Rechnen wir mal andersherum: Wenn du einen Blutzucker von 110 mg/dl gehabt hättest, dann hättest du nichts gespritzt und für den Sport 2 schnelle BE dazugegessen(-getrunken) - ohne Insulin dafür zu geben.
Folglich hast du deinen Wert von 220 mg/dl mit 4IE bei sport korrigiert.
Glaube nicht, dass ich das so gemacht hätte
Nachdem ich während des Sports auch mal Werte deutlich über 200 habe, bin ich mit zusätzlichen Sport-BEs zurückhaltend. Wobei man das jetzt auch nicht pauschalisieren kann.... Aber es gibt ja zB "Stresssituationen" beim Sport, die den BZ auch mal kräftig ansteigen und nicht runterrutschen lassen; geht mir bspw. beim Fußball ständig so. hach, es ist ein Graus
Spielst du beim Fußball (zumindest kurzzeitig) ziemlich am Limit?
Lies dir mal das paper durch (Es reicht der Abstract):
http://professional.diabetes.org/Abstracts_Display.aspx?TYP=1&CID=45180Durch kurze Sprints können die Cortisol-Werte so nach oben gepuscht werden, dass man eine deutliche Insulinresistenz aufbaut.
Ich merke schon: ich muss einfach öfter laufen gehen und dann sämtliche Szenarien mal durchspielen: nüchtern, mit Essen vollgestopft, unterzuckert, überzuckert,... Iiiist das stressig
Jaja, und bitte bei der Überzuckerung auch noch unterscheiden:
Überzuckerung durch zu viel Essen aber mit ausreichend Basalinsulin.
Überzuckerung durch kurzfristigen Basalinsulinmanbel. (Leber schüttet Glukose aus)
Überzuckerung durch Resistenz - stärkerer Basalinsulinmangel bzw. Mangel liegt schon en paar Stunden zurück und hat sich durch Resistenzbildung aufgeschaukelt.
Und jetzt bitte mindestens 100 Testläufe in jedem Scenario und bitte jeweils eine Woche Pause ohne Bewegung um gleiche Ausgangsbedingungen zu schaffen. Und alle Tests bitte in der gleichen Altersgruppe
Das wichtigste ist: Lass dir das Training nicht vermiesen.
Wir können auch andere Ideen sammeln:
Ist dir das auch schon mal im Sommer passiert?
edit: ich habe den von dir genannten Essay leider (auch) nicht lesen können, aber HIER wird "deiner" Wirkdauer-These von Humalog durchaus widersprochen.
Das ist nicht sonderlich Ernst zu nehmen, meiner Meinung nach, sondern von Marketing-Heftchen abgeschrieben. Es sind weder Quellen angegeben, noch wird beschrieben, wie das getestet wurde. Ich kenne außerdem mittlerweile viele Diabetiker, die auch mit Humalog und Novorapid einen Spritz-Ess-Abstand brauchen. Aber obwohl die schweizer Seite davon ausgeht, dass Humalog soooo schnell wirkt, dass man keinen SEA braucht geben sie an, dass man erst nach 2,5 Stunden korrigieren soll.
edit:
Ein weiteres nettes Paper:
http://care.diabetesjournals.org/content/25/11/2053.full.pdf+htmlFalls es wiedermal nur vom Uni-Netz aus lesbar ist, hier die wichtigste Grafik daraus:
http://care.diabetesjournals.org/content/25/11/2053/F2.large.jpgEs werden Aspart (Novorapid) und Lispro (Humalog, Liprolog) verglichen.
Man sieht, dass beide fast ident resorbieren, den peak zwar schon bei 45 bis 60 Minuten haben, aber dass die 90 Minuten noch ziemlich gut in den Buckel fallen. Wenn man sich die Flächen unter der Kurve anschaut, sieht mann, dass dort die Hälfte noch weiter nach rechts rückt. Und die Wirkung von Insulin ist ja noch länger (Halbwertzeit der Glukosetransporter in der Zellwand).
lg
Adrian