Hallo zusammen,
es grenzt eigentlich an ein Wunder, dass ich mich auf so einer Seite registriere, allerdings hab ich das alles auch schon viel zu lange viel
zu weit von mir weg geschoben.
Ich bin Diabetikerin seit ich 2 ½ bin, inzwischen bin ich 22 bzw. werde ich nächste Woche 23. Das sind also gut 20 Jahre, die ich „den Zucker“
schon mit mir rum schleppe…und leider hat man als junger Mensch so viele Wünsche und Ziele, die so weit vom dauerhaften krank-sein abweichen.
Jetzt scheint es die Quittung dafür zu geben…bei den letzten 3 Blut- und Urinabnahmen war Eiweiss im Urin. Vorher war ich bei einer anderen Praxis,
dort allerdings nicht zufrieden, weshalb die Praxis bei der ich aktuell bin, quasi sowas wie meine Rettung war. Als zum 2. Mal Eiweiss im Urin war hat
meine Diabetologin, die auch zeitgleich meine Hausärztin ist, mir Lisinopril (Blutdruckmedikament) verordnet. Eine halbe Tablette täglich.
Als ich also zusätzlich zu dem täglichen Insulin und den täglichen Medikamenten für die Schilddrüse auch noch ein weiteres Pillchen futtern durfte,
hat es „Klick“ gemacht…leider vermutlich zu spät. Auch bei der dritten Abnahme war wie bereits erwähnt Eiweiss im Urin. Ich habe inzwischen viel
darüber gelesen und konnte das Ganze nicht mit der Aussage meiner Diabetologin in Einklang bringen, dass wir die Lisinopril-Dosis erhöhen und
die nächste Untersuchung abwarten. Abwarten worauf? Das einfach so neue, unbelastete Nieren wachsen schien mir unwahrscheinlich…
Also in Eigenregie einen Termin beim Nephrologen geholt. Dort wurde mir gesagt, dass ich zum ersten Termin bitte div. Nachweise
mitbringen soll, damit dann dort die Daten vorliegen. Also alles entsprechend in meiner Diabetologie- und Hausarztpraxis bestellt
und heute abgeholt. Zu Hause angekommen gab es dann den Schock…laut dem Protokoll ist seit 2010 Eiweis im Urin. Anfangs 150 mg +
100 mg Kreatinin (Jahr 2010), dann (Jahr 2011) 150 mg Albumin und 300 mg Kreatinin und jetzt (Jahr 2012 und nach Einnahme und
Dosissteigerung) 80 mg Albumin und 50 mg Kreatinin.
Nachdem ich Verwirrung und Schock verdaut hatte hab ich in der Praxis angerufen und um einen Termin zwecks Aufklärung gebeten…
das Resultut und sogleich Zitat meiner Diabetologin: „Ja, das ist richtig. Seit 2010 ist Eiweiss im Urin – ist ja auch kein Wunder bei dem Hba1c.
Aber seit der Medikamenteneinnahme haben wir das ja ganz gut im Griff und die Werte haben sich drastisch gebessert. Das Sie einen Termin
beim Nephrologen vereinbart haben ist sehr gut, von da bekomme ich dann ja auch keinen Bericht“.
Entschuldigung, aber was zur Hölle?!? Als erfahren habe das zum „zweiten Mal“ Eiweiss im Urin ist, ist für mich eine Welt zusammen gebrochen
und ich habe endlich angefangen mich mehr um mich selbst und die Krankheit zu kümmern, mehr als all die Jahre zuvor (ich war natürlich regelmäßig
beim Augenarzt und zur Blut- und Urinabnahme) und jetzt erfahre ich durch „Zufall“, dass ich das Ganze schon seit 2 Jahren mit mir rumschleppe?!?
Ich bin schlichtweg schockiert und sprachlos…ich habe der Praxis und speziell der Ärztin vertraut und weiß auch von vielen Informationen aus dem
Netz wie wichtig die frühzeitigen Schritte bei Eiweissvorkommen im Urin sind…
Doch in der Praxis bekommt man die Werte nicht schwarz auf weiß – nach dem Labortermin zur Abnahme erhält man meinen Termin zur
Wertebesprechnung wo Frau Doktor selbst sich die Werte auf dem PC ansieht und eben entsprechend kommentiert..
Ich bin einfach ratlos und verzweifelt, habe keine Ahnung ob ich etwas überdramatisiere und „umsonst“ panisch bin, aber ich habe schon
nach sämtlichen Diabetologen im Umkreis gegoogelt (wohne leider in einem absoluten Kaff und mit kompetenten Fachärzten ist das hier nicht
so einfach) und werde mir morgen telefonisch eine Meinung eines anderen Diabetologens einholen; vorab wäre ich aber um Meinungen und
Ratschläge dankbar…