Nachdem die anderen es hier schon so gut erklärt haben von mir nur in Kürze:
Äußert sich eine Polyneuropathie mit konstanten oder stark wechselnden Beschwerden?
Beides ist möglich, von Fall zu Fall unterschiedlich. Ich habe sowohl eine beginnende PNP als auch eine autonome Neuropathie (die sich in einer verzögerten Magenentleerung äußert). Die PNP äußert sich durch Kribbeln in den Füßen, das mal stärker, mal schwächer ausgeprägt ist.
Ist eine neu aufgetretene Polyneuropathie ein Notfall?
Nein. Nicht im medizinischen Sinne.
Hängt die Ausprägung der Symptome mit dem momentantn Blutzuckerspiegel zusammen?
Bei mir nicht. Ich kann einen BZ um die 400 haben ohne PNP-Symptome, andereseits kann es auch bei 90 schon kribbeln.
Kann man BZ-Senker wie Metformin wieder absetzen, wenn diabetesfördernde Faktoren
wegfallen oder sich bessern? Und wie ist das bei einer Insulintherapie?
Die Faktoren sind irrelevant. Worauf es ankommt ist der aktuelle Blutzucker. Die Feuerwehr dreht ja auch nicht das Wasser ab, wenn brennbare Substanzen aus dem Weg geräumt sind, sondern erst dann wenn das Feuer aus ist.
Warum wird dann der Nüchtern-BZ als Screeningparameter bei den Kassen-Check-Ups herangezogen?
Das frag ich mich schon lange. Besser wäre ein BZ ca. 2h nach einem KH-reichen Frühstück. Gerade beim DM2 gibt es viele, die nüchtern einen normwertigen BZ haben, nach dem Essen aber deutlich zu hoch liegen.
Warum wird nicht gleich der HbA1C bestimmt oder es werden Glukose-Toleranztests durchgeführt?
Das hat Kostengründe.
Viele Grüße,
Jörg