Das "klassische" Beispiel ist wohl der Grillabend. Kaum BE (das bissl Brot...), ansonsten quer durch die einheimische Tierwelt. Am naechsten Morgen dann astronomische Werte, obwohl die im Laufe des Abends noch gut aussahen, vielleicht sogar korrigiert worden sind.
Mich hatte das gleich zu Beginn bei eher harmlos erscheinenden Abendessen ueberrascht - Gemuese mit leckerem Quarkdip. Abends alles in Ordnung, am naechsten Morgen deutlich erhoehte Werte - wieso eigentlich, da waren doch keine KH mit dabei, und besonders fett war das ganze ja auch nicht ?? Ich hatte mich dann durchs Netz gelesen, und ein paar Erklaerungen gefunden, sowie den Hinweis dass fuer diesen verzoegerten Bedarf eine kleine Dosis NPH-Insulin vom Resorptionsspektrum prima passen wuerde.
Als ich dann ein andermal beim Italiener ein leckeres Caponata mit viel zu viel Olivenoel bekam habe ich das ausprobiert - 3 IE meines Basalinsulins hinterher, nachts sicherheitshalber noch einmal gemessen, und sowohl nachts als auch am naechsten Morgen war alles in Ordnung. (Fast - geringfuegig erhoeht war der morgentliche Wert, ich hatte mir auch 4 IE Basal ausgerechnet, mich aber nicht so ganz getraut).
In der Schulung wurde das dann bestaetigt, erklaert, und die von mir zitierte Faustregel dazu genannt - mit dem Hinweis dass wer sich nicht traut auch experimentell herantasten kann, und die Dosis/Zeitangabe im Selbstexperiment bestaetigen kann
Eine gewisse Menge Fett/Eiweiss ist beim normalen Bolusfaktor ja mit einkalkuliert. Zusaetzlich abgedeckt werden muss nur das, was darueber hinausgeht. In Althausen lief das unter dem Titel "Exzess-BE". Dort wurde auch vermittelt wie man seinen BE-Faktor anpassen kann/sollte, wenn eine Mahlzeit eine untypische Verteilung aufweist, z.b. wenn jemand der sonst morgens sein Wurstbrot fruehstueckt (und den BE-Faktor darauf abgestimmt hat) auf einmal Lust auf eine Schuessel Cornflakes verspuert und umgekehrt.
Viele Gruesse, Tatjana