1. Hat er Leukämie? Was heißt es passt nichts? Auf was kommt es da an?
Leukämie wäre zumindest sehr wahrscheinlich, denn das ist der häufigste Grund für eine Knochenmarkspende. (Andere sind seltene Immundeffekte)
"Es passt nichts" bedeutet, daß seine Gewebemerkmale nicht mit denen der möglichen Spender zusammenpassen.
Ihm wurde Blut abgenommen und dann 'typisiert', also die in Frage kommenden Merkmale bestimmt. Dann werden diese Daten an die verschiedenen Zentren verschickt und es wird verglichen, ob sich schon ein Spender mit eben diesen Merkmalen hat eintragen lassen. Wenn ja (was bei ihm nicht der Fall war) wird der Spender kontaktiert. Ist bei dem nicht mittlerweile eine schwere Erkrankung aufgetreten, dann wird er gebeten in ein passendes Krankenhaus zu gehen (dauert ca. 2-3 Tage und wird von der Krankenkasse des Empfängers bezahlt) und dort wird ihm Knochenmark entnommen.
2. was passiert bei einer Knochenmarkspende?
Das ist ein Eingriff, der unter Narkose stattfindet. (Viele verwechseln immer noch "Knochenmark" mit "Rückenmark", was ja falsch ist Man kann kein "Rückenmark" spenden)
Das Knochenmark wird aus dem Beckenknochen entnommen (der Beckenkamm wird angebohrt und dann wird das mit einer Spritze da rausgesogen), anschließend aufbereitet und dem Empfänger wie eine normale Bluttransfusion verabreicht. Für den Spender hat das keine Nachteile, denn das entnommene KM bildet sich ja wieder nach.
3. dürften wir Diabetiker das?
Typ-1-Diabetiker nicht, weil man da ja unter Umständen auch Antikörper übertragen könnte. (Will mir aber nicht so recht einleuchten: ich denke viele, die eine Spende brauchen würden lieber einen
möglichen Diabetes in Kauf nehmen als ohne Spender dazustehen.
Christine sagt sie möchte Leute bitten sich als Spender einzutragen. Man muß nur eine Blutprobe abgeben.
Ich weiß nicht, wie das bei euch in Österreich ist, aber hier in D ist es nicht ganz so einfach: So eine Typisierung ist recht teuer (ca. 50 Euro) und muss in der Regel vom Spender bezahlt werden. Manchmal finden sich für Spendenaktionen aber auch Sponsoren, so daß eine Typisierung für den Spender kostenlos sein kann.
Wir haben hier in Gelsenkirchen vor ein paar Jahren mal an so einer Aktion mitgeholfen, in der es speziell um einen Spender für ein kleines Mädchen ging. Da haben sehr viele Leute dran teilgenommen und sich typisieren lassen. Manche, die nicht selber KM spenden konnten haben das finanziell unterstützt, obwohl der Großteil schon von der Stefan-Morsch-Stiftung bezahlt wurde (
http://www.stefan-morsch-stiftung.de/)
Jedenfalls hat sich das Ganze gelohnt: für Romina wurde ein Spender gefunden (es hatten sich insgesamt über 7.000 Leute typsieren lassen, allein in Rominas Heimatort Nordkirchen über 4.000) und die restlichen waren eine große Bereicherung für die Spenderdatei