Hallo Herr Koch,
solange deine Werte topp sind, machst du alles richtig. Leider wird es wohl nicht so bleiben. Man wird älter, auch der Diabetes. In den ersten Jahren funktioniert alles noch ganz easy, das kann sich aber mit der Zeit ändern. Wichtig ist, daß du reagierst, wenn die Werte auf einmal schlechter werden sollten. Spätestens dann ist höchste Zeit für Spezialisten und Schulungen.
Es schadet nie, sich schonmal ein solides Grundgerüst an Wissen anzueignen. Dazu hast du hier schon Hinweise bekommen, lies dich durch die Grundlagenseiten durch und googel oder frage, wenn du etwas nicht verstehst. Von dem ganzen Haufen an Regeln und Tricks suchst du dir die aus, die am besten zu dir passen.
Meine 36 jährige Diabeteskarriere ist gekennzeichnet durch ewig lange Reihen von Selbstversuchen, weil es diese ganzen Regelwerke ja damals noch nicht gab. Übrigens funktioniert jeder anders, man sollte nicht alles unbesehen übernehmen, sondern vorsichtig ausprobieren. Ein gesundes Gleichgewicht von Selbstdisziplin und Locker lassen hat sich bei mir bewährt. Das heißt, ich gehe mit meiner Einstellung nicht wirklich so weit, daß ALLE Werte IMMER im Normbereich liegen müssen. Da wäre mein Hirn ja mit nichts anderem mehr beschäftigt.
Auch wenn die Werte immer gut sind, gewöhn dich an regelmäßiges Messen und schreibe sie vor allem auf! Das ist ganz wichtig. Egal ob Papier oder elektronisch. Erst wenn man die Werte über längere Zeit beobachtet, kann man einen Trend erkennen oder den Absprung kriegen, falls sich etwas ändert.
Meine private Meinung ist aber auch: such dir einen Spezialisten, mit dem du zurechtkommst, SOLANGE es dir noch gut geht und alles easy ist. Denn dann kann er sofort eingreifen bzw beraten, wenn die Werte ausreißen. Er weiß, was bei dir "normal" ist und kann Abweichungen schneller feststellen.
Gruß
Ulrike