Autor Thema: Rechtsvertretung für Patienten?  (Gelesen 2293 mal)

Offline Llarian

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Rechtsvertretung für Patienten?
« am: November 04, 2011, 08:14 »
Ist nicht diabetesbezogen, aber zu medizinisch für die Plauderecke...

Ich habe derzeit ein Problem mit meiner Orthopädenpraxis.
Vor zwei Jahren wurde von ihm eine Schultersteife diagnostiziert und er verordnete Krankengymnastik. "Frau ..., das kann lange dauern, aber wenn sie am Ball bleiben, wird das wieder." Pro Verordnung sechs Behandlungen, wöchentliche Termine (steht so drauf).
Okay, so weit so gut. Es gab immer mal wieder von der Krankengymnastin die Anmerkung, die Verordnung sei falsch ausgestellt.
 Nun gibt es seit kurzen (ein paar Monaten) eine Regelung, dass nur alle 15 Wochen eine Verordnung bei einigen Indikationen ausgestellt werden darf. Da die Behandlung trotzdem kontinuierlich weiter gehen soll/muss, wurde ich zur Praxis desselben Arztes im Nachbarort geschickt. Eine Stunde mit ÖPNV hin, wie in der anderne Praxis auch ein bis zwei Stunden Wartezeit, eine Stunde mit ÖPNV zurück. Unnötig zu erwähnen, dass ich weder Rentner noch krankgeschrieben bin und die auch nur zu Zeiten arbeiten, wo ich sonst schon im Büro sitze. Aber man will ja gesund werden.
der Ärger fing an, als ich ein Tens verordnet bekam, ein Gerät zur elektrischen Muskelstimulation. Wenn das mit der Post bei mir angekommen sei, solle ich damit wieder in die Praxis zur Einweisung kommen. Nein, nicht zur Praxis (desselben Arztes) bei mir vor Ort, man habe das hier verordnet.
Die Verordnung für die KG war mal wieder falsch ausgestellt und meine KG hat die Annahme verweigert, weil die Verordnung von der Kassenärztlichen Vereinigung so nicht abgerechnet wird und sie auch keinen Zugriff mehr auf die Verordnung bekommt - sprich: sie bekommt kein Geld.
Rückfrage bei der Praxis: Nein, das habe so seine Richtigkeit. Nachlesen im Internet: Heilmittelkatalog sagt, die KG hat Recht. KG schickt mich mit Verordnung und einem kurzen Schreiben zur Krankenkasse zur Genehmigung, dass die Verordnung so in der falsch ausgestellten Form übernommen wird.
Kasse sagt, sie habe keinen Einfluss, das liege in der medizinsichen Entscheidung des Arztes, und verweist mich an die Kassenärtliche Vereinigung. Kassenärztliche Vereinigung wiegelt ab und verweist an die Krankenkasse und weist darauf hin, dass sich Arztpraxen bei Unsicherheit, was auf der Verordnung angekreuzt werden müsse, jederzeit bei ihnen informieren können.
Anruf in der Arztpraxis mit der Bitte, sich mit der Kassenärztlichen Vereinigung bezüglich der Verordnung und der Sachlage kurzzuschließen, wird abgelehnt. Das sei so alles richtig, man habe Vorschriften von der Kassenärztlichen Vereinigung, an die man sich halten müsse. Nein, mit dem Doktor könne ich nicht telefonieren, ich könne gern für einen Termin in die Praxis (im Nachbarort) kommen. Anruf bei der Krankenkasse, die etwas mehr über die Verordnungsrichtlinien und die Änderungen seit Beginn des Jahres erzählt. Der schwarze Peter liegt definitiv bei der Arztpraxis. Man schickt mir und auch der Arztpraxis entsprechendes Infomaterial.
Himmel, war ich zur Sau!  :mauer: :mauer: :mauer: :mauer: :mauer: :mauer: :mauer: :mauer: :mauer: :mauer: :mauer: :mauer: :mauer: :mauer: :mauer:
Ich habe sonst morgens massive Probleme mit zu niedrigem Blutdruck und kann mich manchmal kaum auf den Beinen halten. Gestern nicht!

Danke fürs Lesen bis zu dieser Stelle ;) Welche Möglichkeiten habe ich als Patient, mich gegen diese Willkür zur Wehr zu setzen?

Grüße
Anja

Offline Katzenmama73

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Re: Rechtsvertretung für Patienten?
« Antwort #1 am: November 04, 2011, 10:02 »
Hi,

also so spontan fällt mir:
1) Ärztekammer
2) Vdk
3) einen Anwalt der sich spezialisiert hat auf Medizinrecht....ein. Wobei sich die Ärztekammer für erflogreichsten und ziehlführendsten zeigen mag.

Das Problem ist hat das die Ärzte sehr ungern Rezepte für Physio herausgeben. Sogar wir Patienten mit MS müssen darum kämpfen :moser: >:(

LG Heidi


Offline Joerg Moeller

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Re: Rechtsvertretung für Patienten?
« Antwort #2 am: November 04, 2011, 10:03 »
Ich würde da als erstes mal mit dem Arzt persönlich sprechen. Die Sprechstundenhilfe ist scheinbar nicht sonderlich gut informiert und zudem auch noch lernresistent.
(Hatte letztens bei meinem langjärigen HA etwas ähnliches, Gespräch mit dem Doc hat es geklärt)

Wenn das nichts nützt bleibt wohl nur ein Wechsel. Du könntest da zwar die KV anrufen, aber ob das das Verhältnis zwischen dir und der Praxis verbessert ist fraglich.

Viele Grüße,
Jörg
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Offline Richard Wagner

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Re: Rechtsvertretung für Patienten?
« Antwort #3 am: November 11, 2011, 20:16 »

2) Vdk

Ich bin letztes Jahr vorsorglich dem VDK beigetreten weil bei mir Krankheits bedingt frühzeitige Rente angesagt war und ich mich mit der Dursetzung meine Rechte etwas alleine gefühlt habe. Letztendlich konne ich es dann aber doch "selbständig" zu meinem Gunsten entscheiden. :-) Aber ein Blick auf http://vdk.de/cgi-bin/cms.cgi?ID=de1 ist sicher nicht falsch in Bezug was der Verein an kostenlosen Leistungen für ~ 5 € Monat zu bieten hat, wenn es dann einmal wirklich "brennt"! Außerdem...man kann seinen Forderungen alleine durch die Mitgliedschaft beim VDK wenigstens etwas Nachdruck verleihen wo diese doch Rechtsschutz u.s.w. gewährt.......

Gruß Richard