Am Wochenende berichtete mir jemand, dass sie auch Diabetes hatte. Allerdings war es nicht Mellitus. Ich hab noch in Erinnerung, dass es irgendwas mit Hormonsteuerung im Kopf zu tun hatte und nicht direkt was mit der Bauchspeicheldrüse zu tun hatte. Leider konnten wir nicht all zu lange reden.
Lieber Erklärbär. Was für Formen des Diabetes gibt es denn noch außer dem Mellitus und wie unterscheiden die sich vom Mellitus?
"Diabetes" heißt ja einfach nur soviel wie "Durchfluß", hat dann also mit dem Urin zu tun. "mellitus" bedeutet in etwa soviel wie "honigsüß" und beschreibt damit den Geschmack von Urin, in dem sich Glucose befindet, die der Körper ausscheidet. (Bitte nicht angeekelt das Gesicht verziehen: so wurde früher tatsächlich festgestellt, ob jemand einen DM hat. Der Arzt musste dann eben davon kosten
Jetzt kann man sich ja schon vorstellen, daß der
"Phospatdiabetes" de erhöhten Phosphatmengen im Urin beschreibt. Allerdings pinkelt man beim
"Bronzediabetes" keine Bronze aus, sondern damit wird die Veränderung der Hautfarbe durch den erhöhten Eisenwert beschrieben. Die Verbindung zu "Diabetes" ist dann die, daß es durch den erhöhten Eisenspiegel zu einer Zerstörung der Betazellen kommt, was dann wiederum zu einem Diabetes mellitus Typ 3c führt.
Der
"Diabetes renalis" ist vereinfacht ausgedrückt eine Störung der Niere (renalis ->Ren=Niere), die zu einer extrem niedrigen Nierenschwelle führt. Das Prinzip der Nierenschwelle habe ich hier erklärt:
http://www.diabetesinfo.de/grundlagen/nierenschwelle.phpUnd da Glucose ja auch Wasser an sich bindet ist klar, daß mit jedem Glucosemolekül auch Wasser verloren geht, daß sonst zusammen mit der Glucose im Körper geblieben wäre.
Schließlich gibt es noch den
"Diabetes insipidus" (insipidus ="ohne Geschmack"), bei dem einfach nur große Wassermengen den Körper verlassen (bis zu 20 Liter, das sind 2 Eimer voll pro Tag, die man dann auch wieder trinken müsste). Und wie der Name "insipidus" schon sagt ist da keine Glucose dabei und auch ie Salze sind in der Riesenmenge kaum wahrnehmbar, so daß eine Geschmacksprobe nichts bringt.
Um den zu erklären nochmal kurz zum Prinzip "Primärharn" und "Sekundärharn":
Im Primärharn ist erstmal alles drin, was der Körper auch noch brauchen kann. Primärharn bildet der Körper bis zu 180 Liter pro Tag. Soviel kann ja keiner trinken, also holt er sich das meiste wieder zurück. (was dann noch ausgeschieden wird ist der Sekundärharn)
Ein Teil des Mechanismus, sich das wieder zurückzuholen wird über
ADH gesteuert. (
Anti
Diuretisches
Hormon; diurese = Urinausscheidung)
Dieses ADH öffnet in bestimmten Nierenschwelle kleine Poren, durch die das Wasser wieder zurückfließen kann. Genauer gesagt dockt es an Schlüssellöcher (Rezeptoren) an, die dann wieder die Porenöffnung auslösen.
Nun kann das an zwei Stellen gestört sein:
1. Das Gehirn (genauer gesagt die Hypophyse) bildet zuwenig ADH. Also können auch viel weniger Poren geöffnet werden ->zuwenig Wasser kann aus dem Primärharn zurückgeholt werden ->Sekundärharnmenge steigt bis auf 20 Liter pro Tag. Das wäre ein
Diabetes insipidus centralis (centralis, weil die Störung im Gehirn liegt, dem Zentrum)
2. Die Schlüssellöcher können verstopft sein. Das Gehirn bildet zwar genaug ADH, aber es kann nicht wirken. Für die Poren und die Wasserrückgewinnung heißt es aber dasselbe wie beim ersten Beispiel. Das wäre dann ein
Diabetes insipidus renalis (renalis, weil die Störung in der Niere (=lat. "ren") liegt.