Hallo Anja
ich hab keinen Marathon vor, ich will das nur mit meinem Diadoc besprechen, weil der mich am besten kennt. Von ihm erwarte ich eigentlich nur, dass er das mit der Schilddrüse und eventuell mit den Nebennieren abklärt und mich dann an psychotherapeutische Hilfe weiterleitet.
Der Hausarzt kennt mich nur vom Rezepte ausstellen und hat die Notfallversorgung in meinem ersten Anfall gemacht. Ich hab ein Mittelchen bekommen, dass mir allerdings gar nicht geholfen hat.
Psychosomatische Beschwerden hatte ich schon immer, bin aber immer gut klargekommen.
Mit der OP hab ich mir ein großes Frauenleiden auf eigenen Wunsch vom Hals geschafft.
Auf die Frage nach zu viel Stress meinte mein Mann zu mir, ich bin wohl eher gar keinen Stress mehr gewohnt, dass mich gleich der kleinste Anlass so aus der Bahn wirft. Ich hab ihn trotzdem lieb
Ich werde mich jedenfalls weiter den auslösenden Situationen stellen. So wie gestern: ich musste zur Fußpflege und unbedingt was zu essen kaufen. Ich bin vorher 1000 Tode gestorben, das ganze Programm, schon beim vorher Drandenken. In einer ruhigen Minute bin ich dann los. Es war auszuhalten. Meine Fußpflegerin hat mir gleich angesehen, dass was nicht stimmt, ich bin da ein offenes Buch. Ich hab es ihr auch erzählt. Bingo, sie wußte, wovon ich rede. Also was war das schon mal ein sicherer Hafen, wo ich angefangen hab, zu heulen. Hab mich dadurch aber beruhigt und konnte danach einkaufen gehen.
Also mir hilft das Abreagieren vorher. Leider darf ich derzeit noch keinen Sport wieder machen, dauert wohl noch so 2-4 wochen. Also muss die Tränendrüse ran.
Auch hilft es mir, mir ganz deutlich zu machen, was da grade passiert und dass mein Leben keineswegs bedroht ist (auch wenn sich das so anfühlt). Und am besten eine Einkaufsliste konzentriert abarbeiten. Dann wird es erst wieder beim Warten an der Kasse schwierig.
Verdammt, da lernste als Diabetiker, diese ständigen Sicherheitsüberprüfungen und -Schleifen bei dir selbst zu installieren. Ich meine damit, körperliche Phänomene auf eventuelle Unterzuckerungen auszuwerten. Und genau das läuft bei mir aus dem Ruder.
Wenn ich grade einen Bolus gegeben habe, ist es besonders schlimm. Ich krieg dann Panik, dass ich sofort unterzuckere, schneller als ich essen kann. Esse dann hastig und zu viel, keinen DEA mehr. Da nutzt mir meine ganze Vernunft und Erfahrung grade gar nichts.
Und da ich weiß, dass das unhaltbar ist, zwinge ich mich dann zum vernüftigen Handeln, DEA einzuhalten, meiner Erfahrung zu vertrauen. An manchen Tagen geht es besser, an anderen gar nicht. Ich hoffe aber, dass die guten Erfahrungen weiter die Oberhand behalten und ich mich wieder beruhige.
Schlafen tu ich übrigens wie tot. Und selbst wenn ich nachts mal unterzuckere, werde ich bei etwa 50-60 mg/dl wach und kann gut und ruhig reagieren.