Lass uns das mal auseinanderdröseln:
Dieser Blut-Test bestimmt die Menge eines bestimmten Monosaccharids (Einfachzucker), nämlich den von 1,5AG. (Hergeleitet aus dem chemischen Namen 1,5 Anhydroglucitol, C6-H12-O5)
Diese Menge ist abhängig vom BZ der letzten 24 Stunden. Dazu muss man sich mit der Nierenfunktion auskennen:
Die Niere bildet täglich etwa 150-200 Liter Urin. In diesem Primärharn schwimmen natürlich auch jede Menge Stoffe (Mineralstoffe, Zucker), die der Körper noch braucht. (und 200 Liter Wasser trinken mag auch nicht jeder). Also holt die Niere sich das meiste davon wieder zurück. (Rückresorption) Übrig bleiben 1,5-2 Liter Sekunddärharn.
Beim Zucker gibt es eine Obergrenze, die dem BZ-Äquivalent von ca. 160-180 mg/dl (8,9 -10,0 mmol/l) entspricht. Das ist die Nierenschwelle.
Für den Körper ist aber Glucose (C6-H12-O6; also ein Sauerstoffatom mehr) wichtiger, und deshalb geht mit der Nierenschwelle mehr 1,5AG verloren (mehr als Glucose).
Wenn man jetzt den Normwert von 1,5AG kennt und den aktuellen Spiegel misst, dann kann man sagen wieviel über die Nierenschwelle flöten gegangen ist, also wie mies der BZ eingestellt war.
Meine Meinung: Sinn macht es dann, wenn man seinen pp-BZ nicht kontrolliert (also auch nicht über pp-Spitzen Bescheid weiß), oder wenn das HbA1c falsche Werte liefern würde. (Bei bestimmten Blutbildungsstörungen oder nach Transfusionen)
Ist die Nierenschwelle nicht überschritten, dann wird auch der 1,5AG-Spiegel nicht angetastet.
Jetzt könnte man ja denken, daß man sich nicht ständig nachts den BZ misst und morgens ein solcher Test was aussagen würde.
Dem kann ich aber entgegen halten, daß ich eine nächtliche Überzuckerung (mit Ansprechen der Nierenschwelle) auch ganz einfach mit einem morgendlichen Urinzuckertest feststellen kann.