Autor Thema: Pumpenfibel - Was ist eine BE?  (Gelesen 11846 mal)

Offline Oggy

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Re: Pumpenfibel - Was ist eine BE?
« Antwort #10 am: Februar 20, 2012, 17:04 »
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Offline Adrian

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Re: Pumpenfibel - Was ist eine BE?
« Antwort #11 am: Februar 22, 2012, 01:02 »
Wenn man bedenkt, dass der Glykämische Index von Kohlenhydraten zwischen 0.4 und fast 1 schwanken... und der Glykämische Index bedeutet, wie viel Insulin man braucht*, ist das alles eh nur eine Annäherung, die in der Praxis bei mittlerem GI und mittlerer Kalorienmenge je BE halt einigermaßen passt.


* Dass Nahrungsmittel mit hohem GI auch die sind, die schnell als Glucose ins Blut gehen ist klar, denn schnelle Kohlenhydrate werden nicht von den Darmbakterien verdaut etc.... aber GI heißt wirklich Effekt auf Blutzucker also auf benötigte Insulinmenge.
Cozmo mit Humalog 

Offline moewe

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Re: Pumpenfibel - Was ist eine BE?
« Antwort #12 am: Februar 22, 2012, 09:29 »
Wenn man bedenkt, dass der Glykämische Index von Kohlenhydraten zwischen 0.4 und fast 1 schwanken... und der Glykämische Index bedeutet, wie viel Insulin man braucht*, ist das alles eh nur eine Annäherung, die in der Praxis bei mittlerem GI und mittlerer Kalorienmenge je BE halt einigermaßen passt.


* Dass Nahrungsmittel mit hohem GI auch die sind, die schnell als Glucose ins Blut gehen ist klar, denn schnelle Kohlenhydrate werden nicht von den Darmbakterien verdaut etc.... aber GI heißt wirklich Effekt auf Blutzucker also auf benötigte Insulinmenge.

Das ist zwar schon nahe an off topic, aber der GI heißt nicht, wieviel Insulin benötigt wird, sondern wann! Hoher GI -> Insulin wird sofort benötigt, niedriger GI -> Insulin wird über längere Zeit benötigt. Aber an der Insulin- Menge tut das m.E. nix. Die schnellen KH werden halt nicht von den Darmbakterien verdaut, sondern schon über die Schleimhäute auf dem Weg dahin aufgenommen und sind somit schneller im Blut.

Gruß
Ulrike
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Offline Joerg Moeller

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Re: Pumpenfibel - Was ist eine BE?
« Antwort #13 am: Februar 22, 2012, 12:00 »
Sie sind vor allem deshalb schneller, weil sie schon 'kleiner' sind (kurzkettiger) und daher nicht mehr so intensiv gespalten werden müssen, bis sie als Monosaccharide ins Blut aufgenommen werden können.

GI betrifft aber nicht nur die Form (Mono-, Di- und Polysaccharide), sondern auch den Gesamtzustand der Speise (Fett senkt z.B. auch den GI, weil dadurch Speisen länger im Magen verbleiben)

Viele Grüße,
Jörg
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Offline Adrian

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Re: Pumpenfibel - Was ist eine BE?
« Antwort #14 am: Februar 23, 2012, 23:26 »
Ja, es ist schon interessant, dass Essen, das mehr Insulin braucht (hoher GI) auch schneller als Glukose ins Blut geht.
Aber der GI ist wirklich definiert als Fläche unter der Kurve der Glukoseantwort, nicht als Anstieg oder ähnliches.
Nachzulesen im original von Jenkins hier: http://www.ajcn.org/content/34/3/362.full.pdf
Cozmo mit Humalog 

Offline moewe

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Re: Pumpenfibel - Was ist eine BE?
« Antwort #15 am: Februar 24, 2012, 10:21 »
Irgendwie reden wir aneinander vorbei. Essen mit hohem GI braucht nicht MEHR Insulin als welches mit niedrigem GI, es braucht das Insulin nur SCHNELLER. Die InsulinMENGE ist gleich.

Also entspricht tatsächlich die absolute Menge an KH der Menge an nötigem Insulin. Bei Mahlzeiten, bei denen der niedrigere GI durch Fett und Eiweißbeigabe erreicht wurde, muß man sogar noch zusätzlich Insulin für das Fett/Eiweiß geben (sogenannte FPE). Da wären wir dann beim sogenannten Pizza-Bolus.

Wohlgemerkt: ich rede von  einem Diabetiker OHNE vorhandene Restinsulin-Produktion.

Für einen Typ 2er, der noch eigenes Insulin hat, kann man natürlich die von außen zugeführte Insulinmenge reduzieren, wenn man den GI senkt, das ist klar, muß ich ja hier nicht weiter ausführen. Da kommt zu dem gespritzten Insulin ja noch das eigenproduzierte hinzu.

Gruß
Ulrike

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Offline Hulupaz

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Re: Pumpenfibel - Was ist eine BE?
« Antwort #16 am: Februar 24, 2012, 12:35 »
Um wieder den Weg zum Topic/Thema zu bekommen: bei meiner Mergentheimer Diabetes Klinik (jaja, ich weiß, verpöhnt unter den Teupeanhängern), gilt auch schon seit über 2 Jahren BE == KE == 10g. Die Tabellen, die dort zu erhalten sind (diese Poster in halbgraublau), beinhalten diese Umrechnung auch schon länger (meine hier hängende Tabelle, die ich fast nie anschaue, ist vom Oktober 2010). Für mich war das zunächst eine extreme Umstellung (nach 40 Jahren Diabetes), aber inzwischen geht auch das recht gut von der Hand. Die 100g-Angaben auf den Packungen machen die Umrechnung nochmals simpler. Vielleicht verdummen wir zukünftig durch solche Vereinfachungen :zunge2:
Bye
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Re: Pumpenfibel - Was ist eine BE?
« Antwort #17 am: Februar 24, 2012, 20:14 »
Über die Sinnhaltigkeit der "Masseinheit" BE = Broteinheit müssen wir nicht mehr diskutieren. Aber die Aussage "BE = KE = 10g KH" ist nach Definition in Deutschland nach wie vor falsch!

Offline Adrian

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Re: Pumpenfibel - Was ist eine BE?
« Antwort #18 am: Februar 25, 2012, 02:21 »
Also entspricht tatsächlich die absolute Menge an KH der Menge an nötigem Insulin. Bei Mahlzeiten, bei denen der niedrigere GI durch Fett und Eiweißbeigabe erreicht wurde, muß man sogar noch zusätzlich Insulin für das Fett/Eiweiß geben (sogenannte FPE).

Fett/Eiweiß pur hat einen GI von 0,1 bis 0,2. Daher braucht es auch nur ein viertel des Insulins wie die meisten Kohlenhydrate, die einen GI zwischen 0, und 0,8 haben.
Verzögert werden Kohlenhydrate durch Fett/Eiweiß kaum, vielleicht ein paar Minuten in der Verdauung. Es ist schon das Fett selber, dass du spritzen musst.
Cozmo mit Humalog 

Offline Joa

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Re: Pumpenfibel - Was ist eine BE?
« Antwort #19 am: Februar 25, 2012, 12:21 »
Hi,
... die Aussage "BE = KE = 10g KH" ist nach Definition in Deutschland nach wie vor falsch!

Hast Du eine Idee, wo das festgelegt ist? Also wo findet sich eine verbindliche Definition der Broteinheit für alle Teutschen?

In § 20 Abs. 2 der Diätverordnung (DiätV), Fassung gültig bis 9.10.2010, war definiert:

(2) Bei diätetischen Lebensmitteln für Diabetiker kann diejenige Menge des Lebensmittels angegeben werden, die einer Broteinheit entspricht; bei Portionspackungen kann die Angabe der Broteinheiten auf diese bezogen werden. Als Broteinheit gilt eine Menge von insgesamt 12 Gramm an Monosacchariden, verdaulichen Oligo- und Polysacchariden sowie Sorbit und Xylit, wobei verdauliche Polysaccharide und Oligosaccharide als Monosaccharide zu berechnen sind.


Die durchgestrichene Formatierung, § 20, wie auch andere §§ der DiätV, mit Wirkung vom 10.10.2010 ersatzlos gestrichen worden ist.

@ all:
Gibt es weitere rechtliche Vorschriften, die untersagen, eine BE, der Realität der diabetologischen Anwendungsbandbreite entsprechend, mit 10-12 Gramm KH anzugeben, wie das unterdessen in fast allen allgemeinen Angaben gehandhabt wird?

Und ja, vielleicht wäre es sinnvoll, die Diätverordnung mal in einem neu gefassten § 20 zu ergänzen, dahingehend, dass 1 BE = 1 KE = 10 g verdaubare KH entsprichen.

@ Hulupaz: Ähem, verpönt würde ich nun keinesfalls sagen. Vielleicht eher eine Frage, so zwischen Wasser und Wein angesiedelt? Wobei es schon klar ist, dass nicht jeder Mensch Wein verträgt.

Gruß
Joa
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