Autor Thema: Spätschäden bei Diabetes  (Gelesen 9458 mal)

Offline Joerg Moeller

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Spätschäden bei Diabetes
« am: September 17, 2011, 11:23 »
Nicht nur Zucker verursacht Spätschäden bei Diabetes mellitus
Professor Dr. Angelika Bierhaus, Medizinische Universitätsklinik Heidelberg, erhält den Camillo Golgi Preis 2011

Spätfolgen einer Diabeteserkrankung, wie Nerven-, Nieren- oder Herzkreislaufschäden, lassen sich nur zum Teil durch einen gestörten Blutzuckerspiegel erklären. Auch aggressive Stoffwechselverbindungen, die sich im Körper der Patienten ansammeln, tragen dazu bei und eignen sich als potentielle Angriffspunkte für neue Therapieansätze.
Weiter auf http://www.diabsite.de/aktuelles/nachrichten/2011/110915e.html

Interessant die Aussage, daß der hohe BZ nur zu 11% an den Folgeschäden beteiligt ist :staun:

Viele Grüße,
Jörg
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Mari

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Re: Spätschäden bei Diabetes
« Antwort #1 am: September 17, 2011, 12:23 »
Interessante Ergebnisse  :gruebeln:
Da bin ich mal gespannt, wann sie rausfinden, was dafür verantwortlich ist, dass sich diese schädigenden Stoffwechselverbindungen ansammeln.
Beruhigt mich aber  :rotwerd: dann bin vielleicht gar nicht ich schuld, weil ich so schlampig mit meinem Diabetes umgegangen bin, wenn ich Spätfolgen bekomme....
Achje...jetzt hab' ich aber noch weniger Motivation wieder zu messen... :patsch:

Offline Llarian

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Re: Spätschäden bei Diabetes
« Antwort #2 am: September 17, 2011, 23:40 »
Hä?  :kratz: Das ist ungefähr wie "Es stirbt niemand am Alkohol, die sterben alle nur wegen Alkoholeinfluss am Steuer. Die sterben durch Unfälle."
Dass erhöhte BZ-Spiegel AGEs und entzündungsfördernde Produkte erzeugen, ist doch nun ein alter Hut. Sie fördern z.B. auch die HLA-Reaktionen im Glomerulum.
Ist das in Auftrag und Bezahlung eines Sawicki-Nachfolgers entstanden?

Grüße
Anja

Offline moewe

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Re: Spätschäden bei Diabetes
« Antwort #3 am: September 19, 2011, 11:10 »
Nicht nur Zucker verursacht Spätschäden bei Diabetes mellitus
Professor Dr. Angelika Bierhaus, Medizinische Universitätsklinik Heidelberg, erhält den Camillo Golgi Preis 2011

Spätfolgen einer Diabeteserkrankung, wie Nerven-, Nieren- oder Herzkreislaufschäden, lassen sich nur zum Teil durch einen gestörten Blutzuckerspiegel erklären. Auch aggressive Stoffwechselverbindungen, die sich im Körper der Patienten ansammeln, tragen dazu bei und eignen sich als potentielle Angriffspunkte für neue Therapieansätze.
Weiter auf http://www.diabsite.de/aktuelles/nachrichten/2011/110915e.html

Interessant die Aussage, daß der hohe BZ nur zu 11% an den Folgeschäden beteiligt ist :staun:

Viele Grüße,
Jörg

Das ist wirklich keine neue Erkenntnis. Allerdings wird die nicht breitgetreten, weil sonst noch viel mehr Leute sagen würden: warum soll ich denn meinen BZ in Ordnung halten, wenn ich trotzdem Spätschäden krieg? Hat doch alles keinen Zweck, da kann ich auch essen und trinken was ich will!

Ich denke immernoch, daß  eine gewisse genetisch bedingte Veranlagung für Folgeschäden vorliegen muß. Jeder von uns kennt ja Menschen, die sich Zeit ihres Lebens stoffwechseltechnisch daneben benehmen und trotzdem keine Folgeschäden entwickeln.
Ebenso kenne ich Menschen, die sich immer einen Vollstreß angetan haben, um ihre Zuckerwerte permanent zwischen 90 und 120 zu halten. Und haben trotzdem nach 10 Jahren Retino- bzw. Nephropatie entwickelt.

Mir hat zum Beispiel mal ein Diabetikerarzt vor 35 Jahren gesagt: Mädchen, du kriegst vermutlich keine Retino- und keine Nephropatie, aber ziemlich sicher Neuropathie....
Du bist der Typ dafür. Hmm, was soll ich sagen? Ich hatte tatsächlich trotzdem Retinopathie, aber nur einmal und als Folge einer Interferonbehandlung.
Aber mit PNP muß ich mich gerade notgedrungen wirklich auseinandersetzen.... Und das trotz permanent guter Stoffwechselwerte.....

Mit Sicherheit kann man das Auftreten von Folgeerkrankungen durch das eigene Verhalten beschleunigen oder verzögern. Allerdings glaube ich nicht so recht daran, daß man es tatsächlich verhindern kann, wenn man genetisch dafür vorbelastet ist....

Ebenso sicher ist es, daß vermutlich die "kostenorientierten Ministerien" solche Studien als Begründung nehmen, uns Diabetikern mögliche Hilfsmittel wie Teststreifen oder bestimmte Insulinsorten oder ähnliches nicht mehr oder nicht in ausreichender Menge zu bezahlen.....

Gruß
Ulrike


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Offline Joerg Moeller

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Re: Spätschäden bei Diabetes
« Antwort #4 am: September 19, 2011, 11:41 »
Ist das in Auftrag und Bezahlung eines Sawicki-Nachfolgers entstanden?

Nein, ich denke eher da interessiert sich jemand für die genauen Abläufe, um dann auch erklären zu können warum z.B. selbst jemand, der Zeit seines Lebens einen normwertigen BZ-Spiegel hatte eine PNP entwickeln kann.

Viele Grüße,
Jörg
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Offline Llarian

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Re: Spätschäden bei Diabetes
« Antwort #5 am: September 19, 2011, 20:49 »
Ich denke immernoch, daß  eine gewisse genetisch bedingte Veranlagung für Folgeschäden vorliegen muß.
Ist ja auch nachgewiesen.

Zitat
Du bist der Typ dafür.
Hat er das irgendwie begründet? Oder kam da  mal etwas, warum er auf die PNP gekommen ist?

Grüße
Anja

Offline Llarian

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Re: Spätschäden bei Diabetes
« Antwort #6 am: September 19, 2011, 20:53 »
Nein, ich denke eher da interessiert sich jemand für die genauen Abläufe, um dann auch erklären zu können warum z.B. selbst jemand, der Zeit seines Lebens einen normwertigen BZ-Spiegel hatte eine PNP entwickeln kann.
Jei nun... ein HbA1c ist vergänglich. Der Körper vergißt nichts. Und jede Amadori-Umlagerung, die einmal an einem Stück Nervengewebe stattgefunden hat, wird zeitlebens bestehen bleiben.

Grüße
Anja

Offline Joerg Moeller

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Re: Spätschäden bei Diabetes
« Antwort #7 am: September 20, 2011, 11:29 »
Jei nun... ein HbA1c ist vergänglich. Der Körper vergißt nichts. Und jede Amadori-Umlagerung, die einmal an einem Stück Nervengewebe stattgefunden hat, wird zeitlebens bestehen bleiben.

Das mein ich nicht. Nimm ruhig mal das Beispiel 'PNP'. Gibt es auch bei Nicht-Diabetikern, bloß heißt es da nicht 'diabetische PNP'.
Oder von mir aus die AGE-Geschichte. Da hat man ja auch festgestellt, daß man mit Benfotiamin gegensteuern kann.

Man kann natürlich auch sagen 'Sollen sie ihren BZ immer normwertig halten', aber erstens ist das keine Universallösung (bzw. Garantie gegen Spätschäden' und zweitens kaum machbar ohne ein funktionierendes Closed-Loop.

Wenn ich aber Metaboliten genau bestimmen kann, die daran beteiligt sind, dann kann ich evtl. auch Wege finden, diese Metaboliten außer Gefecht zu setzen.

Aus meiner Sicht ist 'Spätschäden entstehen durch erhöhten BZ' in etwa so präzise wie 'Bei Regen fühlt man sich unwohl'. Da finde ich eine Forschung, auf welche Arten man sich gegen Regen schützen kann gar nicht mal so übel, quasi als 'second line of defence'.

Viele Grüße,
Jörg
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Offline moewe

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Re: Spätschäden bei Diabetes
« Antwort #8 am: September 20, 2011, 11:52 »
Ich denke immernoch, daß  eine gewisse genetisch bedingte Veranlagung für Folgeschäden vorliegen muß.
Ist ja auch nachgewiesen.

Zitat
Du bist der Typ dafür.
Hat er das irgendwie begründet? Oder kam da  mal etwas, warum er auf die PNP gekommen ist?


Grüße
Anja

Er meinte nur, er hätte einen Blick dafür. Damals war ich 18 oder 20 und hatte meinen Diabetes mit 14 bekommen.  :kratz:
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