[Ketzermodus an]Vielleicht liegt es aber auch gar nicht daran, dass Teupe so überragend gut ist, sondern dass viele andere unfassbar schlecht sind?[/ketzermodus aus]
da gebe ich Dir vollkommen recht. Da werden BR gestrickt dass es einem graust, Patienten endlos mit völlig überflüssigen, weil ohne Sinn und Verstand verordneten BR-Tests gequält, um zu überdecken, dass man eigentlich keine Ahnung hat, und und und.. Mit dem Märchen, dass Insulin den Zucker senkt und Essen ihn steigert wird auch nicht aufgeräumt und dass mindestens so wichtig wie BZ-Werte die Vermeidung von Resistenzen sind ist unbekannt. Unter "Resistenz" findet man im Netz nur Typ2! Es ist zum Heulen...
Das heißt nicht dass es nicht einzelne Diabetologen gibt die, halt auf eine weniger penible Tour, diese wichtigen Therapiegrundsätze kennen und bei der Einstellung mit einfließen lassen - oft ohne die Patienten bis in's letzte Detail aufzuklären. Wenn's klappt ist das sicher die bequemere Variante und völlig in Ordnung. Wenn's nicht klappt ist man mit den Teupe'schen Regelwerken um Längen besser d'ran als mit dem Chaos dem man sonst den lieben langen Tag hinterherrennen muss.
Als ich vor 20 Jahren in Althausen gelandet bin wusste die Insulinpumpenambulanz der nächsten Uniklinik, in die ich jedesmal 1h einfach mit dem Zug gefahren bin, nix als "vielleicht ist es ein Infekt?" - ich schwankte ständig zwischen Lipolysen und Unterzuckern, jeweils über viele Wochen. "Lipolyse" war völlig unbekannt. HbA1c 12,8. Da war das nötige Wissen fast ausschließlich bei Teupe zu bekommen, kein Wunder dass diejenigen, die dann endlich bei ihm gelandet sind, meinten den Stein der Weisen gefunden zu haben - die Zeiten haben sich inzwischen gewaltig geändert! Sicher auch weil die Teupe-Patienten immer wieder aufgeklärt, erklärt, mit langen Postings zugeredet haben (und oft Prügel einstecken mussten).
Also Teupe hat nicht Publiziert weil er sein Wissen für sich behalten wollte. Ist schließlich sein Kapital.
Ob er von der Schulung so gut ist bin ich mir nicht sicher. Ich habe einige erlebt die zum zweiten oder dritten mal dort waren und immer wieder Neues entdeckt haben. D. h. die Wissensvermittlung an einen Teil seiner Patienten klappt nicht so gut.
Nun, inzwischen wird die Schulung als Fortsetzungsroman im Insuliner veröffentlicht... Früher gab's ein Buch, das ABC der - weiß jetzt nich wie's weiterging. Ich denke dass wissenschaftliche Zeitschriften (in denen er auch das ein oder andere Mal erfolgreich publiziert hat! - Können tut er auch das) an einem zwar genialen, aber "nur" an der Lebenswelt der Patienten orientierten Konzept kein Interesse haben. Teupe hat ja eigentlich nichts Neues erfunden, er war sich nur nicht zu schade darüber nachzudenken was die Diabetiker im Alltag wirklich brauchen und dies in ein möglichst umsetzbares, klares Konzept zu gießen. Das ist ziemlich einmalig! Jahrelang hat er in jeder Schulung selber demonstriert wie eine Teflonnadel nach dem Setzen aussehen kann... In der Zeit, die er seit Jahren mit seinen Patienten "verplempert" hätte er sich einen prächtigen Namen in der Forschung machen können, das Zeug dazu hat er ohne Zweifel, aber er zieht es vor immer und immer wieder die gleichen Fragen zu beantworten, jeden Tag viele Stunden am Telefon zuzuhören, auch da immer wieder die gleichen Fragen stellen zu müssen, dieselben Schusseligkeiten zu berichtigen...
Dass manche Leute öfter hingehen liegt z.B. daran dass die Schulung sehr komplex ist und sich auch ständig weiterentwickelt. Ich war dreimal da und jedesmal habe ich Neues gelernt das ich auch im Alltag anwende. Einmal war's auch zur Motivation nach einem grässlichen Durchhänger... tat auch gut! Und weil 3 Wochen viel zu kurz sind um wirklich alles erklären zu können gibt's im Herbst ein Buch mit ALLEN Schulungsinhalten, gut und ausführlich erklärt, mit grafischen Darstellungen und Tabellen. Ob es die Schulung ersetzt wage ich zu bezweifeln. Die meisten werden weiterhin von der Schulung profitieren und dann mit dem Buch gut arbeiten können.
Ade, Ina