Bad Segeberg (RPO). In einem Zeltlager für Diabetes-Kranke sind im schleswig-holsteinischen Bad Segeberg mehr als 300 Teilnehmer erkrankt. 144 mussten eingeliefert werden. Die Patienten klagten über Erbrechen, Übelkeit und Magenkrämpfe. Ursache sind mit hoher Wahrscheinlichkeit Noroviren.
Die Erkrankung von mehr als 300 Personen geht aller Wahrscheinlichkeit nach auf den Noro-Virus zurück. "Bislang sind vier entsprechende Fälle bestätigt", sagte die Segeberger Landrätin Jutta Hartwieg am Sonntag. Das Camp wurde am Sonntag aufgelöst.
Die Situation entspannte sich im Lauf des Sonntags nach Behördenangaben. 143 Betroffene waren laut Hartwieg in der Nacht zum Sonntag in rund 20 verschiedene Krankenhäuser eingeliefert worden. Die Veranstalter hatten zunächst von 144 eingelieferten Personen berichtet.
"Die Lage ist stabil", sagte der Sprecher des Universitätsklinikums Schleswig-Holstein, Oliver Grieve, auf Anfrage. Die Patienten klagten nach Angaben der Rettungsleitstelle in Norderstedt über Erbrechen, Übelkeit und Magenkrämpfe.
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Die Symptome
Noroviren verursachen Erbrechen und starke Durchfälle, so genannte Gastroenteritiden. Eine Infektion mit Noroviren führt zu einem erheblichen Flüssigkeitsverlust. Übelkeit, Kopfschmerzen und Mattigkeit kommen meistens dazu.
Nach Angaben von Landrätin Hartwieg mussten insgesamt über 300 Teilnehmer des Zeltlagers medizinisch versorgt werden. Die nicht von den Brechdurchfällen Betroffenen wurden mit Informationsmaterial versorgt und über das Krankheitsbild aufgeklärt. Genauere Ergebnisse erwartet Hartwieg am Montag. Die Behörden hatten auch zahlreiche Lebensmittel-Proben genommen.
Erste Patienten wieder entlassen
"Wir haben nur noch Einzelfälle", sagte die Sprecherin des mitveranstaltenden Pharmakonzerns Novo Nordisk, Marie-Luise Krompholz, auf dapd-Anfrage. Die Hälfte der zwischenzeitlich in Krankenhäuser eingelieferten Patienten hätten diese bis Sonntagmittag bereits wieder verlassen. Angehörige können unter der Telefonnummer 0170-6311627 erfragen, in welchem Krankenhaus die Patienten behandelt werden.
Im Verlauf des Samstags hatten nach einem Sportprogramm zunächst einige Teilnehmer gesundheitliche Probleme. Anschließend nahm deren Zahl stetig zu.
Rund 750 Teilnehmer im Zeltlager
An dem Camp D genannten Zeltlager nahmen laut Veranstaltern rund 750 Jugendliche und Erwachsene teil, darunter 520 Patienten mit Typ 1 Diabetes. Die Veranstaltung läuft seit Donnerstag und sollte am Sonntag zu Ende gehen. Die Teilnehmer wollten sich während des Zeltlagers über ihre Erfahrungen mit Diabetes auszutauschen. Dazu wurden auch Workshops abgehalten.
Zu dem bereits dritten Zeltlager dieser Art für Menschen mit Diabetes im Alter von 16 bis 25 Jahren hatten die beiden Pharmakonzerne Novo Nordisk und Bayer HealthCare Teilnehmer aus ganz Deutschland eingeladen. Am Samstag standen sportliche Aktivitäten auf dem Programm. Das Zeltlager fand auf dem Landesturnierplatz der Reiter statt.
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