Ob es sinnvoll ist zu wissen, wie oft andere unterzuckern, lasse ich mal dahingestellt, das kann nur der Fragesteller für sich selbst beantworten. Ich ziehe daraus jedenfalls keine Rückschlüsse über meine eigene Therapie.
Und die Definition "<50" ist auch eher für Gesunde gedacht. Wie Kladie schon sagte ist das nun wirklich ein Punkt, wo man DM1 nicht mit DM2 vergleichen kann. Zumindest dann nicht, wenn der DM2 noch über eine Eigensekretion verfügt, die der Körper im Fall eines zu tiefen BZ stoppen kann. Wenn ich mich recht erinnere beginnt dieser Sekretionsstop bei Werten <70/3,9
Interessant wird es in dem Zusammenhang auch, wenn man sich mal vor Augen führt, was eine Anhebung des BZ um 50 mg/dl bedeutet: das ist ein halbes Gramm Glukose pro Liter Blut. Bei einem durchschnittlichen Blutvolumen von 6 Litern heißt das: um den BZ um 50 mg/dl anzuheben reichen 3 Gramm Glukose i.v.
Da sich keiner Glukose i.v. spritzt, stellt sich die Frage: wie kriegt man das am schnellsten ins Blut. Antwort: unter Umgehung des Magen-Darm-Traktes, indem man Traubenzucker lutscht. Traubenzucker ist ja reine Glukose, muss also nicht mehr aufgespalten werden. Und da es klein genug ist kann es über die Mundschleimhaut ins Blut gehen.
Je länger es Kontakt mit der Mundschleimhaut hat, desto mehr wird dann auch aufgenommen. (Hat mir mal den Ar... gerettet, als ich nach einer Portion Reibekuchen unterzuckert bin. Das Fett in der Mahlzeit hat die Magen-Darm-Bewegung verlangsamt, so dass TZ einfach zu essen zu lange gedauert hätte)
Davon abgesehen kommt der Ausgleich des BZ ohnehin eher aus dem Zwischenzellwasser, was aber wegen der Diffusionsdauer auch seine Zeit braucht.
Viele Grüße,
Jörg