Autor Thema: Magenbypassoperation  (Gelesen 3861 mal)

Offline Mario68

  • Jr. Member
  • **
  • Beiträge: 30
Magenbypassoperation
« am: Dezember 13, 2010, 06:58 »
Hallo Leute,

wollte einmal fragen, wer hat sich einer Magenbypassoperation unterzogen und wie sind die Erfahrungen mit dieser Operationsmethode?

Ich habe nach gut 4 Monaten die Zusage der Kostenübernahme für eine Magenbypassoperation von meiner KK bekommen. Trotzdem ich mich schon viel mit diesem Thema befasst habe, bleibt eine gewisse Unsicherheit.

Daher wollte ich einmal die Gelegenheit nutzen zu fragen, wer mir da ein Paar Tipps geben kann. Wichtig wäre mir auch zu erfahren, was sich hinsichtlich der Ernährung in Bezug zu meinem Diabetes (bin Typ I) verändern wird. Natürlich will ich auch Wissen, wie lange man nach dieser OP nicht Arbeiten gehen kann.

Ich würde mich freuen, ein Paar Erfahrungsberichte von euch lesen zu können.

Euch allen wünsche ich einen guten Start in die Woche.

Gruß Mario1968
MfG Mario

Offline dramaqueen

  • Full Member
  • ***
  • Beiträge: 135
  • Country: 00
  • Diabetestyp: DM 1
  • Therapie: Insulin-Pumpe
Re: Magenbypassoperation
« Antwort #1 am: Dezember 13, 2010, 22:49 »
Mit einem persönlichen Erfahrungsbericht zu dieser OP kann ich nicht dienen, sehr wohl aber mit einer langjährigen Karriere als stark Übergewichtige und den damit verbundenen, aus meiner Erfahrung vor allem sozialen und emotionalen Belastungen...

Was mich als erstes interessieren würde: warum willst du dich so einer gravierenden Operation unterziehen? Du schreibst selbst von einer gewissen Unsicherheit nachdem du dich informiert hast und die kommt wohl nicht von ungefähr.

Ich weiß aus eigener Erfahrung sehr gut wie heftig der Druck von außen sein kann, wenn man dick ist und auch, wie schnell man selbst diese Bewertungen und Sichtweise für sich übernimmt. Auch ich habe mich schon mehr als einmal gefragt, ob ich nicht doch auch so eine OP in Erwägung ziehen sollte, in der Hoffnung, dass ich dann endlich den Ansprüchen und Vorstellungen der Allgemeinheit genügen und ein angeblich "besseres Leben" führen würde. Wenn ich mir dann aber überlege, was da mit meinen an sich gesunden Organen angestellt werden würde und welche Konsequenzen ich mein Leben lang dadurch tragen müsste - vorausgesetzt ich gehöre nicht womöglich zu der gar nicht so geringen Zahl von Operierten, die diese ganze OP nicht (lange) überleben... Nein, das kann es nicht sein für mich!

Die bisherigen Studienergebnisse für chirurgische Verfahren wie den RYN-Bypass (Magenbypass) oder auch die Sleeve-Gastrektomie (Schlauchmagen) sind sich relativ einig, dass es nach diesen OPs zwar zur erwünschten raschen Gewichtsreduktion kommt und zunächst auch eine Verbesserung der Werte bei Erkrankungen wie Diabetes oder Bluthochdruck stattfindet, allerdings sind Langzeitergebnisse im Hinblick auf eine anhaltende Gewichtsreduktion und Begleiterkrankungen bisher nicht vorhanden und es gibt genug Hinweise darauf, dass solche Eingriffe sich unterm Strich eben leider gesundheitlich doch nicht lohnen.
Bei der von dir genannten Methode kommt es z.B. als Begleiterscheinung anschließend häufig zum sogenannten Dumping, bei dem dann Symptome wie Übelkeit, Herzrasen, Blutdruckabfall, Konzentrationsschwäche, Erbrechen oder Durchfall als Folge von bestimmten Nahrungsmitteln oder -mengen auftreten. Außerdem gehört zu den Langzeitfolgen dieser OP Eisen-, Calcium-, Vitamin-B und Folsäuremangel sowie Mangel fettlöslicher Vitamine (A, D, E und K), sodass man dauerhaft künstlich Vitamine und Nährstoffe zuführen muss. Auch eine Ostheoporose kann sich als Folge dieses Mangels entwickeln. Interessante Artikel dazu findest du im Ärzteblatt: http://www.aerzteblatt.de/v4/news/news.asp?id=30145 und http://www.aerzteblatt.de/nachrichten/38596/Super-Adipositas_erhoeht_Sterberisiko_nach_bariatrischer_Operation.htm

Es tut mir leid wenn ich hier so negativ antworte, aber das ist keinswegs böse, sondern im Gegenteil sogar sehr gut von mir gemeint. Ich finde die Vorstellung sich so einer OP zu unterziehen wirklich schlimm und die Tatsache, dass viele Menschen trotzdem diesen Weg wählen zeigt für mich vor allem die enorme Verzweiflung in der sich übergewichtige Menschen in unserer Gesellschaft oft befinden. Offenbar ist es eher akzeptabel, dass dicke Menschen ihr Leben aufs Spiel setzen, in der Hoffnung danach dünn und damit gesellschaftlich akzeptiert zu sein, als dass sie einfach bleiben wie sie sind und sich auch als dicker Mensch wohl fühlen und gesund leben.

Aber vielleicht ist das bei dir auch alles ganz anders. Ich würde mich freuen, wenn du etwas mehr über deine Beweggründe erzählen würdest!
Man muss die Welt nicht verstehen.
Man muss sich darin zurechtfinden.
(Albert Einstein)

Offline Mario68

  • Jr. Member
  • **
  • Beiträge: 30
Re: Magenbypassoperation
« Antwort #2 am: Dezember 14, 2010, 11:49 »
Hallo dramaqueen,

vielen Dank für deine recht ausführliche Sichtweise.

Okay, sicherlich gibt es viele andere Weg sein Gewicht zu reduzieren. Glaube mir, so einige habe ich auch schon ausprobiert. Ob es nun die normale Diät-, das Fitnescenter-, Sport und Bewegung im allgemeinen usw. war, war von Erfolg nicht viel zu erkennen. Trotzdem ich die meisten Aktivitäten unter ärztlicher Aufsicht unternommen habe, blieb der wirkliche Erfolg aus. Ich habe selbst an einer Adipositas - Langzeitstudie in der Charité teilgenommen. Es wurde festgestellt, Bewegung wäre okay, Ernährung ist ausgewogen und nicht übermäßig und trotzdem fand man keine Antwort auf mein zunehmendes Gewicht. Also war jetzt der Endokrinologe dran. Aber auch dieser konnte sich die Gewichtszunahme nicht erklären. Er versuchte es erst einmal mit der Zugabe von Metformin. Aber auch leider diese Möglichkeit brachte nicht den gewünschten Erfolg. Daher wurde die Idee mit der Magenverkleinerung geboren. Nun gibt es drei verschiedene Möglichkeiten einer Magen OP. Magenband kam bei mir nicht in Frage. Also musste die Entscheidung zwischen Schlauchmagen und Magenbypass fallen. Da ich so wie so Probleme mit dem schließen meines Magens hatte, viel die Entscheidung auf den Magenbypass.

Tcha und warum will ich mich dieser OP unterziehen? Vielleicht weil ich keinen anderen Ausweg sehe. Im Laufe der Jahre habe ich viele Möglichkeiten ausprobiert. Wie du ja selber festgestellt hast, ist unsere Gesellschaft sehr intollerant gegenüber Übergewichtige. Es stellt sich keiner die Frage isst der nur zu viel oder ist es wo möglich krankheitsbedingt? Auch wenn man sich bewerben muss, stellt sich Übergewicht als sehr hinderlich da. Und ehrlich - wohlfühlen ist etwas anderes. Bei kleinster Bewegung pumpt man wie ein Maikäfer, Schuhe zu machen wird immer ein Akt, passende Sache finden ist auch immer so eine Sache. Ne, wohl fühlen ist etwas anderes. Ich weiß nur, es muss sich etwas ändern.

Deshalb wollte ich einfach ein Paar andere Meinungen zu diesem Thema hören. Vielleicht machen dann ein Paar Erfahrungsberichte die Sache etwas einfacher. Klar ist es ein gravierender Einschnitt in die persönliche Gesundheit. Für mich verbinde ich aber damit die Hoffnung, wieder ein recht normales Leben führen zu können.

Ich würde mich freuen , wenn sich noch ein Paar Leute zu diesem Thema äußern würden.

Ich wünsche euch allen einen schönen Tag.

Gruß Mario1968   
MfG Mario

Offline Joerg Moeller

  • Administrator
  • Special Member
  • *****
  • Beiträge: 16965
  • Country: de
  • Ohana heißt "Familie"...
    • Diabetesinfo
  • Diabetestyp: DM 1
  • Therapie: Insulin-Pumpe
Re: Magenbypassoperation
« Antwort #3 am: Dezember 15, 2010, 10:00 »
Ich hab da für mich auch schon drüber nachgedacht und mir eine positiv/negativ-Liste gemacht.
Auf der positiven Seite habe ich aber nur, daß sich ein Gewichtsverlust leistungssteigernd auswirken würde: man kommt leichter die Treppen hoch, hat weniger Rückenschmerzen und kriegt besser Luft.

Daß andere mich dann positiver wahrnehmen könnten wenn ich dünner wäre ist für mich ein Null-Argument. Wenn mich jemand erst positiver wahrnimmt wenn ich ein paar Kilo weniger drauf habe, dann ist das jemand, auf dessen Meinung ich ebensoviel Wert lege wie auf den berühmten Reissack in China.

Ich selber würde mir eher weniger gefallen, wenn mir die Haut runterhängt wie bei einem dieser Faltenhunde. Und daß die sich bei einem rapiden Gewichtsverlust und in meinem Alter von selbst wieder zusammenzieht bezweifle ich sehr stark.

Auf der negativen Seite standen dann für mich auch noch die möglichen postoperativen Komplikationen wie Dumping-Syndrom, narbige Verwachsungen usw. Auch habe ich schon von Leuten gelesen, daß sie trotzdem noch zwar das Hungergefühl hatten, aber eben nicht mehr essen konnten weil sie einfach 'voll' waren.

Im Raum stand diese Möglichkeit überhaupt erst, weil ich nur mit dem Rauchen aufhören würde wenn gleichzeitig eine solche Maßnahme durchgeführt würde. (Sonst tausche ich ja die Vorteile eines Nichtrauchers durch die Nachteile von noch mehr Übergewicht ein).

Mein bisheriges Fazit: ich lasse es mit dieser OP und konzentriere mich statt dessen mehr darauf, meine Leistungsfähigkeit durch mehr Sport auszubauen. Wenn man Rückenschmerzen hat kann man auch gezielt an der Rumpfmuskulatur arbeiten. Und die Lungenkapazität lässt sich auch durch Training verbessern.

Verkehrstechnisch günstig gelegen haben wir hier einen MacFit, da werde ich mich nach dem Winterchaos anmelden.

Selbstbewußtsein durch eine OP zu erlangen ist in etwa so, als würde man versuchen seinen Trabbi mit einem Ferrari-Schild aufzuwerten. Es macht selbstbewußter, wenn man selber etwas tut, als wenn man andere an sich etwas tun lässt.

Just my 2 cents

Viele Grüße,
Jörg
Meine Seite über Diabetes: http://www.diabetesinfo.de/
Meine Facebook-Seite: https://www.facebook.com/Diabetesinfo.de/

Offline Hexe

  • Special Member
  • *****
  • Beiträge: 1601
  • Country: de
  • Diabetestyp: DM 2
  • Therapie: Insulin-Pen
Re: Magenbypassoperation
« Antwort #4 am: Dezember 15, 2010, 11:57 »
Hallo

 so wie Jörg ging es mir auch. Bin auch schon bei der KK gewesen wegen Kostenübernahme.
 Die haben mir dann gesagt ich müsste erst mal ein paar Sitzungen bei einem Therapeuten machen und haben mir empfohlen eine Selbsthilfegruppe zu besuchen. Das habe ich dann auch getan. Die Mitglieder waren teilweise schon operiert oder standen kurz vor der OP.  Da bin ich dann ein paarmal gewesen, und habe mich dann gegen eine OP entschieden.

@ Mario
 wenn die Zunahme nicht von zuviel Essen und auch nicht von zu wenig Bewegung kommt. Woher dann ? Das würde ich erst mal abklären lassen. Eine Magen Operation macht ja nur dann sinn, wenn man zuviel isst und das einschränken will/muss.

@ Jörg
 geh zum Doc und lass dir einen Reha- Schein geben, den von der Krankenkasse abstempeln lassen. Dann kannst du schauen was in deiner Nähe an Reha- Sport angeboten wird. Das spart eine Menge, und man kann austesten was einem gefällt. Hier bei uns sind es auch einige Fitnessstudios die sowas anbieten, aber auch Sportvereine und der Kneipp- Verein.

Liebe Grüsse Vera
Typ2  zur Zeit Toujeo, Jardiance, Novorapid

Offline Joerg Moeller

  • Administrator
  • Special Member
  • *****
  • Beiträge: 16965
  • Country: de
  • Ohana heißt "Familie"...
    • Diabetesinfo
  • Diabetestyp: DM 1
  • Therapie: Insulin-Pumpe
Re: Magenbypassoperation
« Antwort #5 am: Dezember 15, 2010, 13:22 »
@ Jörg
 geh zum Doc und lass dir einen Reha- Schein geben, den von der Krankenkasse abstempeln lassen. Dann kannst du schauen was in deiner Nähe an Reha- Sport angeboten wird. Das spart eine Menge, und man kann austesten was einem gefällt. Hier bei uns sind es auch einige Fitnessstudios die sowas anbieten, aber auch Sportvereine und der Kneipp- Verein.

Das hatte ich gerade erst. Und hab es wieder abgebrochen weil die Trainerin inkompetent war. Außerdem war es verkehrstchnisch eine Katastrope: 3 Stunden Fahrtzeit (hin und zurück) für 30 Minuten Training. Und von dem was die der Kasse für einen Monat berechnen krieg ich bei MacFit (Fahrtzeit knapp 1 Stunde hin und zurück) mehr als ein Jahr. Außerdem kann ich da trainieren wann ich will und bin nicht an feste Termine gebunden.

Ganz ehrlich: bevor ich die Kasse für 3 Monate mehr als 1000 Euro zahlen lasse zahle ich lieber selber die 220 Euro für ein Jahr.

Viele Grüße,
Jörg
Meine Seite über Diabetes: http://www.diabetesinfo.de/
Meine Facebook-Seite: https://www.facebook.com/Diabetesinfo.de/

Offline dramaqueen

  • Full Member
  • ***
  • Beiträge: 135
  • Country: 00
  • Diabetestyp: DM 1
  • Therapie: Insulin-Pumpe
Re: Magenbypassoperation
« Antwort #6 am: Dezember 15, 2010, 22:35 »
Zitat
Mein bisheriges Fazit: ich lasse es mit dieser OP und konzentriere mich statt dessen mehr darauf, meine Leistungsfähigkeit durch mehr Sport auszubauen. Wenn man Rückenschmerzen hat kann man auch gezielt an der Rumpfmuskulatur arbeiten. Und die Lungenkapazität lässt sich auch durch Training verbessern.
Da kann ich mich nur anschließen und auch aus eigener Erfahrung berichten, dass ein wenig Muskelaufbau wirklich wahre Wunder bewirken kann. Ich hatte mich über einige Jahre immer mehr zurückgezogen (Scham- und Schukdhgefühle, soziale Ängste und Depressionen im munteren Teufelskreis) und dementsprechend natürlich auch immer weniger Bewegung im Alltag gehabt, von Sport mal ganz zu schweigen. In dieser Zeit habe wurde ich logischer Weise immer unfitter (Herzrasen und Kurzatmigkeit bei den kürzesten Strecken und kleinsten Treppen) und habe auch immer mehr Schmerzen an allen möglichen Stellen, vorzugsweise im Rücken bekommen.

Dann war ich vor gut 2 Jahren zur stationären Psychotherapie in einer Klinik, weil für mich klar war: so geht es nicht weiter. Dort habe ich zwar in erster Linie eben Psychotherapie gemacht aber auch täglich am Frühsport teilgenommen, sowie mehrmals in der Woche gezielte Spaziergänge gemacht und einmal wöchentlich an Aquafitness teilgenommen. Gerade die Spaziergänge dienten einerseits der Bewegung und andererseits als Angst-Expositions-Übung. Erst bin ich nur auf dem weitläufigen Klinikgelände spaziert und später dann auch längere Strecken von mehreren Kilometern. Dieses Rundum-Paket hat dazu geführt, dass ich mich wesentlich besser bewegen konnte, erheblich mehr Ausdauer hatte und schließlich auch keinerlei Schmerzen mehr im Rücken. Außerdem wurde es auch immer selbstverständlicher für mich, mich außerhalb der eigenen vier Wände zu bewegen und mich den Blicken anderer Menschen auszusetzen.

Zitat
wenn die Zunahme nicht von zuviel Essen und auch nicht von zu wenig Bewegung kommt. Woher dann ? Das würde ich erst mal abklären lassen.
Ich fürchte, das kann man so einfach in gar nicht so wenigen Fällen nicht beantworten. Bei mir ist es z.B. so, dass ich als Kind normalgewichtig war, aber laut Tabellen schon immer am oberen Rand des Normalgewichtsbereichs. Da ich seit dem 2. Lebensjahr Diabetikerin bin, hatte ich regelmäßige Arztkontakte und bei denen wurden meine Eltern und ich unermüdlich darauf hingewiesen, wir sollten bloß darauf achten, dass ich nicht dicker werde, weil das ja so ungesund ist. Die Folge war, dass ich damit aufgewachsen bin ständig von allen Seiten zu hören, dass ich bzw. mein Körper nicht nur Diabetes hat sondern zudem auch nicht so aussieht wie er sollte. Für mich wurde daraus die deutliche Botschaft: "Ich bin nicht in Ordnung so wie ich bin und am allerwenigsten mein Körper. Er funktioniert nicht richtig und er sieht auch nicht so dünn aus, wie er sollte."
In der Pubertät (wo man ohnehin mit den körperlichen Veränderungen beschäftigt ist, mit dem Aussehen und der zukünftigen Rolle als Frau oder Mann) entwickelten sich aus dieser Überzeugung dann immer mehr Probleme (Ängste, Rückzug, Depressionen, Selbstabwertung...) und ich begann auch, tatsächlich ein gestörtes Essverhalten zu entwickeln (tagsüber und in der Öffentlichkeit aus Scham möglichst gar nicht essen und dann abends/wenn ich unbeobachtet war teils große Mengen, weil dann natürlich durch das vorherige Fasten der Hunger oft riesig wurde). Der Stoffwechsel stellt sich durch so eine unregelmäßige Ernährung mit längeren Zeiten ohne Essen offenbar stark um und der Körper setzt besonders viel an, wenn er dann doch mal wieder was zu Essen bekommt.
In dieser Zeit wurde ich dann auch wirklich übergewichtig, was natürlich meine psychischen Probleme noch verstärkte.

Erst mit Mitte zwanzig wurde dann auch noch eine autoimmunbedingte Schilddrüsenerkrankung mit Unterfunktion festgestellt, was sich ebenfalls auf den Stoffwechsel auswirkt und zu starker und regelmäßiger Gewichtszunahme führen kann. Auch mein Cortisolspiegel ist kontinuierlich erhöht, ohne aber tatsächlich einen Krankheitswert zu haben. Dazu kommen dann noch Phasen in denen der Diabetes nicht optimal eingestellt war, sodass der Insulinbedarf relativ hoch wurde und schon befindet man sich in einer Mühle aus der sich so einfach auch kein Ausweg findet. Das sind so komplexe Zusammenhänge die einen Einfluss haben (können), dass es eben manchmal nicht nur auf die einfache Rechnung: zuviel Essen + zu wenig Bewegung = Übergewicht rausläuft. Und so in die Richtung klang das für mich auch bei dem was Mario über sich geschrieben hat.
Man muss die Welt nicht verstehen.
Man muss sich darin zurechtfinden.
(Albert Einstein)

Offline Hexe

  • Special Member
  • *****
  • Beiträge: 1601
  • Country: de
  • Diabetestyp: DM 2
  • Therapie: Insulin-Pen
Re: Magenbypassoperation
« Antwort #7 am: Dezember 16, 2010, 00:50 »
Hallo

ja ich weiss, das es nicht nur zuviel Essen und zu wenig Bewegung zu Übergewicht führen kann.

Was ich damit sagen wollte ist, dass zum Beispiel bei einer Schilddrüsenunterfunktion eine Magen- Operation nicht viel Sinn macht. Oder halt auch bei anderen Erkrankungen.
Daher erst mal schauen, wo die Ursache ist, bevor man sich einer Operation unterzieht.

Liebe Grüsse Vera
Typ2  zur Zeit Toujeo, Jardiance, Novorapid