Hallo,
ständig lese ich (auch hier im Forum) von der Problematik mit der "2-Klassen-Medizin". Ich frage mich, warum ich die noch nie erlebt habe, obwohl ich doch relativ viel mit Ärzten zu tun hab? Ich wohne auf dem Land. Kann es sein, dass es in der Stadt anders ist? Ich wohne in Bayern. Kann es sein, dass es in anderen Bundesländern anders ist? Ich stelle mir die Frage wirklich, denn bei den vielen Erfahrungen die ich und meine Familie mit Ärzten machen dürfen, kann es nicht sein, dass ich nur zufällig nichts von der 2-Klassen-Medizin gemerkt habe.
Bei meiner Hausärztin muss ich so gut wie nie im Wartezimmer warten. Termine bekomme ich immer innerhalb ein paar Tage. Wenn ich kurzfristig hin muss, weil akute Krankheit, dann kann ich natürlich immer sofort kommen. Mit Rezeptausstellungen hatte ich noch nie ein Problem. Ärztin und Helferinnen sind immer superfreundlich.
Betreuung bei Teupe läuft sowieso optimal. Die Betreuung bei meinen vorherigen Diabetologen hat mir aus diversen Gründen nicht so gefallen, deshalb der Wechsel. Ich hab damals aber nicht gejammert, sondern mich einfach um einen Arztwechsel gekümmert. Hier ist dann halt auch der Patient gefragt, sich um seine Gesundheit zu bemühen. Ich kann mich nämlich nicht hinstellen und warten, dass mich ein anderer glücklich macht.
Bei meinem Zahnarzt bekomme ich Vorsorgetermine immer erst nach 1-2 Monaten, denn ich gehe da grundsätzlich nur Abends hin. Das sieht so aus, dass ich immer im Januar um einen Termin anrufe und dann im Februar oder März kommen kann. Ist doch in Ordnung, ich kann das entsprechend planen. Bei Zahnschmerzen kann ich sofort kommen. Sowohl bei geplantem Termin als auch bei Notfall-Terminen habe ich in dieser Praxis noch nie länger als 10 Minuten warten müssen. Arzt und Helferinnen sind immer superfreundlich, Arzt berät sehr fair, sprich, er zeigt bei Zahnersatz sehr ausführlich kostensparende Maßnahmen auf.
Terminbestellung und Praxisaufenthalt für Vorsorgeuntersuchungen beim Gyn und Augenarzt läuft genauso unproblematisch wie beim Zahnarzt.
Andere Ärzte suche ich unregelmäßig oder einmalig bei Bedarf auf. Egal ob Dermatologe, Neurologe, Chirurg, .... noch NIE hatte ich ein Problem mit Behandlungen, Rezepten, Wartezeiten oder sonst was. Noch NIE habe ich mich zweitklassig behandelt gefühlt. Woran liegt das?
Sicher behandelt ein Arzt einen Privatpatienten lieber als einen Kassenpatienten. Ist doch klar, schließlich verdient er daran mehr. Aber deshalb gleich von 2-Klassen-Medizin zu schreiben? Unter 2-Klassen-Medizin verstehe ich, dass ein Patient ärztlich schlechter behandelt wird als ein anderer Patient. Ich habe so etwas bisher noch nie erlebt und auch von Familie/Freunden/Bekannten noch nie gehört. Ist das Glück oder hat das vielleicht nicht doch etwas mit Anspruchsverhalten zu tun?
Viele Grüße
Sabine