Meine Mutter hatte Diabetes. Als Folgekrankheiten hatte sie 2 Herzinfarkte, 2 Schlaganfälle, Erblindung auf einem Auge, wegen des zweiten Schlaganfalls war sie Epileptikerin geworden. Da meine Frau und ich sie die letzten zehn Jahre ihres Lebens pflegten, war sie in diesen letzten 10 Jahren GUT eingestellt, und dennoch bekam sie alle o.g. Spätschäden.
Mein Vater hatte Diabetes, er starb mit 68 Jahren an seinem 3. Herzinfarkt.
Meine Tante Irmi verlor aufgrund ihres Diabetes zuerst den linken Fuss und dann den rechten Unterschenkel, danach erlitt sie zwei Herzinfarkte und schliesslich erblindete sie zu 100%. Am 1.5.2003 hat sie ihrem Leben selbst durch Injektion von 300 IE Insulin (1 komplette Ampulle) ein Ende gesetzt. "Bedingt gesund"?
Diverse Tanten und Onkel starben zwischen ihrem 50. und 60. Lebensjahr an den Folgekrankheiten des Diabetes. "Bedingt gesund"?
Ich habe bereits zwei Herzinfarkte hinter mir. Mein Augenhintergrund ist seit Mitte 2004 nachweisbar geschädigt. Meine Füsse haben seit neuestem eine Neuropathie, einige Stellen an den Fusssohlen spüre ich absolut nicht mehr. Wenn ich über- oder unterzuckert bin, habe ich das Gefühl, die Welt nicht mehr so erleben zu können wie vorher. "Bedingt gesund"?
Ich weiss, Angela, es war nicht so gemeint, aber: Wenn wir selbst unsere KRANKHEITEN nicht mehr ernst nehmen, dürfen wir uns nicht wundern, dass die Gesellschaft es auch nicht tut ("Das bisschen Zucker..."). Ich will NICHT "für meine Krankheit" leben, bitte missversteht das nicht. Aber ich kann auch nicht leben, ohne meine Krankheit als Krankheit zu sehen. Denn wenn ich nicht krank "bin", tu ich auch nichts dagegen, und (ver)ende so, wie meine Verwandten.
Meint, mit vielen Grüssen sich aus dem Urlaub zurückmeldend:
Jo