[dramaqueen]

Auch hier im Forum kommt ja das Thema (Über-)Gewicht immer wieder mal zur Sprache und dann in aller Regel auch als übles Gesundheitsproblem, dass es zu bekämpfen gilt. Inzwischen gibt es jedoch verschiedene Stimmen, auch in der Fachwelt, die entgegen den gerne propagierten Zusammenhängen (Übergewicht = geringere Lebenserwartung und höheres Krankheitsrisiko, Diät = Schlanksein, geringeres Krankheitsrisiko und höhere Lebenserwartung) ganz andere Sichtweisen zu bedenken geben...
So zum Beispiel auch in einem interessanten Interview mit Prof. Achim Peters, Facharzt für Innere Medizin (Endokrinoligie und Diabetologie) am Universitätsklinikum Lübeck.

Leben dicke Menschen ungesünder als dünne? Sind zusätzliche Pfunde tatsächlich so bedenklich, wie Gesundheitsratgeber oft warnen? Welchen medizinischen Nutzen haben Aufklärungs- und Abnehmkampagnen?
Prof. Achim Peters im Gespräch mit Miriam Stumpfe

http://www.br.de/radio/bayern2/sendungen/radiowissen/gespraech-achim-peters100.html

[maulwurfinchen]

ich habe den link jetzt nicht gelesen, aber es ist doch schon seit jahren stand der forschung, dass leichtes übergewicht nicht schädlich ist? und dass hungerkuren die gesundheit ruinieren?

[Moni1974]

Kann ich auch nur unterschreiben-ich hab locker 15 kg Übergewicht,eher ein bißchen mehr (Qualität braucht Raum  )  und hab eigentlich gute Blutwerte.

[Joerg Moeller]

Ich fand das sehr interessant, vor allem weil es sich mit meinen Beobachtungen deckt. Ich hab während meiner Zeit im KH immer wieder sehen können, daß die Pat. mit etwas mehr auf den Rippen damit auch bessere Reserven hatten, wenn sie schwer erkrankt waren. Das war in der Onkologie so und später auf Intensiv auch.

Ich will damit nicht sagen daß man sich ruhig gehen lassen kann, denn zu starkes Übergewicht bringt einfach auch physikalische Probleme mit sich. Aber ein paar Kilo über Normalgewicht finde ich völlig okay und vor allem auch ästhetischer.

[dramaqueen]

Was ich besonders interessant finde, ist die Aussage von Prof. Peters, dass es eben unterschiedliche Typen unter den Menschen gibt und dass jede ihre Vor- und Nachteile hat - je nach Lebenssituation quasi. Und dass sich diese unterschiedlichen Anlagen auch nihct so einfach mal überlisten oder ignorieren lassen.
Das deckt sich nämlich mit meiner eigenen Erfahrung und Beobachtung, dass eben mitnichten jeder Dicke (und dabei meine ich jetzt auch nicht nur die mit "ein paar Kilo mehr auf den Rippen", sondern wirklich dicke Menschen) unter Aufwendung von ausreichend Willenskraft seine Figur dauerhat nach Belieben dem gängigen Schlankheitsideal anpassen kann. Diese Behauptung findet sich ja leider nach wie vor in der Mehrheit aller entsprechenden Programme und wird auch in den Medien entgegen aller wissenschaftlicher Erkenntnisse weiter verbreitet. Es mag ja, wie hier gesagt wurde, Stand der Forschung sein - aber Stand der Berichterstattung oder auch ärztlichen Empfehlungen ist es leider noch lange nicht... 

[Llarian]

Was ich besonders interessant finde, ist die Aussage von Prof. Peters, dass es eben unterschiedliche Typen unter den Menschen gibt und dass jede ihre Vor- und Nachteile hat - je nach Lebenssituation quasi. Und dass sich diese unterschiedlichen Anlagen auch nihct so einfach mal überlisten oder ignorieren lassen.

Habe den Artikel (noch) nicht gelesen... aber gerade diese Aussage macht z.B. auch Dr. Teupe. Er formuliert es so, dass jeder Mensch eine Gewichtsregion (das Wort ist jetzt von mir) hat, zu der er immer wieder hinpendeln wird, die einfach veranlagt ist.

Grüße
Anja

[warp]

Meiner Ansicht nach kann man das Thema auf keinen Fall pauschalieren.
Jeder hat sein individuelles Wohlfühlgewicht!

Ich habe derzeit noch 119 KG bei 1,88, es warenn zu Beginn der DM im Februar noch 125KG.
Mein Plan ist weiter runter zu kommen aber nicht durch Diät, sondern durch Umstellung meiner Essgewohnheiten.
Hierbei versuche ich aber nicht, auf irgendein Ideal- oder Normalgewicht zu kommen, sondern lediglich meinen Bauchumfang etwas zu verringern, der mir im Moment zu groß ist.

Und wie oben schon geschrieben habe ich wirklich oft was zuzusetzen aufgrund meiner Masse. Wenn ich mal krank werde passiert das zum einen relativ selten zum anderen regeneriere ich auch sehr schnell.

Eine pauschale Beurteilung "Übergewichtig" lehne ich auf jeden Fall ab.

Gruß
Achim

[Joerg Moeller]

Es mag ja, wie hier gesagt wurde, Stand der Forschung sein - aber Stand der Berichterstattung oder auch ärztlichen Empfehlungen ist es leider noch lange nicht... 

Wird es vermutlich auch nie werden. Wie der Prof. schon sagte gibt es einfach zu viele, die daran verdienen.

[Llarian]

Eine pauschale Beurteilung "Übergewichtig" lehne ich auf jeden Fall ab.

Ich würd es nicht an irgendwelchen Formeln festmachen, sondern auf die Konsequenzen bezogen. Übergewichtig ist jemand dann, wenn er dadurch (oder den Auslöser) Schäden erleidet oder Einbußen hinnehmen muss. In vielen Fällen macht nicht das Gewicht selbst Schäden, sondern dass, was zu diesem Gewicht geführt hat wie falsche Ernährung. Das Gewicht ist dann nur das äußerlich sichtbare Zeichen, dass gerade etwas schief läuft.

Grüße
Anja

[Joerg Moeller]

Ausgenommen natürlich die physikalische/mechanische Komponente, weil zuviel Gewicht auf Gelenke/Bänder/Bandscheiben einwirkt und durch zuwenig Bewegung die Muskulatur das nicht kompensieren kann.

Viele Grüße,
Jörg