Mein bisheriges Fazit: ich lasse es mit dieser OP und konzentriere mich statt dessen mehr darauf, meine Leistungsfähigkeit durch mehr Sport auszubauen. Wenn man Rückenschmerzen hat kann man auch gezielt an der Rumpfmuskulatur arbeiten. Und die Lungenkapazität lässt sich auch durch Training verbessern.
Da kann ich mich nur anschließen und auch aus eigener Erfahrung berichten, dass ein wenig Muskelaufbau wirklich wahre Wunder bewirken kann. Ich hatte mich über einige Jahre immer mehr zurückgezogen (Scham- und Schukdhgefühle, soziale Ängste und Depressionen im munteren Teufelskreis) und dementsprechend natürlich auch immer weniger Bewegung im Alltag gehabt, von Sport mal ganz zu schweigen. In dieser Zeit habe wurde ich logischer Weise immer unfitter (Herzrasen und Kurzatmigkeit bei den kürzesten Strecken und kleinsten Treppen) und habe auch immer mehr Schmerzen an allen möglichen Stellen, vorzugsweise im Rücken bekommen.
Dann war ich vor gut 2 Jahren zur stationären Psychotherapie in einer Klinik, weil für mich klar war: so geht es nicht weiter. Dort habe ich zwar in erster Linie eben Psychotherapie gemacht aber auch täglich am Frühsport teilgenommen, sowie mehrmals in der Woche gezielte Spaziergänge gemacht und einmal wöchentlich an Aquafitness teilgenommen. Gerade die Spaziergänge dienten einerseits der Bewegung und andererseits als Angst-Expositions-Übung. Erst bin ich nur auf dem weitläufigen Klinikgelände spaziert und später dann auch längere Strecken von mehreren Kilometern. Dieses Rundum-Paket hat dazu geführt, dass ich mich wesentlich besser bewegen konnte, erheblich mehr Ausdauer hatte und schließlich auch keinerlei Schmerzen mehr im Rücken. Außerdem wurde es auch immer selbstverständlicher für mich, mich außerhalb der eigenen vier Wände zu bewegen und mich den Blicken anderer Menschen auszusetzen.
wenn die Zunahme nicht von zuviel Essen und auch nicht von zu wenig Bewegung kommt. Woher dann ? Das würde ich erst mal abklären lassen.
Ich fürchte, das kann man so einfach in gar nicht so wenigen Fällen nicht beantworten. Bei mir ist es z.B. so, dass ich als Kind normalgewichtig war, aber laut Tabellen schon immer am oberen Rand des Normalgewichtsbereichs. Da ich seit dem 2. Lebensjahr Diabetikerin bin, hatte ich regelmäßige Arztkontakte und bei denen wurden meine Eltern und ich unermüdlich darauf hingewiesen, wir sollten bloß darauf achten, dass ich nicht dicker werde, weil das ja so ungesund ist. Die Folge war, dass ich damit aufgewachsen bin ständig von allen Seiten zu hören, dass ich bzw. mein Körper nicht nur Diabetes hat sondern zudem auch nicht so aussieht wie er sollte. Für mich wurde daraus die deutliche Botschaft: "Ich bin nicht in Ordnung so wie ich bin und am allerwenigsten mein Körper. Er funktioniert nicht richtig und er sieht auch nicht so dünn aus, wie er sollte."
In der Pubertät (wo man ohnehin mit den körperlichen Veränderungen beschäftigt ist, mit dem Aussehen und der zukünftigen Rolle als Frau oder Mann) entwickelten sich aus dieser Überzeugung dann immer mehr Probleme (Ängste, Rückzug, Depressionen, Selbstabwertung...) und ich begann auch, tatsächlich ein gestörtes Essverhalten zu entwickeln (tagsüber und in der Öffentlichkeit aus Scham möglichst gar nicht essen und dann abends/wenn ich unbeobachtet war teils große Mengen, weil dann natürlich durch das vorherige Fasten der Hunger oft riesig wurde). Der Stoffwechsel stellt sich durch so eine unregelmäßige Ernährung mit längeren Zeiten ohne Essen offenbar stark um und der Körper setzt besonders viel an, wenn er dann doch mal wieder was zu Essen bekommt.
In dieser Zeit wurde ich dann auch wirklich übergewichtig, was natürlich meine psychischen Probleme noch verstärkte.
Erst mit Mitte zwanzig wurde dann auch noch eine autoimmunbedingte Schilddrüsenerkrankung mit Unterfunktion festgestellt, was sich ebenfalls auf den Stoffwechsel auswirkt und zu starker und regelmäßiger Gewichtszunahme führen kann. Auch mein Cortisolspiegel ist kontinuierlich erhöht, ohne aber tatsächlich einen Krankheitswert zu haben. Dazu kommen dann noch Phasen in denen der Diabetes nicht optimal eingestellt war, sodass der Insulinbedarf relativ hoch wurde und schon befindet man sich in einer Mühle aus der sich so einfach auch kein Ausweg findet. Das sind so komplexe Zusammenhänge die einen Einfluss haben (können), dass es eben manchmal nicht nur auf die einfache Rechnung: zuviel Essen + zu wenig Bewegung = Übergewicht rausläuft. Und so in die Richtung klang das für mich auch bei dem was Mario über sich geschrieben hat.