Autor Thema: Eigenartiges Verhalten einer Arztpraxis  (Gelesen 7662 mal)

Offline Scrat

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Re: Eigenartiges Verhalten einer Arztprakzis
« Antwort #10 am: Dezember 20, 2010, 19:07 »
Zitat
Apropos.. wir sind auch schon 50 bzw. 49, mein Kollege und ich....
Zusammen oder jeder für sich?? ;D
Zitat
Ich bezahle als Freiwillige einen ziemlichen Beitrag in die Gesetzliche (mehr als mein Kollege in die Private), kriege dafür aber immer weniger bzw. muß für alles Mögliche zuzahlen
Vielleicht bist du in der "falschen" Kasse?? Seit ich nicht mehr in der "SV der DDR" bin, bin ich in der Barmer. Die haben bisher immer alles ohne Probleme gezahlt (scheint aber nach Erzählungen anderer auch am Bundesland zu liegen) und das war bei mir nie "wenig" oder "normal". Selbst jetzt, wo ich als Rentner nur noch 'nen Appel und 'n Ei löhne, keinerlei Probleme! Und da ich nur die 1% für Chronische an die KK zahle, ist es mir Wurscht, ob die Zuzahlung steigt.
Gruss Scrat

Offline Llarian

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Re: Eigeneigiges Verhalten einer Arztpraksis
« Antwort #11 am: Dezember 20, 2010, 21:42 »
Warum bekommen dann die privaten den klimatisierten Warteraum mit Fernseher, kurzfristige Termine ...

Vermutlich aus dem gleichen Grund, aus dem die Passagiere in der First Class im Flieger bequemere Sitze und mehr Beinfreiheit haben: sie zahlen auch dementsprechend mehr.
Es geht aber nicht um Luxus, Bequemlichkeit oder Abwischen, sondern um Gesundheit und Lebenserwartung.

Zitat
Wenn es einen so massiv stört, dann soll er sich doch privat versichern und gut iss.
In welcher Realität lebst Du, daß Du glaubst, das wäre so einfach?

Grüße
Anja

Offline Joerg Moeller

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Re: Eigenartiges Verhalten einer Arztprakzis
« Antwort #12 am: Dezember 21, 2010, 10:52 »
...Seit ich nicht mehr in der "SV der DDR" bin, bin ich in der Barmer. Die haben bisher immer alles ohne Probleme gezahlt (scheint aber nach Erzählungen anderer auch am Bundesland zu liegen) und das war bei mir nie "wenig" oder "normal".

Ein bißchen scheint es aber doch an der Kasse zu liegen, denn ich bin mit meiner Barmer auch super zufrieden. Probleme irgendwas zu kriegen hatte ich noch nie und wenn ich da mal anrufe habe ich nie eine von diesen manchmal etwas mürrischen Damen dran, die man manchmal in anderen Betrieben erwischt.

Viele Grüße,
Jörg
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Offline Joerg Moeller

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Re: Eigeneigiges Verhalten einer Arztpraksis
« Antwort #13 am: Dezember 21, 2010, 10:56 »
Warum bekommen dann die privaten den klimatisierten Warteraum mit Fernseher, kurzfristige Termine ...

Vermutlich aus dem gleichen Grund, aus dem die Passagiere in der First Class im Flieger bequemere Sitze und mehr Beinfreiheit haben: sie zahlen auch dementsprechend mehr.
Es geht aber nicht um Luxus, Bequemlichkeit oder Abwischen, sondern um Gesundheit und Lebenserwartung.

Ach? Und das machst du am 'klimatisierten Warteraum mit Fernseher, kurzfristige Termine ...' fest?

Viele Grüße,
Jörg
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Offline Richard Wagner

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Re: Eigenartiges Verhalten einer Arztprakzis
« Antwort #14 am: Dezember 21, 2010, 13:14 »


Ich bezahle als Freiwillige einen ziemlichen Beitrag in die Gesetzliche (mehr als mein Kollege in die Private), kriege dafür aber immer weniger bzw. muß für alles Mögliche zuzahlen, was die Private übernimmt. Und da rede ich jetzt nicht von alternativmedizinischen Sachen, sondern von ganz normaler Physiotherapie wegen meiner Kalkschulter. Die Kosten habe ich zu 98% selber getragen.

Hmm, ich bin seit meiner Lehre bei der AOK und kann mich nicht (besonders) beschweren. Auch eine damals noch nicht zugelassene Behandlung mittels US Kanone (oder wie sich das Teil nennt), auch wegen (angeblicher) Kalk Schulter wurde genehmigt und 5000 € bezahlt. Einzig das die AOK sich trotz Grundsatzurteil vom Sozialgericht hartnäckig weigert die Kosten für meine Hörhilfe voll zu übernehmen, macht mich etwas "Traurig". Wozu fällen Sozialgerichte Urteile wenn sich eh niemand daran halten muss?

Ein Anderes Thema sind die steigenden Beiträge für ältere MitbürgerInnen bei den Privaten Kassen. Das muss man auch etwas in Bezug zu den Gesetzlichen werten. Viele junge gesunde verbrauchen weniger Geld und zahlen dafür weniger, wenn diese dann älter werden und mehr Geld durch Behandlungen verbrauchen......wo soll das Geld herkommen? Außer von denen die es durch günstige Beiträge "angespart" haben. Bei den Gesetzlichen Kassen zahlt man halt permanent mehr, die gesunden jungen finanzieren die älteren "Kranken" quasi mit.

Ob man also in der Jugend spart um im Alter mehr zahlt, oder permanent eine gewisse Summe aufwendet dürfte (wenn die "Summe" am Ende stimmt) ziemlich egal sein. In der Jugend wenig Versicherung und dafür ein dickes Auto, Im Alter dann halt viel Zahlen und Goggo fahren.......

Gruß Richard

Gruß Richard

Offline SabineS

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Re: Eigenartiges Verhalten einer Arztpraxis
« Antwort #15 am: Dezember 22, 2010, 14:24 »
Ich also noch einmal zur Praxis um nach zu fagen ob dieselbe zwischen Weihnachten und Neujahr offen hat.  ....

Antwort: Nein die Praxis wird GANZ geschlossen = aufgegeben, DOC schwer erkrankt....:-(

Ich bin jetzt ein wenig enttäuscht, über 10 Jahre Patient in dem Laden und niemand (es hängt auch kein Schild in der Praxis) hält es für nötig die Patienten darüber auf zu klären das sie ab sofort keinen HA mehr haben?  .....

Trotzdem Korrektes Verhalten nenne ich das nicht. :-(

Hallo Richard,

das ist natürlich blöd für die Patienten. Aber man weiss ja nicht, welche Probleme dahinter stecken. Ich mein, wenn der Arzt so krank ist, dass er die Praxis schließen muss, dann hat er vermutlich ganz andere Probleme als die Info an seine Patienten. Und die Praxis-Angestellten, die pünktlich zu Weihnachten die Arbeitsplätze verlieren, sind auch nicht gerade dafür zuständig bzw. haben ja auch keine entsprechende Entscheidungskompetenz.
Also Kopf hoch, Richard, es gibt wirklich Schlimmeres, als sich einen neuen Arzt suchen zu müssen.

Viele Grüße
Sabine

Offline Llarian

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Re: Eigeneigiges Verhalten einer Arztpraksis
« Antwort #16 am: Dezember 22, 2010, 21:51 »
Ach? Und das machst du am 'klimatisierten Warteraum mit Fernseher, kurzfristige Termine ...' fest?
Ne, das mache ich daran fes, daß gesetzlich versicherte, die drei Hauptindikationen für ein CGMS erfüllen, keines bewilligt bekommen, aber privatversicherte ohne triftige Indikation schon, die es dann auch über größere Strecken mal wieder ablegen. Das mache ich daran fest, daß ich als gesetzlich versicherte bei einem Facharzt teilweise drei Monate auf einen Termin warten muß, der dann auch in der normalen Arbeitszeit liegt, während privatversicherte einen nach Feierabend in wenigen tagen bekommen. Das mache ich daran fest, daß ein Junge nach einem Verkehrsunfall in einer Notaufnahme liegt und die medizinische Standard-Behandlung bekommt und, nachdem die Mutter eingetroffen ist und mit der (Privat-)versichertenkarte gewedelt hat, zwei Spezialisten aus Hamburg hinzugezogen werden und den Eltern psychologischer Beistand angeboten wird. Weiterhin daran, daß effektivere Krebsvorsorgeuntersuchungen beim Gyn nur ausgeführt werden, wenn sie privat bezahlt werden, kostspieligere OP-Verfahren z.B. bei Katarakt-OPs erst gar nicht erwähnt werden obwohl der Arzt die Qualifikation hat sie durchzuführen oder schlicht der Chefarzt einer Abteilung der Uniklinik seine kassenärztliche Zulassung aktiv zurückgibt, so daß er Kassenpatienten nur noch behandeln kann, wenn die aus eigener Tasche zahlen - dumm, wenn er im größeren Umkreis der einzige Spezialist auf seinem Gebiet ist.

Grüße
Anja

Offline Joerg Moeller

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Re: Eigeneigiges Verhalten einer Arztpraksis
« Antwort #17 am: Dezember 23, 2010, 10:46 »
Ne, das mache ich daran fes, daß gesetzlich versicherte, die drei Hauptindikationen für ein CGMS erfüllen, keines bewilligt bekommen, aber privatversicherte ohne triftige Indikation schon,

Das kann genauso innerhalb einer GKV passieren, je nachdem welche Geschäftsstelle zuständig ist.

Zitat
Das mache ich daran fest, daß ich als gesetzlich versicherte bei einem Facharzt teilweise drei Monate auf einen Termin warten muß...

Marktwirtschaft. Bei Amazon mußt du auch nicht solange warten, wenn du etwas mehr zahlst und den Overnight-Service wählst.
Und wenn es akut ist brauchst du auch beim FA keine drei Monate zu warten.

Zitat
, der dann auch in der normalen Arbeitszeit liegt, während privatversicherte einen nach Feierabend in wenigen tagen bekommen.

Völlig normal: wenn ich schon Überstunden mache dann will ich mir davon aber auch mehr als nur zwei trockene Brötchen kaufen können.

Zitat
Das mache ich daran fest, daß ein Junge nach einem Verkehrsunfall in einer Notaufnahme liegt und die medizinische Standard-Behandlung bekommt und, nachdem die Mutter eingetroffen ist und mit der (Privat-)versichertenkarte gewedelt hat, zwei Spezialisten aus Hamburg hinzugezogen werden und den Eltern psychologischer Beistand angeboten wird.

Das heißt aber nicht, daß er ohne die beiden Spezialisten gestorben wäre. Wenn es knifflig wird wird in der Regel auch bei einem GKV-Pat. der Chefarzt hinzugezogen.

Als Angestellter in der Bundesknappschaft war ich auch A2S-Versichert, also 2-Bett Zimmer mit Chefarztbehandlung. Als ich dann wegen entgleistem Diabetes im KH lag fand ich das 2-Bett Zimmer ganz nett, aber auf den CA hab ich verzichtet, weil der OA wesentlich mehr in Sachen Diabetes drauf hatte.

Ich stimme dir zu, daß wir eine 2-Klassen Medizin haben, aber ebenso wie Sabine im Nachbarthread sehe ich die Unterschiede im wesentlichen im strukturellen Bereich, der mit Komfort zu tun hat und weniger im medizinisch-fachlichen Bereich.

Während der Ausbildung hab ich auch auf einer privaten chir. Station gearbeitet. Dort wurde den Pat. tatsächlich Zucker in den Ar*** geblasen. Medizinisch gab es aber keinen Unterschied. (Außer in der OP-Dauer, weil unser chir. CA wirklich höllisch schnell operiert hat)

In der Onkologie hat meine Kollegin einen Pat. aufgenommen. Der kam dann mit "Ich bin aber Privatpatient". Meine Kollegin darauf: "Das macht nix, wir behandeln sie trotzdem..." ;D

Und spätestens auf Intensiv war es dann mit der Differenz zwischen GKV und PKV vorbei. Da gab es auch strukturell keinen Unterschied.

Ich denke es bringt nichts, ständig nur auf die anderen neidisch zu sein. Das sind negative Energien, die rein gar nichts bewirken. Ich stecke meine Energie lieber in sinnvolle Dinge.
Manche sagen: wenn jeder an sich selbst denkt ist an alle gedacht.
Ich sage: wenn jeder an seinen Nachbarn denkt ist auch an alle gedacht.

Viele Grüße,
Jörg
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