Nun, für mich ist nahezu jeder Lauf neu und anders: Neue Strecke, andere Länge, andere Topographie, andere Intensitäten (teilweise ja auch, wie beim Intervalltraining, wechselnd während des Laufs), wechselnde Vorbelastungen/-ermüdungen, andere Tageszeiten usw. Das ist einfach nicht zu 100% kalkulierbar.
Wenn Du magst, schau Dir mal die Blutzuckerprofile der beiden 34 km langen Läufe auf identischer Strecke in fünf Tagen Abstand bei identischem Tempo an, der eine Lauf morgens, der andere vier Stunden später, gegen Mittag gestartet:
http://www.laufen-mit-diabetes.de/2010/03/10/diabetes-therapie-langer-lauf/Langer Lauf am Morgen:
* Sport-BE (vor und während des Laufs): 8 BE – abgedeckt mit einem Bolus von 1 IE
* Basalratenreduktion: 70%
Langer Lauf am Mittag:
* Sport-BE (vor und während des Laufs): 14 BE – kein Bolus
* Basalratenreduktion: 60%
=> Trotz größerer BR-Reduktion waren 6 BE mehr nötig (also statt 2,6 BE/Stunde waren 4,3 BE/Stunde nötig, um eine Blutzuckerkurve zu erreichen, die dennoch deutlich niedriger ist).
Kombiniere diese grundsätzlich unterschiedliche Therapieanpassung noch mit unterschiedlichen Topographien, laufe den einen Lauf schneller als den anderen und habe das eine Mal am Tag vorher Trainingspause, am anderen Tag ein intensives Intervalltraining absolviert, dann werden die Unterschiede noch viel größer --- und irgendwann kaum mehr kalkulierbar. Von Wettkämpfen ganz zu schweigen ... Wer das planen kann, vor dem erstarre ich vor Ehrfurcht und laufe nie wieder.
Viele Grüße,
Andreas