin in meinem Bekanntenkreis, die Markus und mich bereits öfter auf einen Besuch eingeladen hatte. Da sie einige Hundert Kilometer entfernt wohnt, verbanden wir das vor zwei Wochen mit der Urlaubsfahrt in meine Heimat.
Sie schaute sich beide Hände genau, knetete rum - es knirschte, sie sah sich das Röntgenbild an und dann stellte sie schließlich die Diagnosen:
links Arthrose
rechts Schnappdaumen
Die Arthrose sei auf dem Röntgenbild EINDEUTIG erkennbar. Der Gelenkspalt sei nicht parallel und die hellen Pünktchen seinen Ablagerungen (Verkalkung), die gehörten da nicht hin!
Die Arthrose sei entstanden, weil ich mir in der Vergangenheit (unbemerkt) eine Bänderschädigung zugezogen hätte. Dadurch würde das Gelenk nicht mehr optimal in seiner Lage gehalten werden und durch die daraus entstehende kleine aber permanente Fehlstellung/-belastung entstünde Arthrose.
Der Arthrose-Daumen ist im Grundgelenk passiv, aber nicht aktiv beweglich. Ich solle das steife Gelenk häufig passiv beugen. Dadurch dehnt man die Gelenkkapsel und anschließend gut kühlen. Dadurch würde er garantiert wieder wieder beweglich(er) werden.
Beim Schnappdaumen rechts riet sie zu einer OP.
Aha, das klang sehr logisch und mein Bauch sagte mir sofort, dass das auch stimmt.
Die OP des zweiten Chirurgen wäre absolut falsch und überflüssig gewesen und hätte am Arthrose-Daumen rein nichts genützt! Der wäre nach der OP genauso steif geblieben!
Habe auch eine entsprechende Internetbewertung über diesen Vollpfosten abgegeben.
Nächste Woche habe ich einen Termin im Klinikum, bin gespannt, was rauskommt. Ich werde dort garantiert keine Diagnose vorwegnehmen. Die sollen selbst gucken!
Fortsetzung folgt...
Viele Grüße
Petra