Hallo Rob,
der Spaß, mit Dir zu laufen, war ganz auf meiner Seite! Das werden wir wiederholen!
Leider hatte ich noch nicht genügend Zeit, um meine Kurve zu erstellen. Das wäre ein interessanter Vergleich, auch wenn Du die Kernaussage ja kennst: Bei reduzierter Basalrate hatte ich weniger Schwankungen zu verzeichnen, keine Hypogefahr und deutlich weniger BE nötig: 8 BE (2 BE vorher und 6 BE unterwegs).
Zu den aufgeworfenen Fragen wird Dir niemand mit Sicherheit definitive Antworten geben. Ich versuch's mal nach besten Wissen:
1. Beim Stoffwechselgesunden sinkt der Insulinspiegel mit Sportbeginn deutlich. Dass ist eine wesentliche Voraussetzung, denn die Stoffwechselbremse Insulin wird reduziert, somit kann die Leber kann mehr Glucose ins Blut abgeben (Glycogenolyse) und die Muskelzellen können mehr Fett zur Energiegewinnung verwenden (Lipolyse).
Die Betonung liegt hier bei "mehr". Auch bei einer "normalen" basalen Versorgung finden diese Prozesse statt, nur nicht in dem Maße, wie bei einer reduzierten.
2. Es gibt Grenzen der Kohlenhydrataufnahme. Diese sind individuell unterschiedlich und liegen beim Sport etwa bei 60-100 g pro Stunde, also 5-8 BE. Du hast etwas über 6 BE/Stunde zugeführt, das ist in dem genannten Rahmen.
Laut SportTracks habe ich etwa 3500 Kalorien verbraucht, das sind bei meiner Laufzeit knapp 1000 Kalorien/Stunde. Hätte ich 6 BE/Stunde gegessen, dann sind das 6 x 12 g x 4,1 kal = 295 Kalorien. Es fehlen 2/3 der insgesamt benötigten Kalorien, diese müssen (!) aus den Glykogenreserven der Muskel und der Leber sowie durch Fettverbrennung bereitgestellt werden.
3. Wenn Du nun die Fettverbrennung und die Leber-Glykogenese durch eine nichtreduzierte Basalrate drosselst, wird zur Energiebereitstellung vermehrt Glucose aus den Depots der Muskeln verwendet. Sind diese aufgebraucht, und das ist besonders problematisch, weil diese Glucose in sehr geringen Mengen auch für die Fettverbrennung nötig ist, dann stellt der Körper Glucose aus Eiweiß her, er greift also Deine Muskelzellen an.
Deshalb trainieren wir mit langen Läufen den Fettstoffwechsel (unsere WICHTIGSTE Trainingseinheit!): Je besser der Fettstoffwechsel, desto länger reichen unsere Glucose-Vorräte, desto später kommt der Mann mit dem Hammer. --- Und das geht meines Erachtens NUR mit einer reduzierten Basalrate!
Viele Grüße, bis bald, meine Kurve folgt, versprochen,
Andreas