Autor Thema: Schema B bei geplantem Sport  (Gelesen 17740 mal)

Offline Andreas

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Re: Schema B bei geplantem Sport
« Antwort #10 am: Mai 03, 2011, 20:41 »
Na, Andreas, vielleicht ist das eher der HbA1c den die Nichtdiabetiker auch haben und damit verzuckert man langsamer - vgl. mal die DCCT-Studie.

Ina, meine Frage war nicht als ernsthafte Frage gemeint, sondern als Kritik. Ich weiß schon, welche Werte Stoffwechselgesunde haben. Dennoch halte ich diese Werte für nicht notwendig.

Und ich kenne die Studie sehr wohl, die gibt aber nicht her, dass 5,9 weniger Spätschäden haben als 6,2er. Getestet wurden viel höhere Hba1c, 8,9er gegen 7er, also Patienten mit einem durchschnittlichen BZ von 230 im Vergleich zu Diabetikern mit einem durchschnittlichen BZ von etwa 150. Ob sich die Tendenz aber bei einem Blutzucker von 120 versus 100 auch zeigt, ist meines Wissens nicht nachgewiesen und wird von allen mir bekannten und geschätzten Diabetologen (und das sind durch meine Vortragstätigkeit inzwischen doch eine ganze Reihe) für nicht erheblich gehalten.
Eine gute Diabetes-Therapie muss einfach sein.


Offline Ina

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Re: Schema B bei geplantem Sport
« Antwort #11 am: Mai 03, 2011, 21:37 »
Ach so, klar, ob 5,9 oder 6,2 wär' mir auch wurscht...

Aber das muss ja nicht für alle gelten. Kann mir vorstellen dass Frau in der Schwangerschaft da anders denkt und wer schon mit Folgeschäden kämpft vielleicht auch...

Und wenn's bei mir am glattesten läuft sind die HbA1cs automatisch super... da will ich wieder hin!

Ade, Ina

Offline Ina

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Re: Schema B bei geplantem Sport
« Antwort #12 am: Mai 03, 2011, 21:44 »
Eins ist aber schon Fakt: je niedriger das HbA1c, desto niedriger der Mittelwert und desto geringer die Hypowahrnehmungsschwelle.

nö, Jörg, das seh' ich anders: die Hypowahrnehmungsschwelle wird doch durch die Werte verschoben, die unter 70 oder 80 sind. Wer jetzt theoretisch immer bei 85 liegt merkt die Hypos weiter... Hat nix mit dem Mittelwert zu tun, wenn ich's recht verstanden habe, auch wenn niedrige Mittelwerte mit vielen Hypos einhergehen können und oft auch tun.

Und wie soll ich das dann machen? - Wenn ich ein wenig zuviel Insulin spritze hab' ich bloß noch Hypos und wenn ich das Insulin dann um ganz wenig reduziere (0,025iE/h macht 0,6iE am Tag) unterschreite ich die Insulinmenge die ich halt brauche und lande schnurstracks im Schema B... mit Down-Regulation und damit verbunden wieder mehr Hypos bis ich wieder mit der Insulinmenge unten bin... Also geht doch nur zu versuchen die nötige Menge möglichst genau zu treffen... und die liegt halt im Wesentlichen da wo die Nichtdiabetiker auch sind...

Ade, Ina

Offline Yvonne

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Re: Schema B bei geplantem Sport
« Antwort #13 am: Mai 03, 2011, 21:53 »
Also ich brauche 20E/24h als maimum... Und mein Doc hält mir ne deftige Standpauke wenn der HbA1c zu niedrig (= <6,5%) ist... Aufgrund des Schichtdienstes und der Verantwortung für mich, 24 Patienten( mit großer Tumor-OP und großer Nachblutungsgefahr) und Azubis... Ich hab auch länger gebraucht, um mich mit höheren Durchschnittswerten anzufreunden... Aber der derzeitige Erfolg gibt mir Recht... Und der HbA1c ist seit 2 Jahren stabil bei 6,8 bis 7,1%
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Offline Ina

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Re: Schema B bei geplantem Sport
« Antwort #14 am: Mai 04, 2011, 07:55 »
Naja, wenn's gut klappt ist das ja in Ordnung.

Ich dachte nur dass die Unterzucker-Gefahr umso höher ist je mehr Insulin man verwendet und dass man umso mehr Insulin braucht je höher die Werte sind ist ja klar und dass man deswegen eben umso stabiler fährt je näher man an der persönlichen Up-Regulation ist - und da sind die Werte halt eben gut.

Will sagen: bei einem HbA1c von 7 hätt' ich bloß noch Chaos... das schaff' ich nur mit Resistenzen, Gegenspritzen, zeitlich unvorhersehbaren Unterzuckern, Gegenregulation, Gegenspritzen, Resistenzen usw. usw., also gerade das Gegenteil von "sicher" und "Verantwortung für andere übernehmen können" - da hab' ich lieber stabile Verhältnisse bei niedrigeren Werten. Bei 6-6,3 war's letztes Jahr recht oft stabil. Ist aber vermutlich bei jedem etwas anders.

Und ich will da auch nicht hin weil ich möglichst niedrige HbA1c-Werte haben will sondern eine halbwegs berechenbare Einstellung. Ich glaube hier liegt das Verständnisproblem! Mir geht's echt nicht um einzelne HbA1c-Punkte. Ich will bloß nicht den lieben langen Tag in Hypos verbringen und stundenlange Resistenzen bei denen ich keine Ahnung habe wann sie aufhören sind mir auch zu aufregend. Und wenn's glatt läuft ist mein HbA1c halt zwischen 5,8-6,3 und bei anderen vielleicht woanders?

Bloß hab' ich z.Z. zunehmend Probleme da wieder hinzukommen... ich über mich mal in Geduld und versuche einen kühlen Kopf zu bewahren. Und wenn mir der verloren geht ruf' ich halt den Coach an... muss ja nicht alles selber basteln.

Ade, Ina

Offline Yvonne

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Re: Schema B bei geplantem Sport
« Antwort #15 am: Mai 04, 2011, 08:35 »
Genau Ina... Jeder ist und reagiert anders....

Wenn Du an der Schwelle zur Up-Regulation gut unterwegs bist, dann ist das für Dich in Ordnung... Ich fühl mich dann schlecht und habe keine Kontrolle mehr über mein Hypo-Empfinden... Und das ist wie oben beschrieben ganz schlecht....

Lieber fahr ich in dem Bereich stabil, als stabil niedrig zu sein... Und stabil niedrig, da bekäm ich am Dienstag wieder ne kräftige Standpauke....
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Offline Ina

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Re: Schema B bei geplantem Sport
« Antwort #16 am: Mai 04, 2011, 09:15 »
Genau Ina... Jeder ist und reagiert anders....
Wenn Du an der Schwelle zur Up-Regulation gut unterwegs bist, dann ist das für Dich in Ordnung... Ich fühl mich dann schlecht und habe keine Kontrolle mehr über mein Hypo-Empfinden... Und das ist wie oben beschrieben ganz schlecht....

klar, aber es ist die Schwelle zur Down-Regulation, also ganz "Up". Da war ich ja letzte Woche - und hatte nix als Hypos. Da bleibt doch nur Insulin 'rauszunehmen und herauszufinden wo genau - ging halt schief. Bekomme jetzt auch eine Combo wegen der superfeinen BR. Vielleicht treffe ich da besser den wirklichen Bedarf.

Oder wie sollte ich das mit weniger Up-reguliert hinbekommen? Da hab' ich ja noch schlimmere Hypos. Ich kann doch nicht, wenn ich eh' schon Hypos habe, mehr Insulin nehmen? Versteh' ich jetzt irgendwie nicht. Könnte vielleicht mehr Fett-Eiweiß essen aber ob das dann wirklich hilft?

Ach ja - jetzt scheint's wieder zu laufen. Morgens und 3h nach dem Frühstück 100-110. Leider auf höherem Insulin-Niveau, dann geht's die nächsten Tage wieder abwärts  :duck: Never-ending-story!

Ade, Ina


Offline Andreas

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Re: Schema B bei geplantem Sport
« Antwort #17 am: Mai 04, 2011, 10:32 »
Sorry, aber ich mache mir keine Gedanken über Up- und Down-Regulation (lernt man ja auch nur an bestimmten Orten). Ich weiß wohl, was das ist, ein bewusstes Sich-daran-orientieren spielt in meinem Diabetes-Leben aber keine Rolle. Meine Basalrate habe ich in den fünfeinhalb Jahren wenig verändern müssen, so ein- bis zweimal im Jahr. Daneben habe ich eine Sportbasalrate, wenn ich regelmäßig trainiere, die ich je nach Dauer der Trainingseinheiten auch im Nachlauf temporär anpasse. Temporäre Anpassungen gibt's auch bei durchgehend höheren oder niedrigeren Werten, dann gibt's halt mal 10% mehr oder weniger, bis wieder eine normale Tendenz vorhanden ist. Für all das reicht übrigens meine animas 2020 mit ihren 12 Basalraten völlig aus, mehr braucht's einfach nicht. Und meine Blutzuckereinstellung ist seit Pumpenbeginn einheitlich gut, seit Navigator auch fast ohne Hypos.

Manchmal habe ich den Eindruck, dass allzu großes Nachsinnen über alle möglichen oder unmöglichen Vorgänge (die vielleicht genau so gar nicht wirklich stattfinden, sondern nur vermutet werden und schon gar nicht im Einzelfall von uns quantifiziert werden können), eine Therapie unnötig erschweren. Ich reagiere auf gemessene BZ-Werte, wenn hoch gibt's mehr Insulin, wenn niedrig KH und/oder weniger Insulin, so einfach ist's im Grunde. Eine Kalkulation ob jetzt gerade ein Fettstoffwechsel (soll ich im Blut messen, ob der wirklich stattfindet? Er muss bei bestimmten Werten über eine bestimmte Zeit nicht zwangsläufig stattfinden) oder eine Regulation läuft, ist vielleicht interessant, _für_mich_ aber nicht gerade hilfreich.

Viele Grüße,
Andreas
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Offline Joerg Moeller

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Re: Schema B bei geplantem Sport
« Antwort #18 am: Mai 04, 2011, 11:21 »
Wer jetzt theoretisch immer bei 85 liegt...

...ist eine Maschine. Menschen haben aber immer eine Standardabweichung. Und nicht umsonst wird Menschen mit Hypowahrnehmungsstörungen und niedrigem 1c angeraten ihren Zielwert zu erhöhen.

Daß das nicht nur auf Werten unter 70-80 beruht zeigen viele neu entdeckte DM2er. Die kriegen teilweise schon Hyposymptome wenn sie unter 200 sind. Der Körper 'lernt' einfach mit der Zeit, welche Werte scheinbar normal sind. Und reagiert, wenn es von diesen "Normwerte" zu sehr nach unten geht.

Viele Grüße,
Jörg
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Offline die_mone1

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Re: Schema B bei geplantem Sport
« Antwort #19 am: Mai 04, 2011, 12:24 »
die hyposymptome kriegt man auch als typ 1 schon ab bz 140 wenn man sich nur lang genug um den diabetes nicht kümmert. Und auch wenn mein 1c jetzt wieder bei 7,2 liegt fühl ich mich bei allen werten unter 95 unterzuckert