Lebkuchenmann
Es lebte einmal ein Lebkuchenmann,der hatte keine Lust,sich aufessen zu lassen.
Weihnachten stand vor der Tür.Und Weihnachten ist leider für Lebkuchenleute kein fröhliches Fest.
Das wußte er ,seit ihm ein Marzipanschwein,das sich ebenfalls um seine Zukunft sorgte,davon erzählt hatte.
Der Lebkuchenmann stand in der Konditorei auf der Theke und fürchtete sich davor,dass ihn jemand kaufen und mitnehmen würde. Je näher Weihnachten kam,desto unruhiger wurde er.Ich muß hier weg!dachte er.
Aber ich muß den richtigen Augenblick abpassen!
Der richtige Augenblick kam an einem Freitagnachmittag.In der Konditorei war soviel zu tun,dass kein Mensch auf den Lebkuchenmann achtgab.Da ließ er sich zuerst von der Theke gleiten und schlich dann unbemerkt zur Tür hinaus.
Der Tag war naßkalt und trübe.Alle Leute liefen mit gesenkten Köpfen aneinander vorbei.Keiner kümmerte sich um den Anderen.Niemand beachtete den Lebkuchenmann,der sich an den Häusern entlang um die nächste Ecke drückte.
Er lief lange Zeit,so schnell er konnte,vornüber gebeugt und ohne sich umzublicken.
Wohin? Einfach dorthin,wo ihn Niemand aufessen würde.
Endlich mußte er ein bißchen verschnaufen.Und weil er eben an einer breiten,tiefen Toreinfahrt vorbeikam,huschte er einfach hinein.
Na,sowas! Da saß schon Jemand. Ein kleines Mädchen hockte am Boden,lehnte seinen Rücken gegen die Mauer und schluchzte zum Steinerweichen.
Dicht neben ihm stand ein leerer Einkaufskorb.
Der Lebkuchenmann dachte keinen Augenblick daran,dass die Kleine ihn aufessen könnte.
Dazu sah sie zu traurig aus.Vor lauter Tränen bemerkte sie ihn nicht einmal.
Nach einer Weile räusperte sich der Lebkuchenmann.
"He,du",sagte er,"warum weinst Du?"
Das Kind wischte sich die Tränen ab und sah ihn verwundert an.Es schluchzte noch einmal und antwortete :
"Ich habe mein Geld verloren.Nun kann ich kein Brot kaufen,wie Mama gesagt hat."
"Ist das schlimm?"fragte der Lebkuchenmann.
"Sicher ist das schlimm"sagte das Mädchen."Mama wird mit mir schimpfen.Vielleicht bekomme ich jetzt nichts zu Weihnachten."
"Ist das auch schlimm?"fragte der Lebkuchenmann wieder.
"Und ob!"sagte das Mädchen."ich hab mich schon so auf Weihnachten gefreut."
Seine blauen Augen füllten sich wieder mit Tränen.
Da konnte der Lebkuchenmann einfach nicht anders. Er kletterte in den Einkaufskorb und sagte:"Bring mich zu Deiner Mama.Ich schmecke noch viel besser als Brot."
Das kleine Mädchen strahlte übers ganze Gesicht und trug ihn schnell heim.Aber zum Glück hatte es eine sehr liebe Mama.
Die dachte gar nicht daran ,den freundlichen Lebkuchenmann aufzuessen,sondern sie stellte ihn als Weihnachtsschmuck ins Küchenregal.
Und zum Abendbrot machte sie Pfannkuchen
Eines meiner Lieblingsweihnachtslieder (eigentlich ist das von Rolf Zuckowski ,aber den gibbet nich bei You tube)
[youtube]http://www.youtube.com/watch?v=E1yvAOeeaLA[/youtube]
Liebe Grüße Moni