Das mit der Bolusaufteilung ist ne gute idee. kann man dann auch die hälfte humalog/novorapid und die hälfte insuman infusat machen?
Ja, da Du das nicht in einer Spritze mischst sondern in verschiedene Stellen iinjezierst kannst Du das ohne Probleme.
Ich habe mal alle Deine Posts hintereinander nach Hinweisen durchgekaemmt, da in den einzelnen Posts immer nur Teilinformationen steckten. Die bisherigen Hinweise konzentrieren sich meiner Ansicht nach auf Leute mit einem hoeheren Gesamtinsulinbedarf.
Du erwaehntst dass Du
- eine extrem niedrige Basalrate hast (In der Zeit der hoechsten Empfindlichkeit 0,1 IE/h
- Diese durch einen sehr langen (109cm) Schlauch kriecht, Du aber keine "Verstopfungsprobleme" bemerkt hast
- konkret: Du benutzt ein abkoppelbares Paradigm Quickset, 109mm mit 6mm Teflon Kanuele
- Du morgens ein paarmal mit sehr hohen Werten
aufgewacht bist.
- Dein morgentlicher Faktor betraegt 1.5 ?
- Du duscht abends.
- Du wechselst den Katheter jeden 2. Tag
- pp Wert abends 150
- Basalrate in Summe nach up-Regulation 8.7 IE
- inzwischen wegen der morgendlichen Probleme 9,6 IE
- Du isst zum Fruehstueck Vollkornbrot mit Wurst/Kaese (wuerdest aber wohl auch gerne einmal etwas anderes essen)
- Du isst zum Abendbrot haeufig Brot m. Wurst/Kaese
- Der Tag verlaeuft (BZ-maessig) gut
- Ein groesserer Bolus ermoeglicht Dir einen kuerzeren DEA
Daraus ziehe ich folgende (laienhafte...) Schluesse:
Deine Beobachtung dass es kaum einen Unterschied macht ob Du Humalog/Novorapid/Insuman Infusat benutzt ist fuer mich damit erklaert. Bei den kleinen Mengen, die Du einsetzt (Bolus vermutlich selten groesser als 6 IE) sind sowohl die Wirkdauer, als auch die Resorptionszeit von Analogon und Normalinsulin noch recht dicht beieinander.
Splitten bringt Dir damit vermutlich wenig, es koennte sogar einen Nachteil bedeuten, da dann
noch weniger Insulin ueber die Pumpe abgegeben wird, und die morgentliche "Spuelung" des Schlauches, die Dir bisher vermutlich den notwendigen Druck fuer den Tag aufgebaut hat entfaellt.
Damit bin ich auch schon bei Deinem Katheter. Du sagst Du duscht abends. Dein Katheter ist abkoppelbar. Ich nehme an, Du koppelst die Pumpe zum Duschen ab? Ich vermute, Du duscht nicht
vor dem Abendessen, sondern eher vor dem Schlafen gehen?
Das hiesse, dass (durch das Abkoppeln) der gesamte Arbeitsdruck aus dem System "raus" ist. Wenn der nicht durch einen groesseren Bolus wieder aufgebaut wird kann es bei Deiner geringen Basalrate passieren dass Du die ganze Nacht so gut wie gar kein Insulin bekommst, da das Spiel in Pumpenmechanik, in Kolben und Ampulle, an der Koppelstelle, in evtl vorhandenen Luftblasen, die Dehnung des Schlauches ueber seine gesamte Laenge (hier wirkt sich ein laengerer Schlauch durchaus aus) erst einmal soweit unter Druck gesetzt werden wollen, dass ein von Deiner Pumpe abgegebener Basalratenteilschritt auch einem Basalratenteilschritt entspricht, der durch den Katheter in Dein Unterhautfettgewebe fliesst.
Moeglicherweise stellst Du diesen Zustand erst mit dem morgentlichen Bolus wieder her.
Du bemerkst, dass ein groesserer Bolus (bei groesserer BE-Menge) bewirkt, dass Du mit einem kuerzeren DEA auskommst. Von der Resorption her waere eher das umgekehrte zu vermuten, da eine groessere Menge auch langsamer resorbiert wird. Dies spricht fuer mich dafuer, dass Dein DEA nicht mit Resorptionsproblemen begruendet ist. Ich vermute, dass Du den morgentlichen Bolus dafuer benoetigst um a) das Gesamtsystem Pumpe/Schlauch/Katheter wieder in einen zuverlaessig arbeitenden Zustand zu versetzen, und b) die Resistenzen, die aus einer (technisch bedingten, s.o.) Fehlversorgung ueber Nacht und/oder dem Aufstehphaenomen herruehren, abzubauen. (Eine (auch eine beginnende) Lipolyse bekommt man nur mit entsprechenden Insulinmengen platt. Zu diesen Insulinmengen darf man dann ruhig die passende Menge BE futtern damit sie keine Hypos verursachen
.
Ich vermute, dass Du bei ausgelassenem Fruehstueck die Resistenzprobleme dann mittags haben koenntest.
Deine Pumpe wird Verstopfungsprobleme erst nach ca. 7 IE, die
nicht durch den Schlauch gegangen sind bemerken. (Probier das doch einfach beim naechsten Ampullenwechsel einmal aus - ein altes Reservoir mit Wasser befuellt, ein gebrauchter Schlauch, und ein bisschen Experimentiertrieb
Diese 7 IE bekommst Du waehrend der Nacht nicht zusammen. Auch hier kommt hinzu, dass bedingt durch den langen Schlauch und den abkoppelbaren Katheter Du mehr "Spiel" im System hast als mit einem kuerzeren, nicht abkoppelbaren. Wenn Deine Mini-Basalrate bedingt durch Ablagerungen/Auskristallisierungen/Knicke im Schlauch stagniert ist auch hier die Wahrscheinlichkeit gross, dass das mit dem Fruehstuecksbolus "gespuelt" wird.
Dafuer spricht auch, dass der Tag Deiner Aussage nach gut verlaeuft.
Was mir (eher am Rand) noch auffaellt: Bei Deiner Mini-BR spielen Temperaturschwankungen des Insulins und die damit verbundene Ausdehnung je nach Fuellstand des Reservoirs bereits eine spuerbare Rolle. Wenn das Reservoir tagsueber am Koerper auf konstanter Temperatur ist (am Guertel duerfte fuer Dich aus diesem Grund auch unguenstig sein, wegen Deines langen Schlauches vermute ich allerdings dass Du die Pumpe dort traegst) und die Pumpe nachts neben Dir auf Raumtemperatur abkuehlt wirkt sich das (bei vollem Reservoir mehr als bei fast leerem) in einer entsprechenden Fehlmenge aus. Umgekehrt ist eine Erwaermung (Sommer...) gleich ein netter Extrabolus. Bei Deinen Minimengen ist es wohl sinnvoll die Temperatur des Insulins so konstant wie moeglich zu halten - am einfachsten geht das wenn Du die Pumpe unter der Kleidung am Koerper traegst. Da kann sich dann auch der Schlauch nirgendwo verheddern was weitere Fehlerquellen (Knicke, hungrige Reissverschluesse, verspielte Katzen...) reduziert. Auch reicht dann ein kuerzerer Schlauch.
Soweit mein gesammeltes Halb"wissen"... Kommentare, Ergaenzungen, Korrekturen ausdruecklich erwuenscht
Tatjana