Autor Thema: Pumpe, Spritzen oder Hund???  (Gelesen 7642 mal)

Offline Chrissi

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Pumpe, Spritzen oder Hund???
« am: Dezember 06, 2010, 14:43 »
Hey Leute,
Ich habe mich hier mal für meine kleine schwester (11 Jahre) angemeldet.
Sie hat seid letztem Jahr Weihnachten Diabetes Typ1. was für uns alle sehr komisch war,
da es in der Familie keine Vorerkrankungen gegeben hat. So war es auch für die Ärzte nicht leicht zu erkennen...
es hieß ein normaler Infekt...bis sie dann Komatös zu Hause auf der Couch lag und wir Notfallmäßig ins Krankenhaus mußten.
Nun meine Fragen: Seid dem Spritzt sie sich mit Ihrem NovoPen Junior...nach immer wieder Hohen und mal tiefen werten wurde sie vor ein paar Monaten auf NovoRapid umgestellt.Sie macht das mittlerweile wirklich gut und nun kam natürlich die Frage wegen einer Pumpe auf. Der Arzt sagte ihr sie solle ihm erst beweisen das sie mit den Pens gut klar kommt...hat sie ihm bewiesen.Nun bin ich am überlegen..(ich wohne leider 900km entfernt von meiner Family) ob sie durch die Pumpe nicht ,,faul" werden kann.???!!! Und wie groß ist so eine Pumpe? passt sowas in eine Bauchtasche o.ä.? Übernimmt das überhaupt die KK? wahrscheinlich nur zur hälfte, wenn überhaupt,oder?
Hat jemand erfahrungen mit einem diabetes Hund? oder kann mir da jemand einen Link empfehlen wo ich mich erkundigen kann??
Ich würde nun gern wissen wie ihr darüber denkt was ist nun besser...Spritzen, Pumpe oder Hund?
Ich Danke euch schon mal im vorraus.
Liebe Grüße Chrissi

Offline Paula´s Frauchen

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Re: Pumpe, Spritzen oder Hund???
« Antwort #1 am: Dezember 06, 2010, 14:59 »
Hallo Chrissi,
zu der Frage Spritze oder Pumpe kann ich Dir aus unserer 4 monatigen Erfahrung nur so viel sagen Spritzen ist leichter wenn es um das nötige Wissen geht allerdings wenn man eine gute Schulung hat oder viel so lernt ist es wesentlich komfortabler und besser für Feineinstellungen.
Wir bereuen diesen Schritt nicht, zur Größe hast Du für den Vergleich das Video von Paula
http://www.forum.diabetesinfo.de/forum/index.php/topic,9645.10.html

Hier gab es glaube 2 Themen zu Zuckerwarnhunden find sie momentan aber nicht, bedenkt aber auch das der Hund wie ein 1/2 weiteres Kind ist, sprich er kostet nicht nur in der Anschaffung, Ausbildung Geld sondern auch im verlauf seines Lebens und viel Zeit und Aufmerksamkeit auch wenn er ein sogenannter Diensthund ist.

Grüße
Kerstin
Paula = Hündin (geb. 10/99 gest. 02/13) und hatte DM seit 01/2007 behandelt mit CT 01/2007-08/2008, ICT 08/2008-09/2010, CSII seit 09/2010, Paradigm 712, IBerlinsulin H Normal, Contour / OneTouchUltra / Accu-Chek Nano

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Offline Chrissi

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Re: Pumpe, Spritzen oder Hund???
« Antwort #2 am: Dezember 06, 2010, 19:41 »
Hey Paula´s Frauchen,

lieben Dank für deine Antwort. ich habe gerad ne weile gebraucht meinen Beitrag zu finden. Glaub ich hab den hier falsch eingestellt kann das sein? dann sorry.Bin halt erst seid heut hier drin.
Das mit dem Hund ist uns sehr wohl bewusst. Zu unserer Familie gehörten immer ein bis 2 Hunde dazu.
Und da ich Tierarzthelferin bin, bin ich bzw. wir uns bewusst was ein Hundeleben, auch im schlechtesten Falle, kosten kann.
Das sollte kein Problem sein.Denn ich und meine Familie möchten einfach das unsere kleine einen ,,extraschutz" bei sich hat. Und da sie sich auch einen Hund wünscht..kam nunmal die Frage auf. Sie hat bei Ihrer Kur davon erfahren und sich auch ein wenig Infos aus dem Net gezogen.Ich finde es wunderbar...diese Idee die Hunde zu retten und ihnen die Chance zu etwas ganz besonderem zu sein, zu geben.
Danke auch für den Link. Oh man trotzdem nicht leicht das richtige zu tun.
LG chrissi

Offline Chrissi

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Re: Pumpe, Spritzen oder Hund???
« Antwort #3 am: Dezember 06, 2010, 19:52 »
So Link angeschaut und nun seh ich endlich durch. hey das ist ja wahnsinn. wie seid ihr an die Pumpe für Paula gekommen? über den selben weg wie unser einer gehen muß :kratz:? Das das geklappt hat....wow
Das normale verfahren bei tieren mit Diabetes...tja wie soll ich sagen.Ich habe nie jemanden kennen gelernt der so auf den BZ geachtet hat oder gar eine Pumpe in betracht gezogen hat. meistens wird ja nur morgens und abends gemessen...ein paar IE gespritzt und gut ist.
Hier mal ein ganz dickes Kompliment.Einfach Super.macht weiter so und n dicken Schmatz an Paula

Offline Daniela

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Re: Pumpe, Spritzen oder Hund???
« Antwort #4 am: Dezember 06, 2010, 23:37 »
Hallölle,

der Hund übernimmt nicht das Insulin spritzen, er dient als Hypowahrnehmungshilfe!
Pumpe ist, wenn sie gut "eingestellt" ist, die beste Lösung - die Kassen übernehmen Pumpen voll (nur die 10 € sind zu entrichten).
Schaut mal ob ihr nicht nach Althausen geht, zu Teupe, der macht das prima - es wird aber dann ein Familienprogramm  8)

LG, Daniela

Offline Paula´s Frauchen

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Re: Pumpe, Spritzen oder Hund???
« Antwort #5 am: Dezember 07, 2010, 07:49 »
Hallo Chrissi,
wenn Du Tierarzthelferin bist ist Dir natürlich bewusst was ein Hund bedeutet aber um die Weihnachtszeit gibt es leider immer noch zu viele die nur das Geschenk sehen.

Ein ausgebildeter DM-Warnhund kann sehr nützlich sein weil die Gefahren von Hypos und Hypers von ihm besser erkannt werden, wenn die Anschaffung eines weitern Hundes eh geplant ist würde ich das in betracht ziehen. Hab die Links zu den Beiträgen grad gefunden.
http://www.forum.diabetesinfo.de/forum/index.php/topic,6056.0.html
http://www.forum.diabetesinfo.de/forum/index.php/topic,8893.msg236098.html#msg236098

zu Paula
angefangen haben wir auch mit Caninsulin und der CT aber Paula kam mit dem Insulin nie so recht klar (Nierenprobleme ...) und dann nach 1,5 Jahren eine saftige Insulinresistenz. Leider kannten sich die Tierärzte nicht so gut mit DM aus und wollten sie nur Aufgeben :mauer:. Da ich die ganze Zeit hier schon fleißig gelesen und gelernt hatte haben wir den Sprung zur ICT gewagt mit dem Ergebnis das Paula wieder ein gesunder Hund wurde der halt nur BZ-messen und spritzen muss. Na ja und wenn man dann weiter liest und immer häufiger über das Material von Dr. Teupe stolpert kommt man halt auch auf verrückte Ideen  :zwinker: da uns in der 'Bucht' auch noch eine Pumpe über den Weg lief haben wir es einfach gewagt und es ist wirklich eine gute Erfindung so ein kleiner Bordcomputer.
Es gibt einige DM-Hundehalter die sich mehr mit der Krankheit ihres Hundes auseinander setzen zum Beispiel bei Zuckerhunde.de.

Grüße
Kerstin
Paula = Hündin (geb. 10/99 gest. 02/13) und hatte DM seit 01/2007 behandelt mit CT 01/2007-08/2008, ICT 08/2008-09/2010, CSII seit 09/2010, Paradigm 712, IBerlinsulin H Normal, Contour / OneTouchUltra / Accu-Chek Nano

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Offline brittag

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Re: Pumpe, Spritzen oder Hund???
« Antwort #6 am: Dezember 07, 2010, 12:05 »
Hallo Chrissi,

herzlich willkommen im Forum!

Ich denke, hier bekommst Du viele Anregungen und Ratschläge für Deine kleine Schwester oder einfach mal Hilfe, wenn ihr nicht weiter wisst.  :super:

Dein Thread-Titel deutet für mich darauf hin (bitte berichtige mich, wenn ich falsch liegen sollte!), dass Du ein bisschen davon ausgehst, dass Deine Schwester, wenn sie einen DM-Hund hat, dieser das Spritzen (in ICT oder CSII-Form) ersetzt?
Ein DM-Hund wird das leider niemals können. Solch ein Hund bekommt eine spezielle, mehrere Jahre dauernde Ausbildung (und die kostet sehr viel Geld und wird nicht von der Krankenkasse übernommen!), wo er drauf trainiert wird, die Hypos bei Herrchen oder Frauchen zu erkennen und sie anzuzeigen.

Deine Schwester kommt aber leider niemals ums Spritzen herum. Ohne Insulin kann kein Mensch leben, dann stirbt man. Ein Hund kann ja leider das Spritzen nicht übernehmen, dass muss Mensch dann schon selber tun.
Bei Deiner Schwester sind in der Bauchspeicheldrüse die Beta-Zellen vom Körper selbst vermutlich zerstört worden. Sie werden nicht mehr "ganz", man wird nicht mehr gesund. Deshalb ist Diabetes zumeist eine chronische Autoimmunerkrankung.

Entweder Deine Schwester macht ICT (intensivierte conventionelle Therapie) mit mehrfachem Spritzen am Tag oder sie wird mit Pumpe (CSII = continuous subcutanuous insulin infusion) behandelt bzw. behandelt sich selbst.
Der Arzt kann immer nur Tipps geben und mit Ratschlägen helfen, Wissen vermitteln, aber umsetzen muss Deine Schwester das selbst (BZ-Testen, KH-, Fett-, Eiweissgehalt ermitteln, Sport, Ferien (=anderer Tagesablauf) miteinbeziehen in die tägliche Insulindosierung, egal ob mit Spritze (Pen) oder Pumpe).

Liebe Grüsse,
Britta
DM Typ 1 seit August 1983
CSII mit Animas Vibe - Huminsulin normal (Firma Lilly) in Pumpe
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Offline Richard Wagner

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Re: Pumpe, Spritzen oder Hund???
« Antwort #7 am: Dezember 07, 2010, 14:12 »
Hey Leute,
Der Arzt sagte ihr sie solle ihm erst beweisen das sie mit den Pens gut klar kommt...hat sie ihm bewiesen.Nun bin ich am überlegen..(ich wohne leider 900km entfernt von meiner Family) ob sie durch die Pumpe nicht ,,faul" werden kann.???!!! Und wie groß ist so eine Pumpe? passt sowas in eine Bauchtasche o.ä.? Übernimmt das überhaupt die KK? wahrscheinlich nur zur hälfte, wenn überhaupt,oder?
Hat jemand erfahrungen mit einem diabetes Hund? oder kann mir da jemand einen Link empfehlen wo ich mich erkundigen kann??

Dieses "Beweisen" von ICT Fähigkeiten ist überwiegend Sinnfrei! Die Pumpe soll ja denen helfen die mit ICT NICHT oder schwer "einstellbar" sind. Also Menschen welche genau den Geforderten Beweis überhaupt nicht erbringen können!

Fakt ist aber, eine Pumpe stellt heute die beste möglichen Therapieform (im Sinne auf einem Gesunden) zur Verfügung. Ohne jetzt auf persönliche Ab/Neigungen ein zu gehen.

Eine Pumpe macht auch nicht faul, der Mensch wird immer der "Herr der Pumpe" bleiben und letztendlich entscheiden müssen was (die pumpe) ausführen und darf. Das regelmäßige BZ messen entfällt natürlich nicht, aber bei einigen Pumpen braucht dann nur noch der BZ eingegeben werden und die Pumpe schlägt dann eine Insulin Menge vor. Ob er Vorschlag dann angenommen wird muss der Diabetiker(mit seinem) Wissen entscheiden.

Ein "Hypo_Hund" dürfte nur im absolutem Notfall für Menschen mit keiner oder stark eingeschränkter Hypo Wahrnehmung einen Sinn machen. Zur DM Bewältigung hat er keinen Nutzen, ob so ein Hund auch wirklich 100% Sicherheit bietet ist mir allerdings auch nicht bekannt.

Wichtig ist allerdings eine bestmögliche DM Ausbildung (für jedem Diabetiker) für Pumpenträger sicherlich etwas ausführlicher. Ich war schon ( ca. 42 Jahre DM) auf mehreren Schulungen, die Pumpenschulung in Althausen bei Dr. Teupe war der "Höhepunkt = hohe schule" davon. Wird aber nur teilweise von den Kassen übernommen. Die Pumpe selber und die dazu benötigten Hilfsmittel übernehmen die Kassen, die Schulung an sich auch. Unterbringung und Verpflegung nur einige Kassen.

Wichtig ist natürlich auch ob und wie der Mensch Diabetiker so eine Pumpe akzeptiert oder lernt dieses zu tun.
Bei jungen Diabetiker/Innen kann es da beim  anbahnen erster Zwischenmenschlicher Beziehungen schon zu Ängsten kommen, aber auch für solche Probleme dürft Dr. Teupe ein offenes Ohr und Rat haben.

Gruß Richard


Offline Chrissi

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Re: Pumpe, Spritzen oder Hund???
« Antwort #8 am: Dezember 07, 2010, 15:47 »
Liebe Britta, liebe Kerstin, lieber Richard, Daniela und natürlich Liebes Frauchen :)

vielen vielen dank für eure Infos.um auf Britta´s Frage einzugehen, ob ich denke das der Hund das Spritzen ersetzt...nein das denke ich nicht, ich habe mich belesen und denke das ein DM Hund keine Falsche Sache wäre.Denn ab und zu ,,überhört" sie die warnsignale ihres Körpers...sei es beim Spielen,toben,sport etc. und natürlich geht es uns auch um die Nacht. Bis jetzt (ein Jahr mit Diabetes) gab es wenige Nächte die man mal durchschlafen konnte.Da war dann abends um 22uhr die letzte Messung und wenn die außerhalb der Norm lag hieß es um 2uhr aufstehen, Kind "wachrütteln" und messen. Da wäre eine kleine Hilfe auf 4 Pfoten schon von vorteil.
Gut zu wissen das man dann immer noch Herr der Pumpe ist. Ich dachte die wird eingestellt und man schaut ab und zu mal drauf, aber scheint ja schon noch n bissel mehr dahinter zu stecken :) ! feini... Problem sind die Kosten...Flo ist ,,leider" Privatversichert.
Gut dann werde ich mir mal den Dr.Teupe anschauen und die Neuigkeiten mit meiner Family besprechen.
Ich Danke euch allen sehr für eure Hilfe und wünsche euch und euren Hunden alles erdenklich gute.
Ganz dicke Umarmung und bis zum nächsten Thread
LG Chrissi

Offline Paula´s Frauchen

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Re: Pumpe, Spritzen oder Hund???
« Antwort #9 am: Dezember 07, 2010, 18:22 »
Hallo Chrissi,
ich hoffe Du schaust eher noch mal rein, hier ein wenig Lesestoff zum Thema Dr. Teupe, einiges kann man auch als Peni gut anwenden anderes ist Vorbereitung auf die Pumpe.
http://www.chrostek.de/
Ausdrucken und an ruhigem Örtchen lesen empfohlen  :zwinker:

Ich glaube die eine Hundeschule bildet etwas günstiger aus und da wären 3 Fliegen mit einer Klappe zu schlagen,
1. beide (Schwester und Hund) hätten eine sehr lehrreiche aber auch spannende Zeit
2. die Bindung wäre aus meiner Sicht intensiver und die Ausbildung auf deine Schwester speziell abgestimmt.
3. der Preis

Zitat
Bis jetzt (ein Jahr mit Diabetes) gab es wenige Nächte die man mal durchschlafen konnte.
kommt mir irgendwie bekannt vor  :ja: in den Umstellungsphasen auch mit Wecker alle 2 - 3 Stunden
allerdings ist Paula so  8) die brauch ich zum BZ-messen nicht mal wecken da ruckelt die Kleine nur mal kurz hin und her und schon schnarcht sie genüsslich weiter.

Grüße
Kerstin
Paula = Hündin (geb. 10/99 gest. 02/13) und hatte DM seit 01/2007 behandelt mit CT 01/2007-08/2008, ICT 08/2008-09/2010, CSII seit 09/2010, Paradigm 712, IBerlinsulin H Normal, Contour / OneTouchUltra / Accu-Chek Nano

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