Hier mal mein Blutzuckerverlauf samt Therapieanpassung vom 25 km Lauf in Berlin, den ich an der anaeroben Schwelle absolviert habe. Mit der Zeit von 1:53:31 bin ich sehr zufrieden, da ich - nach einem Zehenbruch - erst seit sechs Wochen wieder laufen kann.
Zum ersten Mal habe ich extra für den Lauf eine eigene Basalrate programmiert, die - wie ich finde - perfekt funktioniert hat. Ziel ist die Nachahmung des Insulinspiegels eines Stoffwechselgesunden, vor allem eine starke Absenkung am Beginn des Laufs (3, 4). Diese Absenkung führt dazu, dass die Gegenspieler des Insulins ausgeschüttet werden, Glucagon und Adrenalin regen die Leber an, Glucose freizugeben, außerdem springt der Fettstoffwechsel an. Beide Energiequellen brauche ich für den knapp zweistündigen Lauf an der anaeroben Schwelle.
Eine halbe Stunde vor dem Lauf nehme ich 4 leichtverdauliche BE zu mir (Toastbrot mit Honig, 4), was ebenfalls den einschlägigen Ernährungsratschlägen entspricht. Das Vitargo-Gel (2 BE, 6) ist das Einzige, was ich während des Laufs zu mir nehme. Den Zeitpunkt bei etwa 15 km finde ich ideal, liefert dieses Gel doch noch einmal zusätzliche Energie für die letzten 5 km.
Eventuelle Mini-Resistenzen sind gewollt (ich vermute eher ein Basalloch bei unverminderter Glucose-Bereitstellung durch den Fettstoffwechsel) und im Ziel mit entsprechenden Boli schnell durchbrochen (8, 9). Dabei hilft auch die Basalrate, die ich schon während des Laufs in zwei Schritten erhöhe (5, 7).
Nahrungsaufnahme und Bolus (10) begleiten mein Brunchen im Anschluss an den Lauf, auch die weiteren Boli decken Mahlzeiten ab (LowCarb, 11, 12).
Ich kann mir nicht vorstellen, dass _ich_ einen vergleichbaren Stoffwechselverlauf à la Teupe ohne BR-Änderungen hinbekommen könnte! Zugegeben, nicht immer funktioniert das so perfekt, insbesondere nicht im Wettkampf - im Training ist das aber die Regel.
Joa schreibt:
Wenn Du Teupe fragst, steht da irgenwo die Angabe, dass eine Lipolyse (relevante Fettsäurenresistenz) ab etwa 4 Stunden zu erwarten sei.
Auch das ist - in _meinen_ Augen - ausgemachter Unsinn. Wer das Gegenteil sehen möchte, besuche meinen Blog und betrachte die Profile meines 100 km Laufs (14 Stunden) oder meines (Ironman-)Triathlons (10:30 Stunden):
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http://www.laufen-mit-diabetes.de/2009/08/13/100-km-trail-mongolia-sunrise-to-sunset/-
http://www.laufen-mit-diabetes.de/2010/07/25/challenge-roth-bericht/Beide Wettkämpfe habe ich mit Basalraten-Unterschreitungen bestritten und rasselte nirgendwo in eine problematische Resistenz, auch wenn ich mit beiden Blutzuckerkurven nicht zufrieden bin, das geht besser. Aber man muss auch bedenken, dass solche Belastungen in Wettkampfsituationen einmalige Ereignisse sind, für die ich keinerlei Erfahrungen besessen habe. Mein zweiter Hunderter bzw. mein zweiter Langdistanz-Triathlon würde definitiv anders sein.
Viele Grüße,
Andreas