Autor Thema: Typ1 & Marathon ...  (Gelesen 22779 mal)

Offline Nordwork

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Typ1 & Marathon ...
« am: November 29, 2010, 01:34 »
... keine sorge jetzt kommt nichts von wegen "geht das???".
Nein das ist mein Ziel und zwar nicht nur ein Marathon sondern ich möchte ein richtiger Läufer werden.

Nun bin ich schon über Twitter (http://twitter.com/Nordwork) mit recht vielen nicht diabetischen Läufern in kontakt.
Leider aber so gut wie gar nicht mit Diabetikern die auch Laufen bzw. Sport treiben.

Ich habe im März dieses Jahr mit dem Laufen angefangen und seit kurzem Blogge ich unter www.running.nordwork.de auch übers Laufen.

Ich überlege schon die ganze Zeit ob es sinn macht auf der Seite/Blog auch noch etwas tiefer auf den Diabetes einzu gehen.
Soll heissen meine Anpassungen, evtl mal ein paar Beispiele (BZ vor dem Sport - Sport +BEs - BZ nach dem Sport)

Nun würde mich interessieren ob solche "Berichte" für den ein oder anderen interessant sind, zur Zeit habe ich noch nicht soviel zum DM geschrieben weil die meisten Blogleser eher "gesunde" Läufer sind und ich auch nicht als der "arme" Zuckerkranke dastehen möchte :daumenrunter:

Also schreibt mir mal unsere meinung.

Achso kurz zu mir:
Ich heiße Sven, bin Baujahr '78 und seid gut 14j Typ1

Offline Andreas

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Re: Typ1 & Marathon ...
« Antwort #1 am: November 29, 2010, 08:04 »
Du wärst nicht der Erste ... :zwinker:
Eine gute Diabetes-Therapie muss einfach sein.


Offline Nordwork

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Re: Typ1 & Marathon ...
« Antwort #2 am: November 29, 2010, 11:24 »
Hallo Andreas,

deine Seite verfolge ich schon länger ;-) Hab sogar schonmal auf einen Beitrag geantwortet, (leider ist bis jetzt noch keine Antwort gekommen ;-)

Aber deine Leistungen sind schon Hammer wenn nicht sogar verrückt  :patsch: und auch das war für mich ein Zeichen das man durch den Diabetes kein schlechterer Sportler sein kann, wir müssen halt etwas besser vorbereitet sein, und auch mal während eines Marathons unsere BZ Werte kontrollieren.

Offline Angelheart

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Re: Typ1 & Marathon ...
« Antwort #3 am: November 29, 2010, 11:38 »
Hallo ihr beiden
für Marathon reicht es bei mir zwar noch lange nicht, wird es auch nie, aber meine 5 Kilometer, auf die ich mich in diesem Jahr hochgearbeitet habe, machen mich sehr stolz.
Deine persönlichen Anpassungen sind nur für dich alleine hilfreich, aber wenn du sie veröffentlichst, können sie mutmachen! Einen Anhalt und Orientierung geben.
Ich hatte viel mit meiner Anpassung zu kämpfen und wollte schon aufgeben. Aber jetzt flutscht es, jeder Schritt ist mentales Training für mich.
Und zum "armen" Diabetiker machste dich selbst, ist meine Erfahrung. Für mich war das eher ein Punkt, mit den anderen in Kontakt zu kommen und Aufklärungsarbeit leisten zu können.

Liebe Grüße

Offline Nordwork

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Re: Typ1 & Marathon ...
« Antwort #4 am: November 29, 2010, 11:58 »
@Angelheart ne ich mach mich selber sicherlich nicht zum "armen Zuckerkranken" aber da wir vom Twitterlauftreff auch einige gemeinsamme Läufe planen war die Überlegung natürlich da, ich möchte nicht das jemand beim Lauf evtl. sogar Marathon extra rücksicht nimmt.

Fals von euch jemand lust hat beim Twitterlauftreff mitzumachen seit ihr gerne eingeladen.
Der Ursprung liegt im Km-Spiel http://www.kmspiel.de/2009/team.php?gid=1811 das einzige was man machen sollte ist Laufen und Twittern ;-)
Hashtag ist #twitterlauftreff

Wir planen zum beispiel den Köln Marathon 2011 gemeinsam als Gruppe zu Laufen das heißt der Langsamste (warscheinlich Ich) gibt das Tempo vor und für die schnellen Läufer ist das ein Genusslauf.

Offline Andreas

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Re: Typ1 & Marathon ...
« Antwort #5 am: November 29, 2010, 13:03 »
Hab sogar schonmal auf einen Beitrag geantwortet, (leider ist bis jetzt noch keine Antwort gekommen ;-)

Peinlich, peinlich, wo habe ich den denn übersehen?
Eine klitzekleine Entschuldigung: Er könnte in meiner erweiterten OP-Sommerpause untergegangen sein, inder ich zunächst zwangsläufig drei Wochen nahezu ohne Internet gewesen bin ... und auch danach noch keine Lust hatte, mich wieder mit Laufen zu beschäftigen (und schon gar nicht zu bloggen). Zu sehr traf mich das Sportverbot und der Frust, nichts mehr zu können, als ich wieder durfte.

Viele Grüße und ein dickes Sorry,
Andreas
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Offline Andreas

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Re: Typ1 & Marathon ...
« Antwort #6 am: November 29, 2010, 13:06 »
Deine persönlichen Anpassungen sind nur für dich alleine hilfreich, aber wenn du sie veröffentlichst, können sie mutmachen! Einen Anhalt und Orientierung geben.

Das trifft es ziemlich genau und spiegelt die Rückmeldungen wieder, die ich erhalte. Und zahlreiche Dinge lassen sich schon verallgemeinern, z. B. haben alle fünf Einzelstarter der IDAA bei der Challenge Roth auf der abschließenden Marathonstrecke massiv Kohlenhydrate zuführen müssen, um den Blutzucker halbwegs zu stabilisieren. Das scheint dann doch kein Zufall zu sein ...

Viele Grüße,
Andreas
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Re: Typ1 & Marathon ...
« Antwort #7 am: November 29, 2010, 13:14 »
@Andreas

halb so schlimm deine zahlreichen Beträge zur anpassung haben mir auch schon ganz gut geholfen.
Es war hier http://www.laufen-mit-diabetes.de/sechs-schritte-zur-anpassung-meiner-diabetestherapie-beim-sport/#comment-724
aber die Frage war und ist auch nicht wirklich zu beantworten glaube ich, ich wollte wissen macht ne Pumpe eher sin als nen Lantus Pen?

Wie war das bei der Challenge Roth, sind da 5 Diabetiker mitgelaufen? Waren das alles Pumpenträger oder auch ICT "Kunden"  ;D

Offline Andreas

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Re: Typ1 & Marathon ...
« Antwort #8 am: November 29, 2010, 17:08 »
Bei meinem ersten Marathon war ich auch auf Lantus ... und das möchte ich nie wieder erleben: Mein Eindruck ist, dass Lantus das für Sport ungeeignetste Langzeit-Insulin ist: Das Depot wird, so wie ich das erlebt habe, bei Sport (und entsprechender Durchblutung) schneller resorbiert als ohne Bewegung. Die Konsequenz (die vor allem  bei langen Läufen und im Wettkampf auftrat): Selbst Reduktionen um 70% auf 30% der normalen Lantus-Dosis am Abend (was zu einem Weckerstellen führte, um um 4 Uhr den zu diesem Zeitpunkt bereits deutlich angestiegenen Blutzucker zu korrigieren) verhinderten NICHT eine Unterzuckerung bzw. massive Kohlenhydrataufnahme während des Laufens. Dafür kam ich dann am Abend (auch wenn ich nicht reduzierte!) in ein Loch und hatte massive BZ-Anstiege, wo doch eigentlich der Muskelauffülleffekt wirken sollte. Mit anderen Worten: Dann wenn ich wenig Insulin im Körper haben wollte, wurde Lantus resorbiert, dann wenn ich Lantus brauchte, war es schon verbraucht.
Hinzu kommt, dass die Resorbtionsdauer von Lantus unerträglich lang ist, bis zu drei Tage werden noch Reste resorbiert (ich wurde deshalb vor meiner Umstellung auf die Pumpe von Lantus auf Levemir umgestellt, damit überhaupt eine vom langwirkenden Insulin unbeeinflusste Basalratenfindung möglich ist). Eine kalkulierbare Einstellung mit wechselndem basalen Bedarf ist mit Levemir kaum möglich! Wenn Du jedoch sportlich nicht aktiv bist und nicht oder nur wenig an der Basalschraube drehst, dann ist Lantus sicher sinnvoll. Für mich war's eine Katastrophe!

Deshalb wäre ich nach meinem ersten Marathon auf jeden Fall auf Levemir umgestiegen, weil Levemir kein Depot im Unterhautfettgewebe bildet und daher nicht durchblutungsabhängig resorbiert wird, oder - noch wahrscheinlicher - wäre zu den gewöhnlichen Verzögerungsinsuline wie Protaphane zurück gekehrt, denn mit diesen kann ich meinen Basalbedarf relativ zeitnah anpassen. Dafür nehme ich dann auch zwei- oder gar dreifaches Spritzen gerne in Kauf.

Noch einfacher gestaltet das natürlich eine Pumpe. Hier kann ich wirklich absolut zeitnah meine Basalrate reduzieren ... oder sogar ausschalten! Die Möglichkeiten einer Pumpe sind für Ausdauersportler geradezu ideal, wie ich finde.

Bei der Challenge Roth waren drei der IDAAler mit Pumpe und zwei mit ICT unterwegs, aber keiner mit Lantus (soweit ich weiß).

Viele Grüße und sorry noch einmal für den übersehenen Post (vielleicht kopiere ich den Text hier nochmals dorthin, interessiert vielleicht auch andere),
Andreas

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Offline Nordwork

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Re: Typ1 & Marathon ...
« Antwort #9 am: November 29, 2010, 17:19 »
Wow danke für die Hilfreiche Antwort, bis jetzt ist bei mir nichts derartiges aufgetreten aber mein längster Lauf war bis jetzt auch nur 18km ich brauch pro. Stunde ca. 3BE zusätzlich.
Aber ich werde das auf jeden fall mal beobachten, ja kopier die Antwort mal unter deinen Beitrag dann druck ich mir das mal so aus und nehm das mit zu meinen Doc. (der eigendlich ein toller Diabetologe ist aber manchmal komische meinungen hat)

Als ich ihm darau angesprochen habe das ich evtl. ne Pumpe (wegen dem Sport) haben möchte war er nicht sehr begeistert, ich hab ihm dann auch deine erkenntnisse erählt zb. beim Sport 30% weniger Basal.

Aber das währe ja wirklich doof wenn das Lantus wegen des Sports aufeinmal doch schneller wirken würde.

Futterst du denn trotz 30% weniger auch noch BEs hinzu?